Das Bundeskabinett hat im Herbst vergangenen Jahres den „Nationalen Aktionsplan der Bundesrepublik Deutschland zur Bekämpfung von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und darauf bezogene Intoleranz“ beschlossen. Eine Umsetzung der darin aufgestellten Forderungen steht jedoch noch aus. Die Broschüre „Antisemitismus als Problem der politischen Bildungsarbeit“, die zweite Veröffentlichung in der Reihe „Materialien und Beiträge der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln“, will Anregungen für die pädagogische Praxis geben. Sie richtet sich vor allem an Personen, die in der politischen Bildungsarbeit tätig sind, aber auch an andere Interessierte, die über das Problem des Antisemitismus intensiver nachdenken wollen.

Was ist Antisemitismus?
Was ist Antisemitismus und welche Formen gibt es? Wie sehen moderne Varianten der Judenfeindlichkeit im Vergleich zum historischen Antisemitismus aus? Wie kann man festgefahrene Einstellungen zu alten und neuen Vorurteilen pädagogisch so bearbeiten, dass Stereotype in Frage gestellt werden? Die Publikation rückt den Umgang mit diesem schwierigen Thema in der Verbindung von inhaltlichen Schwerpunkttexten zu unterschiedlichen Facetten des Antisemitismus und Methoden aus der politischen Bildungsarbeit in den Mittelpunkt. Die Broschüre stellt dabei didaktisch-methodische Zugänge vor, mit denen die Autoren im Umfeld von gewerkschaftlicher, universitärer, schulischer und außerschulischer Bildungsarbeit bereits zahlreiche Erfahrungen gesammelt haben. Ins Zentrum des Bildungsprozesses haben die Verfasser Prinzipien der Handlungsorientierung und des Perspektivwechsels gerückt. Sie wollten damit von verschiedenen Seiten das Phänomen des Antisemitismus selbst – und nicht die Auffassungen einzelner Personen – beleuchten. So ist mit den dargestellten Rollenspielen und Simulationen von beispielhaften Situationen, die in einem Zusammenhang mit Antisemitismus stehen, Material entstanden, das sich gemeinsam reflexiv bearbeiten lässt.

Die gerade erschienene Broschüre „Antisemitismus als Problem der politischen Bildungsarbeit“ entwickelten die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus in Kooperation. Bestellt werden kann die Publikation über den Buchhandel oder per E-Mail und Telefon unter 0221/221-26332 und ibs@stadt-koeln.de

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