Auch auf der Konferenz in Durban entschied sich die UNESCO nicht dafür den DOM von der roten Liste der gefährdeten Welterbestätten zu nehmen und das obwohl die Stadt ein großes Aufgebot nach Durban geschickt hat. Lesen Sie hier die Reaktion der Stadtverwaltung und des Oberbürgermeisters Fritz Schramma.


 


 


Kölner Oberbürgermeister enttäuscht über UNESCO-Votum


Schramma: „Werde umgehend Rat einschalten“


Mit Enttäuschung hat Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma die Entscheidung der UNESCO zur Kenntnis genommen, den Kölner Dom trotz der inzwischen getroffenen Schutzmaßnahmen nicht von der sogenannten „Roten Liste“ der gefährdeten Welterbestätten zu nehmen. „Bei allem Verständnis für die Betrachtungsweise der UNESCO, die ihren Blick ausschließlich auf die bestmögliche Förderung der Weltkulturerbe-Stätten konzentriert, bin ich enttäuscht von der heutigen Entscheidung. Wir haben mit der Ausweisung von Schutzzonen, erweiterten planerischen Pufferzonen und einer Fülle von konkreten Pflege- und Schutzmaßnahmen bis hin zum Angebot eines neuen Wettbewerbes für die Nordseite des Deutzer Bahnhofes eine Art  „Schutzwall“ um den Dom gelegt, der international seinesgleichen sucht. Als Oberbürgermeister einer Millionenstadt muss ich aber sowohl diesen Schutz als auch die wirtschaftliche Zukunft ihrer Bürger sichern. Da unterscheiden sich die Aufgaben der Stadt von denen der UNESCO, deren Aufgabe naturgemäß eine isolierte Vorgehensweise ist.


 


In Köln wird mit großem finanziellen Engagement der Dom für die Nachwelt erhalten und er wird auch durch die links- und rechtsrheinisch getroffenen planerischen Entscheidungen in seiner geforderten „visuellen Integrität“ geschützt. Wir haben vorbereitet einen neuen Wettbewerb für die Nordseite des Deutzer Bahnhofes, der trotz bestehenden anders lautenden Baurechtes für zwei geplante Hochhäuser die Planungsgrundlagen verändert mit dem Ziel, das zu bebauende Gelände noch stärker architektonisch und städtebaulich zu qualifizieren. Wir haben der UNESCO außerdem angeboten, an der Jurierung des neuen Wettbewerbes durch eigene Teilnehmer mitzuwirken.


 


Die Konferenz in Durban unterliegt starken weltpolitischen Strömungen, die für alle spürbar auch Einfluss nehmen auf die Entscheidung über den Kölner Dom, der als Punkt 29 auf einer sehr umfangreichen Tagesordnung steht.


In der Konferenz ist offenbar von der Stadt Köln gefordert worden, auf jegliche weitere Hochhäuser in Deutz zu verzichten. Dies wäre nicht nur ein fundamentaler Eingriff in die Stadtplanung und wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt, sondern steht auch im krassen Widerspruch zu den mit breiter Mehrheit im Stadtparlament beschlossenen Zukunftsperspektiven für diese Stadt. Wenn die schriftliche Ausfertigung der UNESCO-Konferenz vorliegt, werden wir mit dem Rat und seinen Ausschüssen diese Frage sehr ernsthaft diskutieren und entscheiden. Für die erste Ratssitzung nach der Sommerpause setze ich dazu eine Aktuelle Stunde an“, so Oberbürgermeister Fritz Schramma.


 


In Durban leitet die deutsche Delegation das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland. Prof. Dr. Barbara Schock-Werner, Dombaumeisterin, Bernd Streitberger, Baudezernent der Stadt Köln und Dr. Birgitta Ringbeck, Beauftragte der Landesregierung NRW nehmen einen Beobachterstatus ein. Den Kölner Dom vertrat in einem kurzen Statement Dr. Mechthild Rössler, vom UNESCO Welterbezentrum in Paris.


Kölns Baudezernent Bernd Streitberger bedankte sich am Rande der Konferenz ausdrücklich bei allen Vertretern der deutschen Delegation für ihr Engagement und für die enge Zusammenarbeit.