Eine starke Allianz gegen den Krebs – mit dem Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) am Universitätsklinikum Köln ist es erstmals gelungen, Partner aus allen Bereichen des Gesundheitswesens gemeinsam auf ein Ziel zu verpflichten: der besseren Behandlung von Krebspatienten. Das Kölner CIO vereint nach dem Vorbild der großen US-amerikanischen Comprehensive Cancer Centers Spezialisten aller klinischen Disziplinen, Grundlagenforscher, Psychoonkologen und Palliativmediziner unter einem Dach. „Mit diesem wichtigen Schritt zur Entwicklung des onkologischen Schwerpunktes am Universitätsklinikum stehen wir an der Spitze in Deutschland“, sagt Dr. Jörg Blattmann, Kaufmännischer Direktor des Klinikums.

Neues bundesweites Programm

Friedrich Carl Janssen, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, betont, „die Deutsche Krebshilfe werde in den kommenden Monaten ein Programm aktivieren, das die Bildung von Krebsbehandlungskompetenzzentren bundesweit fördert“. Lange Wege und Wartezeiten gehören für den Patienten im CIO der Vergangenheit an. Schon mit der Erstvorstellung eines Patienten in den interdisziplinären Tumorsprechstunden beginnt ein Team mit Ärzten aus operativen, konservativen und diagnostischen Fächern die interdisziplinäre Planung von Diagnostik und Therapie. Die Spezialisten folgen dabei einheitlichen Leitlinien, die sich an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren. „In diesem Konzept ist es zum ersten Mal gelungen, alle onkologisch tätigen Kliniken in eine leitlinienorientierte Therapie einzubinden“, sagt der Ärztliche Direktor des Kölner Universitätsklinikums, Professor Klaus-Juergen Lackner.

Meilenstein für die Onkologie

Für die Onkologie, vor allem aber für die Krebspatienten im Raum Köln bedeutet die Eröffnung des Centrums für Integrierte Onkologie einen besonderen Meilenstein. „Das CIO versucht Maßstäbe zu setzen, die national und international Beachtung finden“, betont Professor Michael Hallek, Direktor der Klinik I des Universitätsklinikums. Diese neuen Strukturen des Centrums für Integrierte Onkologie erfüllen vor allem einen Zweck: Sie sichern die Qualität der Krebsbehandlung und bringen große Vorteile für die hier betreuten Patienten.

Persönlichere Behandlung

Ein enger Kontakt zwischen Wissenschaftlern und Ärzten garantiert den schnellen Transfer neuer Erkenntnisse aus der Forschung in die klinische Anwendung. So wurde eine spezielle Forschungsplattform eingerichtet, um den Einsatz neuer, molekular definierter Krebsmedikamente weiter zu entwickeln hin zu einer für den jeweiligen Patienten maßgeschneiderten Krebstherapie. Professor Wolf, Leiter des CIO: „Durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von klinisch und wissenschaftlich tätigen Spezialisten kommen Innovationen schneller zum Patienten. Dies sichert den Patienten im CIO die Behandlung mit den neuesten Medikamenten aus der Krebsforschung und eine kompetente Beratung.

Dieser hohe wissenschaftliche Anspruch geht mit einem aussergewöhnlichen Betreuungsangebot einher. Dem Patienten und seinen Angehörigen wird ein Lotse zur Seite gestellt, der ihm bei den oft komplexen und belastenden Therapien mit Rat und Tat zur Seite steht. Der Lotse schlägt auch die Brücke zum Haus LebensWert, wo ein breites Angebot im psychoonkologischen, aber auch im musisch-kreativen und beratenden Bereich den Patienten und ihren Angehörigen zur Verfügung steht.

Partnerschaft mit Krankenkassen

Die enge Partnerschaft mit den Krankenkassen soll in Zeiten öffentlichen Mangels auch eine nachhaltige Finanzierung von hoher Qualität in der Krebsbehandlung sichern. Prof. Lauterbach: „Gerade in der künftigen Legislaturperiode wird ein Hauptaugenmerk in der Gesundheitspolitik sein, die Bildung von Kompetenzzentren im Gesundheitswesen zu fördern und zu unterstützen. Das Centrum für Integrierte Onkologie ist dafür ein besonders gutes Beispiel, indem es versucht, die Behandlung von Krebspatienten über alle Sektoren hinweg zu optimieren und gleichzeitig kostentechnisch abzubilden“.

Text: Björn Troll für Report-K.de / Kölns Internetzeitung