Köln, 32.9.2007, 18:00 Uhr >
Die Geschichte einer ganzen Epoche spiegelt sich in einem Buch wieder, über westdeutschlands einstmals größtes Krankenhaus, das St. Elisabeth-Krankenhaus und die Caritas Akademie in Köln-Hohenlind. Das Buch aus dem Kölner Bachem Verlag beschreibt nicht nur die wechselvolle Geschichte des Hauses, von den Zerstörungen des II. Weltkrieges, über die Zeit als Wehrmachtskrankenhaus, Zufluchtstätte für den Kölner Kardinal Josef Frings und den späteren Bundeskanzler Konrad Adenauer, sondern zeigt auch die heutige Funktionalität, Architektur und medizinische Versorgungsleistung auf.

Acht Kliniken mit insgesamt 434 Betten, das Krankenhaus ist heute ein Haus der Schwerpunktversorgung, versorgen jährlich etwa 20.000 Patienten. Das Haus verfügt über eine medizinische, eine chirurgische, Gynäkologische und Geburtshilfliche Klinik, ein Brustzentrum, eine urologische Klinik, HNO-Klinik, Augenklinik, eine Abteilung für Röntgen und Strahlung, Anästhesie und Intensivmedizin und ein Institut für Pathologie. Neben den medizinischen Aspekten widmet sich das Buch dem seelsorgerischen Aspekt, aber auch ausführlich den Leitsätzen der Klinik. Zwar wurde 1970 die Akademie und das Krankenhaus organisatorisch entflochten, aber es besteht immer noch eine enge Verbindung.

Exzellente Autoren, draunter Konrad Adenauer lassen lebendige Zeitbilder entstehen, die es verstehen die Geschichte des Krankenhauses mit der von Persönlichkeiten zu verquicken. Vor allem die Geschichten um Kardinal Frings und Konrad Adenauer sind spannend und aufschlussreich. So tranken Konrad Adenauer und der Kölner Kardinal Frings das ein oder andere Glas Rotwein in Hohenlind zusammen, als sie direkt nach dem Krieg Unterschlupf gefunden haben. Aber nicht nur dass, Adenauer konnte aus den Fängen der Gestapo über Hohenlind fliehen. Der Artikel von Konrad Adenauer ist dann auch eines der Hilights des Buches, denn er bringt das Krankenhaus und die Familiengeschichte der Adenauers übereinander und beschreibt lebendig welche Bedeutung das Krankenhaus für Kölnerinnen und Kölner hat. Aber auch Edith Stein übernachtete schon in Hohenlind und ihre Schwester Rosa wurde sogar in Hohenlind getauft. 

Das Buch spannt wirklich einen Bogen über 75 Jahre Kölner, Krankenhaus und seelsorgerischer Geschichte, spannend zu lesen und mit den vielen Abbildungen wird uns ein realistisches Bild aus der jeweiligen Zeit vermittelt.

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St. Elisabeth-Krankenhaus, Caritas Akademie Köln-Hohenlind
1937-2007

Festschrift zum 75 jährigen Bestehen
J.P. Bachem Verlag
112 Seiten mit 70 z.T. farbigen Abbildungen
17 x 24 cm gebunden, 19,95 Euro
ISBN: 978-3-7616-2041-0
erschienen im März 2007