Köln | aktualisiert | Die Kölner CDU bestimmte am 23. November 2013 ihre 45 Bewerber um die Ratsmandate. 46 CDU-Mitglieder kandidierten, darunter 16 Frauen und 5 Bewerber mit Migrationshintergrund. Der Vorsitzende der Kölner CDU Bernd Pettelkau, der auch für den Kölner Rat kandidiert, warf der amtierenden rot-grünen Ratsmehrheit Missmanagement vor und beschrieb Oberbürgermeister Jürgen Roters als ein Stadtoberhaupt, dass sich immer mehr in der Rolle des Frühstücksdirektors gefalle. Report-k.de berichtete von vor Ort. Insgesamt dauerte die Aufstellversammlung zur Kommunalwahl 2014 neun Stunden.

„Signal der Geschlossenheit“ gefordert

Sowohl Bernd Pettelkau, als auch der scheidende Vorsitzende der CDU Ratsfraktion Winrich Granitzka, der nicht mehr für den Rat kandidiert, beschwörten, die um 10 Uhr noch übersichtlich anwesenden Mitglieder, ein Signal der Geschlossenheit der Kölner CDU zu senden. Pettelkau und Granitzka, sehen nach dem Ergebnis der Bundestagswahl gute Chancen für die Kölner CDU. Mit 6,1 Prozent Steigerung habe die Kölner CDU mit 33 Prozent das beste Ergebnis aller deutschen Großstädte bei der Bundestagswahl eingefahren. In absoluten Zahlen sind dies 171.000 Zweitstimmen. Diese Zahl beflügelt die Phantasie der Kölner CDU. Pettelkau sprach viel von Maßhalten, nicht nur in Berlin, hier forderte er keine Steuererhöhungen, sondern auch in Köln. Die rot-grüne Stadtregierung habe jedes Maß verloren, wenn sie bei über 300 Millionen Neuverschuldung pro Jahr auch noch Geld für Prestigeobjekte ausgebe. Gemeint ist damit die geplante Bebauung des Rathausvorplatzes mit dem Projekt Archäologische Zone/Jüdisches Museum. Hier hat sich die Kölner CDU dem Netzwerk Bürgerbegehren Rathausplatz angeschlossen. Pettelkau erklärte, dass von den 25.000 benötigten Unterschriften bereits 6.000 gesammelt seien.

Pettelkau kritisierte die jetzige rot-grüne Koalition und die handelnden Personen. Die Dezernenten hätten ihre Dezernate nicht im Griff und der Oberbürgermeister gefalle sich immer mehr in der Rolle eines Frühstücksdirektors. In Chorweiler seien keine Verbesserungen erkennbar, der DFB Campus werde in Frankfurt gebaut und auch die versprochene Zufriedenheit der städtischen Mitarbeiter habe nicht zugenommen und auch die 2009 versprochene Verbesserung der Effizienz der städtischen Verwaltung habe nicht stattgefunden. Winrich Granitzka mahnte die Mitglieder, dass eine zerstrittene Partei nicht gewählt werde, wie das Beispiel der FDP gezeigt habe. Man müsse den Menschen klar machen, dass man bei Ihnen sei. Adenauer, den Granitzka viel zitierte, habe klar gemacht, dass man nicht nur mit einem guten Wahlprogramm gewinnen könne, sondern durch die Kraft, Geschlossenheit und Haltung hinter einer Idee.

Derzeit hat die CDU Fraktion im Kölner Rat 25 Mitglieder. Von diesen kandidieren für den nächsten Rat nicht mehr der Fraktionsvorsitzende Winrich Granitzka, sein Stellvertreter Karl Jürgen Klipper, Bernd Ensmann, Dr. Cornelia Herbers-Rauhut, Andreas Köhler, Herbert Gey, Klaus Koke und Helmut Jung.

Die Kölner CDU wählte mit ihren zum Wahlgang anwesenden 443 stimmberechtigten Mitgliedern zunächst Mustafa Melemez, Günter Leitner, Birgit Maria Gordes, Dirk Michel, Monika Wintner, Stefan Götz, Michael Evert, Werner Marx, Henk van Benthem, Dr. Nils Helge Schlieben, Anne Henk-Hollstein, Katharina Welcker, Ulrich O. Bauer, Gräfin Alexandra von Wengersky und Monika Roß-Belkner. Die Auszählung der Stimmen dauerte sehr lange, im Ergebnis erreichte der beste Kandidat über 89 Prozent Zustimmung und der Schlechteste schnitt mit 79,1 Prozent ab.

Im Wahlbezirk 16 – Klettenberg, Sülz I – kam es zu einer Kampfabstimmung zwischen Egbert Bischoff, den der Ortsverband nominiert hatte und Dr. Klaus Zimmermann, dem Schulleiter des Apostelgymnasiums. Dies war der einzige Wahlbezirk in dem bislang zwei Kandidaten zur Wahl standen. Die Wahl gewonnen hat Dr. Klaus Zimmermann mit 313 Stimmen vor Egbert Bischoff mit 199 Stimmen, bei neun ungültigen Stimmen, keiner Nein und keiner Enthaltung.

Von den 575 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern wählten die Mitglieder der Kölner CDU Alexander Born, Claudia Heithorst, Dr. Martin Schoser, Dr. Jürgen Strahl, Bernd Petelkau, Teresa Elisa De BellisOllinger, Markus Lepszy, Niklas Kienitz, Jutta Kaiser, Dr. Ralph Elster, Thomas Welter, Anton Harff, Ira Sommer, Birgitta Nesseler-Komp, Martin Erkelenz, Christoph Schmitz, Dr. Walter Gutzeit, Christoph Klausing, Kerstin Preuss, Maria Venera Fontanazza Russo, Ilias Uyar Hans-Josef Bauer, Heinz Klein, Margret Dresler-Graf, Hans-Werner Bartsch, Ursula Gärtner, Gero Fürstenberg, Efkan Kara, Daniela Topp-Burghardt und Stephan Pohl. Dieses Ergebnis stand nach über sechs Stunden Wahlmarathon fest. Damit hat die Kölner CDU 45 Kandidaten für alle Kölner Wahlbezirke nominiert. Bernd Petelkau rief den Kandidaten im Saal zu, dass man jetzt mit dem Wahlkampf starten könne.

Der Parteivorstand schlug dann die Liste mit den Platzierungen der Kandidaten vor. Auf dem Spitzenplatz landete der Kreisvorsitzende Bernd Petelkau. Allerdings diskutieren derzeit die Mitglieder die Listenposition 17. Denn bis Platz 16 gab es nur einen Wunsch, dass Dirk Michel, der derzeit auf Platz 10. der Liste steht weiter vorne platziert wird. Dieser lehnte aber ab. So stimmte die CDU über die ersten 16 Plätze ab: (1.) Bernd Petelkau, (2.) Hans-Werner Bartsch, (3.) Birgit Gordes, (4.) Dr. Ralph Elster, (5.) Ursula Gärtner, (6.) Dr. Nils Helge Schlieben, (7.) Brigitte Nessler-Komp, (8.) Walter Gutzeit, (9.) Katharina Welcker, (10.) Dirk Michel, (11.) Niklas Kienitz, (12.) Margret Dresler-Graf, (13.) Klausing, (14.) Stefan Götz, (15.) Claudia Heithorst und (16.) Henk van Benthem.

Auf Platz 17 wirft jetzt Kerstin Preuss ihren Hut in den Ring gegen Thomas Welter. Dies führt derzeit zu intensiven Diskussionen im Saal. Vor allem Thomas Welter ist gar nicht im Saal und konnte zuvor gar nicht nach seiner Wahl erklären, dass er gewillt sei, die Kandidatur anzunehmen. Kerstin Preuss und ihre Unterstützer konnten sich nicht durchsetzen: (17.) Thomas Welter, (18.) Alexandra Gräfin von Wengersky, (19.) Efkan Kara, (20.) Heinz Klein, (21.) Teresa de Bellis-Ollinger, (22.) Dr. Klaus Zimmermann, (23.) Daniela Topp-Burghardt, (24.) Christoph Schmitz, (25.) Gero Fürstenberg, (26.) Jutta Kaiser, (27.) Werner Marx, (28.) Hans-Josef Bauer, (29.) Monika Wintner, (30.) Ulrich Bauer, (31.) Stefan Pohl, (32.) Ilia Uyar, (33.) Ira Sommer, (34.) Martin Erkelenz, (35.) Günter Leitner, (36.) Maria Russo, (37.) Michael Evert, (38.) Anton Harff, (39.) Kerstin Preuss, (40.) Mustafa Melemez, (41.) Markus Lepzky, (42.) Monika Roß-Belkner, (43.) Dr. Jürgen Strahl, (44.) Dr. Martin Schoser, (45.) Anne Henk-Hollstein, (46.) Ursula Lier, (47.) Jens Paaßen, (48.) Martin Berg, (49.) Nico Ernstberger, (50.) Dr. Michael Fischer, (51.) Ulrike Willms, (52.) Thomas Traub, (53.) Dr. Martin Schulte, (54.) Karin Reinhardt, (55.) Dr. Thomas Porz,  (56.) Karsten Möring, (57.) Julius Knappertsbusch, (58.) Axel Hopfauf, (59.) Prof. Dr. Heribert Hirte, (60.) Volker Meertz, (61.) Andrea Verpoorten, (62.) Christian Möbius, (63.) Gisela Manderla und (64.) Florian Braun.

Ende November will sich Oberbürgermeister Jürgen Roters erklären, ob er seine Amtszeit bis zum Ende 2015 durchführen will, oder die OB Wahl parallel mit der Kommunalwahl am 25. Mai 2013 stattfinden kann. Sollte der OB den Weg frei machen für vorgezogene Oberbürgermeisterwahlen in Köln, dürfte es spannend sein, ob Petelkau als Spitzenkandidat der Liste sich auch als Herausforderer gegen die SPD und Grünen Kandidaten aufstellen lassen will. Denn die Kölner Grünen haben unlängst erklärt, dass sie im Falle der Neuwahl des OB 2014 auch einen eigenen Kandidaten aufstellen wollen. Mit 83,56 Prozent Zustimmung erreichte der Kreisvorsitzende Bernd Petelkau von den 45 Kandidaten lediglich Platz 35 der Kandidaten. Das Spitzenergebnis erreichte übrigens Ira Sommer aus dem Wahlbezirk 28  – Lindweiler, Pesch, Esch/Auweiler mit 95,06 Prozent Zustimmung.

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Übersicht: Ratskandidaten der CDU Köln nach Wahlkreisen:

WK01 – Mustafa Melemez        
WK02 – Günter Leitner          
WK03 – Birgit Maria Gordes     
WK04 – Dirk Michel                
WK05 – Monika Ilona Wintner    
WK06 – Stefan Götz       
WK07 – Michael Evert  
WK08 – Werner Marx
WK09 – Henk van Benthem
WK10 – Dr. Helge Schlieben       
WK11 – Anne Henk-Hollstein
WK12 – Katharina Welcker
WK13 – Ulrich Bauer          
WK14 – Alexandra von Wengersky    
WK15 – Monika Roß-Belkner       
WK16 – Dr. Klaus Zimmermann
WK17 – Claudia Heithorst   
WK18 – Dr. Martin Schoser    
WK19 – Dr. Jürgen Strahl
WK20 – Bernd Petelkau                    
WK21 – Teresa Elisa De Bellis-Olinger
WK22 – Markus P. Lepszy             
WK23 – Niklas Hans-Werner Kienitz
WK24 – Jutta Kaiser    
WK25 – Dr. Ralph Elster
WK26 – Thomas Welter
WK27 – Anton Harff
WK28 – Ira Sommer
WK29 – Birgitta Nesseler-Komp
WK30 – Martin Erkelenz
WK31 – Christoph Schmitz
WK32 – Dr. Walter Gutzeit
WK33 – Christoph Klausing
WK34 – Kerstin Preuss
WK35 – Maria Venera Fontanazza Russo
WK36 – Ilias Kevork Uyar
WK37 – Hans Josef Bauer
WK38 – Heinz Klein
WK39 – Margret Dresler-Graf
WK40 – Hans-Werner Bartsch
WK41 – Ursula Gärtner
WK42 – Gero Fürstenberg
WK43 – Efkan Kara
WK44 – Daniela Topp-Burghardt
WK45 – Stephan Pohl

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Autor: Andi Goral
Foto: Winrich Granitzka, der Vorsitzende der Kölner CDU Ratsfraktion, übertrug das berühmte Kennedy Zitat und forderte die Parteimitglieder und Ratskandidaten auf, sich zu fragen: „Was kann ich für die Partei tun…“