In der Abteilung Barock im zweiten Obergeschoss des Wallraf-Richartz Museum herrschte andächtige Stille. Nur vereinzelt fanden Unterhaltungen im Flüsterton statt. Die Aufmerksamkeit aller lag auf den Zeichnungen der neu eröffneten Ausstellung Vasari 500. Die Besucher zollten den alten, an den Wänden ruhenden Meistern, den gebührenden Respekt, während sie den Ausführungen des Graphischen Leiters, Thomas Ketelsen, lauschten.

Der vor 500 Jahren geborene Italiener Vasari galt durch seine Künstlerbiographien „Vite“ als Begründer der modernen Kunstgeschichtsschreibung. In „Vite“ hielt er Künstler vom 13. bis 16. Jahrhundert fest und prägte Begriffe wie Renaissance und Gotik. Vasari beschrieb unter anderem das Leben und Werk von Meistern wie Leonardo, Michelangelo oder Raffael und galt als einer der ersten Theoretiker und Vordenker der Zeichnung.

Die Ausstellung soll eine Hommage an Vasari sein, so Thomas Ketelsen. Der Fokus der Ausstellung liegt auf den Zeichnungen italienischer Meister, wie Leonardo und Raffael, die Vasari biografisch in seiner „Vite“ festgehalten hatte. Jünglinge, religiöse Motive, Seeschlachten, Selbstbildnisse und Heilige tummeln sich auf den Skizzen und Zeichnungen der Meister, in den Ausstellungsräumen. Von Vasari selbst gab es nur eine Zeichnung in der Ausstellung zu sehen.

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