Die Stadtentwicklung "Veedl" wird am 14. September an der Brühler Straße in Köln vorgestellt. | Foto: Bopp

Köln | An der Brühler Straße soll ein lebendiges Viertel entstehen. Projekt „Veedl“. Die Industrie verlässt das Areal und ein modernes urbanes Viertel wird entstehen: Ein Viertel, bei dem von Anfang an die ESG-Werte berücksichtigt werden. Entwicklet und gebaut von der Veedl Brühler Straße GmbH & Co. KG. Report-K sprach mit der Projektverantwortlichen von „Veedl“. Am kommenden Sonntag ist „Feedback-Werkstatt“.

Was bedeutet eigentlich ESG-Kriterien. ESG steht für Environment, Social und Governance, also Umwelt, Soziales und eine Aufsichtsstruktur. Bei „Veedl“ erkennen die Projektmacherinnen und -macher, dass städtebauliche Entwicklung nicht immer an den Bedürfnissen derjenigen ausgerichtet sind, die diesen später nutzen werden. Wer dies, wie „Veedl“ erkannt hat, stellt von Anfang an die richtigen Fragen und sucht auch nach den richtigen Antworten. Es gehe darum, gemeinschaftlich soziale und gleichzeitig ökologische nachhaltige Konzepte zu entwickeln, umzusetzen und zu betreiben. Damit ein lebendiges „Veedl“ an der Brühler Straße entsteht.

Heike Neumann

Heike Neumann, Projektverantwortliche von „Veedl“ erklärt in einem kurzen Gespräch mit report-K die Idee des Projektes:

report-K: Das Projekt „Veedl“ basiert auf den ESG-Werten. Warum richten Sie das Projekt an den Werten Environmental, Social und Governance aus?

Heike Neumann: Zwar sind die ESG-Werte ein integraler Bestandteil von „VEEDL“, doch sie bilden lediglich einen Aspekt unserer umfassenderen Vision. Diese Werte bieten uns die Basis für eine nachhaltige, sozial verantwortliche und transparente Stadtentwicklung. Aber wir wollen noch weiter gehen und haben unsere Planung zusätzlich an den „Kölner Perspektiven 2030″ und dem „Köln Katalog“ orientiert. In Zeiten von steigenden Mieten, dem Schwinden des Einzelhandels und der Verdrängung von Handwerk setzen wir mit „Veedl“ ein Zeichen für eine Stadtentwicklung, die durch die holistische Sichtweise, aufgeteilt in sechs Bausteinen – Freiraum, Gewerbe, Wohnen, Handel, Bildung und Infrastruktur – Stadtentwicklung viel umfangreicher betrachtet und den Menschen und die Umwelt in den Mittelpunkt stellt.

report-K: Ist es komplexer, ein Projekt nach ESG-Kriterien aufzusetzen, als wenn dieses nach Standards abläuft, und vor welchen Herausforderungen standen Sie schon in den ersten Schritten bis jetzt?

Heike Neumann: Sicherlich erfordert es einen größeren Einsatz, da ESG-Kriterien weit über traditionelle Maßstäbe hinausgehen. Doch in Kombination mit den erwähnten städtischen Leitlinien und dem partizipativen Modell schaffen wir eine ganzheitliche Herangehensweise. Dieses gemeinschaftliche Miteinander ermöglicht ein harmonisches Zusammenspiel von Expertise und Innovation.

report-K: Welchen Gewinn kann die Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung für zukünftige Stadtentwicklungen aus den Erfahrungen des Projekts „Veedl“ ziehen und natürlich auch ihr Projektteam?

Heike Neumann: „VEEDL“ soll als Inspiration und Wegweiser dienen. Durch unsere praxisnahen Erfahrungen möchten wir aufzeigen, wie Stadtentwicklung in einem harmonischen Zusammenspiel aus Nachhaltigkeit, Gemeinwohl und Innovation gestaltet werden kann, das über bloße ESG-Kriterien hinausgeht und den besonderen Anforderungen der Stadt Köln gerecht wird.

report-K: Welche Erwartungen verknüpfen Sie mit dem Partizipationsgedanken, der im Projekt „Veedl“ verankert ist?

Heike Neumann: Partizipation bedeutet für uns, dass wir gemeinsam gestalten. Durch den Prozess, der Bürgerabende, die Gläserne Werkstatt mit einem Expertenteam, beziehen wir alle Akteure mit ein. Es geht darum, Stadtentwicklung als gemeinschaftliches Projekt zu begreifen, das Offenheit und Transparenz in den Vordergrund stellt.

report-K: Wie profitieren die Menschen, die später im Projekt „Veedl“ wohnen, leben oder arbeiten werden und die vorhandene Nachbarschaft von der inklusiven Entwicklung?

Heike Neumann: Sie profitieren von einer Stadtlandschaft, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Durch kurze Wege und die „15-Minuten-Stadt“-Idee entsteht eine Umgebung, in der Leben, Arbeiten und Freizeit nahtlos miteinander verschmelzen und in der das Gemeinwohl im Mittelpunkt steht.

Informationen zum „Veedl“

Hier entsteht „Veedl“

Es geht um die Brühler Straße 210 bis 212. Dort war bisher ein Industrieunternehmen ansässig. Die Brühler Straße liegt im Süden Kölns im Stadtteil Raderthal. Am 14. September gab es einen ersten Informationsnachmittag für die, die sich für das Projekt interessieren. Jetzt steht die Feedback-Werkstatt am kommenden Wochenende an, bei denen es um das geht, was bisher erarbeitet wurde. Die Feedback-Werkstatt ist am Sonntag 24. September um 16 Uhr in der Raderthaler Straße 31, Eingang Hofeinfahrt. Hier wird das Konzept vorgestellt und unter anderem die Frage diskutiert, ob alle Aspekte berücksichtigt wurden. Zudem kann mitdiskutiert werden, welches Konzept am meisten überzeugt. Die Ergebnisse aus dem Workshop sollen auch in die Gespräche zwischen Investor und Stadt Köln einfließen.

Die erste Infoveranstaltung

Das sind die Eckpunkte

Die Entwicklung soll eine soziale und vielfältige Mischung schaffen und nicht Gentrifizierung. Es geht aber auch um Freiraum, welchen Handel braucht das „Veedl“, welches Kleingewerbe könnte angesiedelt werden, welche Bildungseinrichtungen werden gebraucht und wie wird die Mobilität der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner gestaltet.

Mehr Infos zum Projekt „Veedl“ finden Sie hier: https://veedl.de/

ag