Jeckinnen und Jecke feiern um 11:11 Uhr an Weiberfastnacht die Eröffnung des Straßenkarnevals auf dem Alter Markt in Köln. | Foto: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Köln | +++ Livebericht Weiberfastnacht aus Köln | In Köln wurde heute um 11.11 Uhr der Straßenkarneval eröffnet. Es ist Weiberfastnacht 2024 in Köln und es regnet. Jetzt dreht sich in Köln fast alles nur noch um Karneval bis Aschermittwoch. Bilder und Berichte im Livebericht von report-K wo in Köln gefeiert wird und report-K besuchte die Ausnüchterungs-Turnhalle der Stadt Köln. Wer draußen feiert wird nass.


Mehr Toiletten und dennoch 72 Wildpinkler erwischt

19.14 Uhr > Die Stadt Köln spricht davon, dass sie mehr Toiletten aufgestellt habe als am Elften im Elften. Insgesamt seien es rund 1.000 gewesen. Dennoch stellte der Ordnungsdienst der Stadt 72 Wildpinkler fest. 6 davon urinierten in der Kölner Altstadt. 30 Menschen wurden so betrunken von den Ordnungskräften rund um die Zülpicher Straße angetroffen, dass diese den Sanitätsdienst einschalteten. In der Kölner Altstadt waren es drei. 11 Menschen wurden in das von der Stadt Köln sogenannten Notfallversorgungszentrum gebracht, also die Ausnüchterungsturnhalle, wo diese Menschen ihren Rausch ausschlafen konnten. An den Unfallhilfsstellen für Feiernde wurden 135 Menschen betreut. Es gab noch keine Feststellungen hinsichtlich sexueller Gewalt oder Belästigung durch die Edelgard-Teams. Deren Beraterinnen sind aber telefonisch erreichbar: Weiberfastnacht und Rosenmontag von 11 bis 1 Uhr nachts und Freitag, Samstag und Sonntag von 20 bis 1 Uhr unter der Telefonnummer 0221/221-27777

So feierten die Bonner – die Bilanz der Bonner Polizei

Seit den Morgenstunden waren über dreihundert Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, darunter auch Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizeihundertschaften aus Bonn und Wuppertal, im Einsatz. Wuppertal, in Bonn-Beuel, der Bonner Innenstadt und im Vorgebirge im Einsatz. Die traditionelle Erstürmung des Rathauses durch die amtierende Wäscherprinzessin Sabrina I. sowie die weiteren Feierlichkeiten in Beuel verliefen aus polizeilicher aus polizeilicher Sicht weitgehend störungsfrei. Im Umfeld der Karnevalszüge in
Bornheim-Roisdorf und -Kardorf hatten die Beamtinnen und Beamten ebenfalls wenig Grund zum Einschreiten.

In den ersten zehn Stunden des Großeinsatzes wurden bislang lediglich vier Platzverweise ausgesprochen. Platzverweise ausgesprochen. Einer davon gegen einen 18-Jährigen in Bornheim-Kardorf. Er wurde von Einsatzkräften der 10. Bereitschaftspolizeihundertschaft aus Wuppertal kontrolliert worden, weil er einen Gegenstand in eine Menschenmenge geworfen hatte. Er hatte einen Gegenstand in eine Menschenmenge geworfen. Außerdem führte er ein Pfefferspray mit sich, an dem die erforderliche Kennzeichnung fehlte. Außerdem
ist das Mitführen eines solchen Pfeffersprays bei öffentlichen Veranstaltungen nicht erlaubt. Ein entsprechendes Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes Verstoßes gegen das Waffengesetz wurde eingeleitet.


Die Jeckinnen und Jecken vor dem großen Regen in der Zülpicher Straße an Weiberfastnacht 2024. | Foto: Grümer

Die Jeckinnen und Jecken fliehen vor dem Regen

12.27 Uhr > Zülpicher Straße ist noch offen und die Jeckinnen und Jecken flüchten in die Kneipen oder fahren nach Hause. Der Regen und das Wetter schlagen auf die Partylaune. Die Uniwiese leert sich zusehends und vor der Bühne auf dem Hohenstaufenring ist nix los. Da steht nun doch eine Bühne, obwohl Oberbürgermeisterin Henriette Reker in der Ratssitzung behauptete dort gebe es keine Bühnen. Es scheint so, als falle Weiberfastnacht 2024 ins Wasser. Im „WDR“ wird der Beuler Marktplatz in gefühlter Ewigkeit gezeigt und eine nicht wirklich telegene Barbie-Show vor der Erstürmung des Rathauses gezeigt.


Die Zülpicher Straße ist nach wie vor offen

12.05 Uhr > Immer noch ist der Zugang zur Zülpicher Straße offen. Der „WDR“ berichtet mittlerweile aus Bonn-Beuel.


Da simmer dabei, dat is prima!

11.45 Uhr > „Viva Colonia“ und die Jeckinnen tanzen sich im Regen warm auf dem Kölner Alter Markt. Die performen jetzt ihren Song „Prinzessin“, der als Sessionshit gilt.


Jetzt gibt es Live Bilder aus Köln

11.34 Uhr > Jetzt blendet der „WDR“ in den Auftritt der Band Höhner nach Köln.


„WDR“ sendet aus Düsseldorf

11.30 Uhr > Aktuell ist der Song „Ann-Kathrin“ von Hermes und Band aus Düsseldorf auf Sendung bei „Weiber Live“. Der Alter Markt ist gut gefüllt aber es bleibt übersichtlich. Das mag am Wetter liegen


„WDR“ sendet Räuber aus Bonn-Beuel

11.23 Uhr > Der „WDR“ sendet seinen „Weiber Live“ Livestream von vier Orten. Aktuell aus Beuel zwei Songs der Räuber.


Zülpicher zu 80 Prozent ausgelastet

11.19 Uhr > Ein Polizeibeamter erklärte gegenüber report-K, dass die Zülpicher Straße zu 80 Prozent ausgelastet sei.


Der Straßenkarneval ist eröffnet – Kölle alaaf

11.11 Uhr > Das Kölner Dreigestirn singt a capella und bereitet  die Jeckinnen und Jecken vor. Der Countdown ist runtergezählt. Das grün-rote Konfetti in der Luft und der Straßenkarneval ist eröffnet. In Düsseldorf haben die Jeckinnen die Ehrengardisten überwunden und das Rathaus gestürmt. Dreimal Kölle…


Der Countdown wird gleich beginnen

11.02 Uhr > Der „WDR“ begrüßt zur Liveübertragung die Menschen mit Jeckinnen und Jecken.  Der „WDR“ startet in Köln mit einer als Barbie verkleideten Moderatorin Susanne Wieseler. Es geht durch die Städte Köln, Düsseldorf, Bonn und Billerbeck. Billerbeck liegt in Ostwestfalen.


Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker in der Uniform der Roten Funken. | Foto: Eppinger

OB findet klare Worte

10.57 Uhr > „Unser Karneval steht allen offen. Köln ist und bleibt so aufgeschlossen wie es ‚Unser Stammbaum‘ besingt. So jedenfalls habe ich die Demonstrationen von Kölner Demokratinnen und Demokraten in den letzten Wochen verstanden. Sie gingen für ein Köln der Vielfalt auf die Straße. Und diese Offenheit drückt sich auch darin aus, dass zum jecken Köln die Kippa Köpp, Colombina Colonia und die Erinnerungen an Karl Küpper ganz fest dazu gehören. Am Ende reicht es eben nicht aus, die Vielfalt zu schunkeln. Sie konsequent zu leben darauf kommt es jeden Tag an“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei ihrem Empfang für das Dreigestirn im Hansasaal des Rathaus. Die Tollitäten bekamen vom Vorsitzenden der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums, Bernhard Conin, der Bürgerorden verliehen. Conin konnte an Weiberfastnacht seinen 70. Geburtstag feiern und hat dafür die gesamte Familie mit ins Rathaus mitgebracht. Zu Gast waren auch die Ratsfraktionen und die Bürgermeister. Während die Grüne sich das Jeckespill im Kölner Rat auf die Fahne geschrieben hatten, war Volt in Bauarbeitermontur im Einsatz für die EU. Bei der FDP wurde es antik römisch und die CDU entschied sich für den sportlichen Fussballdress. 


„TAZ“ mit Gedicht zur Weiberfastnacht

10.09 Uhr > Die „TAZ“ begleitet die Weiberfastnacht mit einem Gedicht und das beginnt so:
„SÄNGER De Dach ze Ehre dä gebärende Person …
CHOR Er meint die Weiberfastnacht!“
Das gesamte Gedicht von Gerhard Henschel finden Sie hier: https://taz.de/Die-Wahrheit/!5987502/


Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Präsident der Blauen Funken Björn Griesemann. | Foto: Eppinger
Da wibbeln die Blauen Funken zu Ehren der Kölner Oberbürgermeisterin. | Foto: Eppinger

Empfang der Blauen Funken im Rathaus

9.58 Uhr > Zu den Traditionen an Weiberfastnacht gehört auch der Empfang der Blauen Funken in der Piazzetta des Historischen Rathauses vor dem offiziellen Start des Karnevals um 11.11 Uhr auf dem Alter Markt. Zu Ehren von Oberbürgermeisterin Henriette Reker zog das Tadraitionskorps mit seinem Präsidenten Björn Griesemann pünktlich um 9 Uhr auf. Unter dem Jubel der im Rathaus Beschäftigten präsentierten die Blauen Funken ihre Tänze mit kölschen Tönen. „Ich könnte mir Wieverfastelovend im Rathaus ohne die Blauen Funken nicht vorstellen, damit beginnt für mich der Straßenkarneval. Es ist ein tolles Gefühl zu hören, wenn der Spielmannszug über den Alter Markt zieht. Das ist wie eine Droge“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Der Bürgermeister der Stadt Köln Dr. Ralf Heinen, SPD und der Fraktionsvorsitzende der Kölner FDP Ralph Sterck, beide mit Kappen der Blauen Funken. | Foto: Eppinger

Wer die Live-Übertragung sucht blickt in die Konserve

9.47 Uhr > Wer übrigens aktuelle Livebilder vom Alter Markt sucht, der wird enttäuscht. Denn aktuell läuft beim Regionalsender „WDR“ die Konserve vom Elften im Elften 2023 und der Sessionseröffnung auf dem Heumarkt vor mehreren Monaten. Also nicht verwirren lassen: Livestream bei „WDR“ ist aktuell nicht die Eröffnung des Straßenkarnevals in Köln, sondern zeigt eine Veranstaltung im November 2023. Der „WDR“ wird erst um 11 Uhr in die Live-Übertragung vom Alter Markt einsteigen und dann aktuelle Bilder von der Eröffnung des Straßenkarnevals 2024 senden.

Wer die Livestreams von report-K vermisst, den muss die Redaktion in diesem Jahr leider enttäuschen, obwohl wir gerne vom jecken Geschehen live gesendet hätten, wie all die Jahre zuvor. Das liegt an der prekären Situation des Online-Journalismus und der Schwierigkeit, diesen ausreichend zu finanzieren.


Die ersten Jeckinnen und Jecken auf der Uniwiese. | Foto: Grümer

Feuchte aber fröhliche Feiernde an Weiberfastnacht in Köln

9.43 Uhr > Transparenz ist der Look des Tages. Zumindest für die, die draußen feiern. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor ergiebigem Dauerregen. Und viele Feiernde hörten auf die Wetterfrösche und sorgten vor mit Regenschirm, Regencape oder Regenhaube.


Was passiert eigentlich heute an Weiberfastnacht in Köln

9.30 Uhr > Auf dem Alter Markt schunkeln die ersten jecken Karnevalistinnen und Karnevalisten. Im Rathaus besuchten die Blauen Funken Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Die wird gleich das Festkomitee Kölner Karneval, das Dreigestirn und die Spitzen aus kommunaler Verwaltung und Politik im Hansasaal des Historischen Rathauses begrüßen. Währenddessen startet das Programm der Altstädter auf dem Alter Markt, die für die Eröffnung des Straßenkarnevals verantwortlich zeichnen. Die Eröffnung des Straßenkarnevals um 11.11 Uhr wird vom „WDR“ übertragen. Diesen nimmt traditionell das amtierende Kölner Dreigestirn wahr. Dieses zieht wie die meisten Musikgruppen dann von Party zu Party oder Ball zu Ball. Denn in vielen Kölner Behörden, Unternehmen, Organisationen und Institutionen wird traditionell Weiberfastnacht gefeiert. Auch in den Schulen feiern die Pänz oft ihre Schulsitzung. Karneval wird in Köln gesamtgesellschaftlich verstanden. Oder es wird auf der Straße oder den Kneipen gefeiert. Dafür gibt es drei zentrale Orte in Köln: Die Altstadt, das Viertel rund um die Zülpicher Straße oder die Kölner Südstadt. Die Karnevalsgesellschaften in den Stadtteilen feiern aber auch in ihrem Veedel, wie etwa die Nippeser Bürgerwehr auf dem Wilhelmplatz. Neben dem Bellejeckzug, über den wir hier schon berichteten, findet am Nachmittag in der Kölner Südstadt der zweite Karnevalsumzug statt: Dann zieht das Reiterkorps Jan von Werth von der Severinstorburg zum Alter Markt, nach dem Spill um Jan und Griet, das gegen 13.45 Uhr beginnen soll.

Zum ersten Mal wird auf dem Hohenstaufenring gefeiert. Dort ist eine Partyzone von der Großen von 1823 eingerichtet worden, um die Zülpicher Straße zu entlasten. Auch auf der Uniwiese gibt es eine Partyfläche im Inneren Grüngürtel.


Hier will die Stadt Köln Betrunkene ausnüchtern. | Foto: Grümer

Ausnüchtern im Berufskolleg unterm Basketballkorb

9.20 Uhr > Die Stadt Köln nennt es „Notfallversorgungszentrum für alkoholisierte Feiernde“. Das hört sich nach Intensivmedizin und mehr an. Ist es aber nicht. Es sind Betten aus den Beständen des Katastrophenschutzes, die dicht an dicht in der Turnhalle unter Baskettballkorb und Handballtor stehen. So wird aus der Turnhalle eine Halle zum Ausnüchtern. Dort will die Feuerwehr der Stadt Köln „stabile Patientinnen und Patienten“ ausnüchtern lassen. Platz ist für 100 Betrunkene. Diese sollen dort zwei bis drei Stunden ausnüchtern. Die medizinische Versorgung wird aus Wasser bestehen, Infusionen etwa sollen dort nicht gegeben werden. Diese 100 Betten stellt die Stadt Köln aber nicht für Versorgung von Feiernden aus dem Zülpicher Viertel, Südstadt oder Altstadt auf. Denn diese werden direkt vor Ort in den dortigen Hilfsstationen versorgt. Die Stadt will damit erreichen, dass Krankenhäuser entlastet werden. 60 Mitarbeitende in zwei Schichten aus Berufsfeuerwehr Köln, Maltesern und Drogenberatung seien vor Ort. Die Ausnüchterungsturnhalle bietet die Stadt heute an Weiberfastnacht und an Rosenmontag an.


Bellejeckzug startet am Dom

8.50 Uhr > Gegen 7.30 Uhr ist es am Hauptbahnhof eher ruhig. Die ersten kostümierten Jecken bewegen sich in Richtung Altstadt. Andere sind mit ihren Skiern in der Gegenrichtung zum Winterurlaub unterwegs. In der Vorhalle sammeln sich die Teilnehmer des Bellejeckzugs. Darunter ist auch der Bellejeck selbst. „Heute bin ich etwas später aufgestanden, um 6 Uhr. Einen Regenschutz braucht der Bellejeck nicht, der ist ja aus dem Mittelalter einiges gewöhnt. Aber unter dem Kostüm bin ich gut warm angezogen“, sagt Alfred Wolf, der sich auf die erste direkte Begegnung mit dem Dreigestirn freut. Der Bellejeckzug der Großen Allgemeinen ist der erste offizielle Umzug an Wieverfastelovend und eröffnet damit den Kölner Straßenkarneval. Gegen 8.15 Uhr sind der Bellejeck und seine Begleiter vom Bahnhofsvorplatz in Richtung der Hofburg im Dorint am Heumarkt gestartet. Neben den Plaggeköpp machen sich an Weiberfastnacht Abordnungen von etwa 20 Gesellschaften mit dem Bellejeck, bei stärker werdenden Regen auf den Weg. Bis zu 300 Teilnehmer wurden in diesem Jahr erwartet und trotz des Schmuddelwetters sind ziemlich viele zum Wecken des Dreigestirns vor Ort. 2009 griff die Große Allgemeine die historische Figur des Karnevals auf und belebte den „Bellejeck“ wieder. Seinen Ursprung hat er im mittelalterlichen Hofnarren. Damit blickt der „Bellejeck“, der in Köln ausschließlich von der Großen Allgemeinen gestellt wird, auf eine mehr als 500 Jahre alte Tradition zurück.

Es berichten: Stephan Eppinger, Alina Grümer, ag