Architektur-Wettbewerb für Neubau abgeschlossen
Die Bertha-von-Suttner Realschule in Köln-Vogelsang soll ein völlig neues Schulgebäude erhalten. Das hatte der Rat der Stadt Köln im September 2009 beschlossen. Nötig sei der Neubau nicht nur aufgrund der großen Sanierungsbedürftigkeit des Schulgebäudes, sondern auch weil durch den neu eingeführten Ganztagsbetrieb weitere Räumlichkeiten nötig würden. Für den Neubau hatte die Stadt Köln einen Wettbewerb ausgerufen. Entworfen werden sollte ein Neubau auf dem vorhandenen Grundstück am Kolkrabenweg – inklusive einer Zweifachsporthalle, Pausenhof-Flächen und einer zugehörigen Freianlage.

Die Schule soll künftig als dreizügige, gebundene Ganztagsschule für 500 Schüler und rund 35 Lehrer errichtet werden. Dabei sollte das besondere Lehrerraum-Prinzip der Bertha-von-Suttner Realschule berücksichtigt werden. Danach wechseln die Schüler je nach Fach und Lehrkraft den Raum, während der Lehrer einen festen Raum zugewiesen bekommt. Am vergangenen Freitag ermittelte eine Jury nun den Siegerentwurf. In der Jury vertreten waren unter anderem Kölns Baudezernent Bernd Streitberger, Geschäftsführende Betriebsleiter der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln, Engelbert Rummel, Architekten sowie Mitglieder der politischen Parteien.


Foto: Sieger-Modell für den Neubau der Realschule in Köln-Vogelsang


„Das Leben eines Hauses kommt aus dem Inneren“
Am meisten überzeugen konnte der Entwurf von der Hausmann Architekten GmbH in Zusammenarbeit mit Club L94 LandschaftsArchitekten aus Köln. Es beeindruckte die Jury durch einen funktionalen Bau und kurze Wege zwischen den einzelnen Komplexen. Die Architekten verzichteten dabei bewusst auf eine aufwendige Fassade. Denn „das Leben eines Hauses kommt aus dem Inneren“, so Prof. Dipl. Ing. Frank Hausmann. Im Mittelpunkt des neuen Schulgebäudes hat Hausmann einen großzügigen Eingangsbereich inklusive Aula geplant. Von diesem zentralen Ort aus führen die Weg Schüler, Lehrer und Eltern in die verschiedenen Bereiche: Ganztags- und Aufenthalts-, Unterrichts- sowie Sportbereich. Positiv bewertete die Jury, dass die Flure Lernnischen aufweisen, die Raum für Förderunterricht oder selbstständiges Lernen der Schüler bieten.

Kritisch äußerte sich die Jury dagegen über die entworfene Aula im Eingansbereich. Sie sei für geschlossene Veranstaltungen nicht geeignet, da sie sich etwa nicht schalldicht abtrennen lasse. Entsprechend des Grundrisses entstehen auf dem Schulgelände drei eindeutig definierte Freiräume, die als Sportfläche, Schulhof und Eingangshof genutzt werden können. Gut sei es zwar, dass Eingans- und Sportbereich großzügig gestaltet worden sei, dafür fehle dieser Platz jedoch auf dem Schulhof, auf dem sich die Schüler während der Pausen aufhalten würden, urteilte die Jury.

Neubau soll 2014 fertig sein
Bezirksbürgermeister Josef Wirges zeigte sich mit den Plänen für den Neubau höchst zufrieden. Er hoffe nun darauf, dass der Entwurf der Gewinner des Wettbewerbs nun auch realisiert werden könne. „Wenn wir Ganztagsschulen wollen, dann müssen wir auch die nötigen Räumlichkeiten dafür zur Verfügung stellen“, betonte Wirges. Auch Schulleiterin Christel Schneider freut sich auf das neue Schulgebäude. „Das wird ein offenes, helles Haus mit vielen schönen Orten auch für unsere Schüler“, erklärte sie heute. Im Herbst 2011 wird die Schule voraussichtlich in Container umziehen und dort den Schulbetrieb fortsetzen, bis das neue Schulgebäude fertig ist. Spätestens 2014, so hofft Schneider, könne dann der Unterricht im neuen Haus aufgenommen werden.

Alle eingereichten Entwürfe für den Neubau sind seit vom 13. bis 24. September in einer Ausstellung in der Realschule zu sehen. Vom 28. September bis 8. November können sie danach im Stadthaus in Köln-Deutz angeschaut werden.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung