Kapitän Ümit Özat vom Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln ist zwölf Tage nach seinem Zusammenbruch auf dem Spielfeld von einer Fortsetzung seiner Karriere als Profi überzeugt. "Ich glaube, dass ich zu 100 Prozent fit werde und auf den Fußballplatz zurückkehre", sagte der 31-Jährige am Mittwoch auf einer Pressekonferenz: "Es ist normal, dass die Familie in so einer Situation Angst hat. Ich vertraue meinem Körper, und wenn die Ärzte zu 100 Prozent bestätigen, dass alles o.k. ist, dann werde ich wieder spielen." Bei der jüngsten Untersuchung an der Medizinischen Hochschule Hannover sei die zuvor von der Uniklinik Köln erstellte Diagnose einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung), die durch einen Virus hervorgerufen worden sein soll, bestätigt worden.

"Mir sind sechs Wochen Ruhe verordnet worden, danach werden weitere Untersuchungen stattfinden, und dann werden wir sehen, wie es weitergeht", erklärte Özat. Bis dahin soll auch noch ein Herzspezialist aus den USA hinzugezogen werden.

Manager Michael Meier reagierte ebenfalls erleichtert. "Das ist ein schöner Tag. Wir sind glücklich, weil Ümit hier sitzen und Auskünfte über seinen Gesundheitszustand geben kann. Alle Schreckensszenarien, die kolportiert worden sind, haben keine bzw. eine geringe Realität", sagte Meier: "Es überwiegt die Freude, aber natürlich ist das ein schwerwiegender Verlust. Wir sind nicht in der Lage, ihn gleichwertig zu ersetzen. Das Transferfenster ist ja auch geschlossen."

Zeitpunkt der Rückkehr offen
Völlig offen ist allerdings der mögliche Zeitpunkt seiner Rückkehr in den Leistungssport. Von bis zu sechs Monaten Pause ist die Rede. Meier erklärte, mit 90 Prozent Wahrscheinlichkeit könne der Türke den Beruf als Fußball-Profi wieder aufnehmen: "Eine 100-prozentige Prognose ist aber erst in zwei, drei Monaten möglich."

Am Samstag beim Heimspiel der Kölner gegen Bayern München (15.30 Uhr/live bei Premiere) will sich Özat für die große Anteilnahme der Fans bedanken. Der Abwehrspieler, der am 29. August im Punktspiel beim Karlsruher SC (2:0) in der 26. Minute ohne Fremdeinwirkung auf dem Spielfeld zusammengebrochen war, hat seither mehr als 5000 Mails und Genesungswünsche erhalten.
 
[sid]