Proben für den letzten großen Auftritt: Bömmel Lückerath und Erry Stoklosa zwischen den Jahren 2022. | Foto: Bopp

Köln | Am 31. Dezember werden sie in der Lanxess Arena für ihre Fans eine Silvestershow spielen: Die Bläck Fööss. Es wird die Abschiedsshow von Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath. Damit verabschieden sich die letzten beiden verbliebenen Urgesteine der Fööss vom aktiven Bühnenleben.

Seit Jahren proben die Fööss für die Silvestershow extrem aufwendig. Dabei denken Laien, das müssen die doch alles drauf haben nach so viel Jahren. Ja, sicherlich, aber die Fööss sind Perfektionisten und überlassen nichts dem Zufall. Eben echte Profimusiker. Und daher die Proben. report-K Fotograf Eduard Bopp spingkste in den Probenraum und schoss tolle Fotos.

Eine kurze Geschichte der Bläck Fööss

Die nackten Füße veröffentlichten auf Electrola am 22. Oktober 1970 ihren ersten Song Rievkooche-Walzer. Das war vor mehr als 52 Jahren. De Bläck Fööss war ein Pseudonym, da die Musiker der Band Stowaways – hier spielten Hartmut Priess, Peter Schütten und Ernst „Erry“ Stoklosa ihren guten Ruf als Beatband nicht aufs Spiel setzen wollten. Vom Rievkooche-Walzer konnte Electrola nur 2000 Platten absetzen. Aber schon das nächste Lied war ein Publikumshit: „Drink doch eine met“. Aufgenommen 1971. Es folgten die Alben „Op bläcke Fööss noh Kölle“ im Jahr 1974 und 1975 „Lück wie ich un du“. Alle produziert bei Cornet Records. 1976 nahm Electrola, die mittlerweile regional sehr erfolgreiche Band wieder unter Vertrag. Langhaarig, mit Jeans und barfuß trat die Band auf, was nicht jedem Traditionskarnevalisten gefielt. Vor allem die Verbindung zum Komponisten Hans Knipp stellte sich als besonders fruchtbar heraus. Über 100 Titel stammen aus seiner Feder, darunter „Mer losse d´r Dom en Kölle“ (1973), „Ming eetste Fründin“ (1976), „Buuredanz“ (1977), „Mer bruche keiner“ (1998) oder „Unsere Stammbaum“ (2000). Songs die heute fast jede oder jeder kölsche Karnevalist/in mitsingen kann.

Die Band veränderte sich immer wieder. Zu Beginn der Achtziger Jahre löste Willy Schnitzler seinen Vorgänger Dieter Jaenisch an den Tasten des Keyboards ab. Auch Rolf Lammers saß an den Keyboards. 1994 verabschiedete sich Tommy Engel als Frontmann von der Band. Dessen Rolle übernahm „Kafi“ Biermann von 1995 bis 2016. In dieser Phase kam Ralph „Gus“ Gusovius am Schlagzeug zur Band. Andreas Wegener ersetzte 2005 Willy Schnitzler am Keyboard. 2017 folgte auf Biermann Mirko Bäumer als Sänger. In dieser Phase kam es zu weiteren Neubesetzungen: Peter Schütten verabschiedete sich und seinen Platz nahm Pit Hupperten ein. Der Ruhepol Hartmut Priess übergab an Silvester 2016 an Hanz Thodam. Seit 2021 ist Christoph Granderath als Gitarrist an Board. Und mit dem Jahreswechsel gehen die beiden letzten verbliebenen Gründungsmitglieder Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath. Damit werden die Bläck Föss in der Karnevalssession 2023 zum ersten Mal vollständig runderneuert auf den Karnevalsbühnen in Köln und Rheinland zu sehen sein.

ag