Die einen können mit einem Sieg an den UEFA-Cup-Rängen kratzen, die anderen wollen mit einem Erfolg endlich den Anschluss an die obere Tabellenhälfte herstellen: Wenn der 1. FC Köln heute (20.30 Uhr/live bei Premiere) Hannover 96 zum Auftakt des zwölften Spieltags empfängt, kommt es in der Bundesliga zu einem Duell mit umgekehrten Vorzeichen. Während der Aufsteiger nach oben schielt, schleppen die hoch ambitionierten Hannoveraner noch immer die Hypothek ihres schwachen Saisonstarts mit sich herum.

"Natürlich lief bisher nicht alles rund. Aber der 3:0-Sieg gegen den Hamburger SV am vergangenen Wochenende war ein Schritt in die richtige Richtung", sagt 96-Trainer Dieter Hecking und fordert: "Wir dürfen uns jetzt aber nicht darauf ausruhen. Wir müssen unseren Weg weitergehen und in Köln nachlegen." Auswärts ist Hannover in der laufenden Spielzeit allerdings noch sieglos und holte erst einen Punkt.

Eggimann und Fahrenhorst kehren zurück
Zumindest hat sich die Personalsituation vor dem Gastspiel im Rheinland aber ein wenig entspannt. Hecking kann wieder auf die Innenverteidiger Mario Eggimann und Frank Fahrenhorst zurückgreifen und steht plötzlich vor einem neuen Problem. Die gegen den HSV in der Abwehrzentrale aufgebotenen Mittelfeldspieler Hanno Balitsch und Christian Schulz hatten in der Partie gegen den Nordrivalen stark agiert und sich als echte Alternativen auf dieser Position aufgedrängt.

"Warten wir ab. Alles ist möglich", meint Hecking und will sich nicht in die Karten schauen lassen. Ein möglicher Ausfall von Altin Lala (Rückenprobleme) als Abräumer vor der Viererkette würde dem Coach die Entscheidung wohl ohnehin abnehmen. Der Respket vor den besser als erwartet gestarteten Kölner ist aber auf jeden Fall gegeben.

"Ich muss ehrlich gestehen, dass ich dem 1. FC Köln diese Konstanz in seinen Leistungen nicht zugetraut hätte", sagt Balitsch, der in der Saison 2001/2002 selbst das FC-Trikot getragen hatte: "Sie scheinen in der Liga angekommen und haben zwei, drei richtig gute Einkäufe gemacht. Besonders Geromel und Petit sind absolute Glücksgriffe."

Petit dämpft die Erwartungen in der Domstadt
Tatsächlich entpuppten sich der Brasilianer und der Portugiese bisher als Erfolgsgaranten. Petit erzielte beim überraschenden 3:1-Sieg der Kölner beim VfB Stuttgart am vergangenen Wochenende zudem sein erstes Liga-Tor für den FC. "Wir dürfen nur von Spiel zu Spiel denken", meint der von Benfica Lissabon verpflichtete Routinier und versucht, die Euphorie im Umfeld des Klubs nicht zu groß werden zu lassen.

"Hannover kommt mit viel Selbstvertrauen. Es wird nicht einfach. Aber auch wir sind positiv eingestellt und wollen zu Hause den nächsten Sieg einfahren", verspricht Petit, dessen Team sich mit einem Erfolg zumindest für 24 Stunden auf den sechsten Tabellenplatz vorschieben kann. Allerdings ist Kölns Top-Torjäger Milivoje Novakovic (Rückenprobleme) angeschlagen. Marvin Matip fällt mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel aus.
 
[sid]