Dr. Norbert Walter-Borjans bei einer Wahlkampfveranstaltung der SPD am, 24. September 2021 in Köln

Berlin | dts/aktualisiert | Norbert Walter-Borjans will sein Amt als SPD-Chef abgeben. Er sehe seine Mission als erfüllt an und verzichte auf eine weitere Kandidatur, sagte er der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). „Für mich war mit dem Vorsitz von vornherein keine weitere Karriereplanung verbunden, sondern das Ziel, die Partei auf Kurs zu bringen“, so der scheidende SPD-Vorsitzende.

Damit sei er so weit gekommen, dass er sagen könne: „Jetzt sollen mal Jüngere ran.“ SPD-Co-Chefin Saskia Esken dankte ihm am Freitagvormittag für die gemeinsame Zeit: „Die SPD ist wieder da und sie ist stark. Gemeinsam werden wir diesen Weg in den Koa-Verhandlungen zu einem guten Erfolg führen. Lieber Norbert, ich bin Dir unendlich dankbar für die gemeinsame Zeit. Danke für den Mut und die Kraft, dieses Abenteuer in Angriff genommen zu haben.“

Stegner für Trennung von SPD-Vorsitz und Regierungsamt 

Der SPD-Politiker Ralf Stegner hat nach der Rückzugsankündigung von Parteichef Norbert Walter-Borjans gefordert, auch künftig Partei- und Regierungsämter zu trennen. Er habe gemeinsam mit Gesine Schwan „dafür votiert, dass die Parteiführung die eigene Bundesregierung solidarisch unterstützen, ihr aber nicht angehören sollte“, sagte er dem „Handelsblatt“. Das halte er immer noch für richtig.

„Es stärkt die dauerhaft notwendige Orientierungsfunktion der sozialdemokratischen Parteiführung.“ Stegner lobte zugleich die Verdienste von Walter-Borjans und der Co-Parteivorsitzenden Saskia Esken. „Die Geschlossenheit im erfolgreichen Bundestagswahlkampf steht auf der Haben-Seite der amtierenden Parteiführung“, sagte der Bundestagsabgeordnete.