„Auch Organisationen müssen lernen“, so brachte Professor Christoph Breuer, von der Deutschen Sporthochschule, die Bedeutung des Sportentwicklungsberichts auf den Punkt. Er dient vor allem zur Reflexion der Situation der Vereine und ist gleichzeitig Planungsgrundlage der eigenen Aktivitäten der Verbände. Zunächst hob Breuer die gesellschaftliche Bedeutung der Vereine hervor. Sie seien Vermittler von Werten, wie Fair Play und Toleranz gegenüber anderen. Aber auch Hort von Gemeinschaft und böten eine preiswerte Möglichkeit der Anteilnahme am sozialen Leben. Der integrative Charakter ist laut Breuer eine der wichtigsten Leistungen der Sportvereine.

Vereine in Gefahr
Jedoch ist laut der Studie der Anteil der Sportvereine mit existenziellen Problemen signifikant gestiegen. So würde es immer schwieriger, ehrenamtliche Funktionsträger, Schiedsrichter und Übungsleiter an Vereine zu binden. Zudem stieg der bürokratische Aufwand. Der Deutsche Schützenbund klagte zum Beispiel über die Zunahme an Erlassen, welche die Vereine finanziell überforderten und viel stärker die Existenz gefährdeten als rückläufige Mitgliederzahlen. Finanzielle Probleme stünden auch bei unterklassigen Vereinen im Vordergrund. Bei einer Befragung stellte sich heraus das 25 Prozent aller Fussball-12.-Ligisten bereit sind bzw. bereit sein müssten, wechselwilligen Spielern eine Ablösesumme zu zahlen.

Stefan Kalassa für report-k.de | Kölns Internetzeitung