Symbolbild Stromzähler

Köln | Viele Kölner Kund:innen des Energieversorgers Rheinenergie haben im Kopf: Im April kommt die Jahresabrechnung für Wasser, Strom und etwa Gas. Aber die Rheinenergie braucht 2023 ein wenig länger. Ausgerechnet jetzt, wo sicher viele Kölner:innen bange auf die Rechnung warten und gerne Gewissheit hätten, was kosten Energiekrise und Inflation. report-K fragte nach, woran es liegt.

Kölner:innen, die die Möglichkeit haben ihre Rechnung online abzurufen finden derzeit folgenden Hinweis: „Falls Sie aktuell auf Ihre Rechnung warten, bitten wir Sie um etwas Geduld. Wir arbeiten derzeit unter Hochdruck daran, zuerst die gesetzlichen Anforderungen für die Energiepreisbremsen umzusetzen – wie alle anderen Energieanbieter auch. Deshalb kann es bei einigen Kunden zu Verzögerungen kommen. Sie erhalten Ihre Rechnung schnellstmöglich und müssen sich in der Zwischenzeit um nichts kümmern.“

Das sagt die Rheinenergie

Das Ablesen der Zählerstände habe, so Rheinenergie-Sprecher Christoph Preuss, wie in allen Jahren zuvor reibungslos geklappt. Viele Kund:innen in Köln lesen ja selbst ab. Es hakt ein wenig bei den Abrechnungen. Diese Jahresabrechnung erfolgt für alle Rheinenergie-Produkte Wasser, Strom und Gas in einem. Die Frage wie viele Kund:innen betroffen sind, beantwortete der Kölner Energieversorger nicht. Aber Ende vergangener Woche, also zum Ende der Osterferien, sei die Abrechnung wieder aufgenommen worden und derzeit, so Preuß, würden noch einige Rückstände abgearbeitet. Bis zum Monatsende sei das Unternehmen dann wieder im „Turnus“.

Der Gesetzgeber räume, so Preuß, unter normalen Bedingungen eine „Sechs-Wochen-Frist“ ein, um die Abrechnung umzusetzen. Die Rheinenergie gehe davon aus, dass die Verzögerung lediglich 14 Tage betrage und spricht davon, dass derzeit keine „normalen Bedingungen“ herrschten. Für die Energieversorger in Deutschland seien dies herausfordernde Zeiten, denn erst Ende Dezember 2022 habe die Bundesregierung die exakten Regeln für die Energiepreisbremsen erlassen. Preuß: „Die Frist, alle Regelungen der Energiepreisbremsen tagesscharf, getestet und qualitätsgesichert umzusetzen, war mit dem 1. März viel zu knapp gesetzt, es standen im Wesentlichen kaum acht Wochen dafür zur Verfügung. In dieser Zeit mussten die Energieversorger ihre Abrechnungssysteme umfassend anpassen und für einen vorher noch nie dagewesenen Prozess ertüchtigen. Dabei war und ist man auf die Unterstützung der jeweiligen Systemanbieter angewiesen.“

Dass diese Umsetzung der Preisbremsen nicht einzuhalten gewesen sei, darüber hätten Branchenverbände und Rheinenergie laufend informiert, so das Unternehmen. Daher habe der Energieversorger die Abrechnungen ausgesetzt, aber auch die Abschläge und diese seien „in aller Regel“ nicht eingezogen worden. Seit das Gros der Abwicklung der Preisbremsen bewältigt worden sei, habe die Rheinenergie die Abrechnungen wieder aufgenommen.

Von den Verzögerungen könnten nicht nur Hausbesitzer in Köln betroffen sein, sondern auch Mieter, die etwa länger auf ihre Nebenkostenabrechnungen warten müssen, denn nach der Abrechnung durch die Rheinenergie, kann in manchen Fällen erst die Abrechnung der Nebenkosten erfolgen.

ag