In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geben die Eisbären Berlin weiterhin den Ton an. Mit dem vierten Sieg in Folge haben die Hauptstädter die Tabellenführung noch weiter ausgebaut. Der Meister von 2005 und 2006 setzte sich am 28. Spieltag mit 4:2 (2:1, 1:1, 1:1) gegen die Straubing Tigers durch und vergrößerte mit 58 Punkten seinen Vorsprung auf vier Zähler.

Haie unterliegen trotz Führung
Dabei profitierte der Spitzenreiter vom Ausrutscher des Verfolgers Kölner Haie (54). Der achtmalige Meister unterlag trotz 1:0-Führung mit 2:3 (1:0, 0:1, 1:1, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen gegen Vizemeister Nürnberg Ice Tigers. Die Frankfurt Lions (53) rehabilitierten sich mit 3:2 (0:0, 3:1, 0:1) gegen die Krefeld Pinguine für die 1:5-Pleite vom Freitag gegen Titelverteidiger Adler Mannheim.

Titelanwärter DEG Metro Stars (42) schlitterte indes noch tiefer in die Krise. 19 Stunden nach der 1:7-Blamage in Straubing unterlagen die Düsseldorfer vor eigenem Publikum den Hannover Sorpions 1:4 (1:0, 0:3, 0:1) und mussten die nun punktgleichen Niedersachsen passieren lassen. Im Kampf um die Play-off-Plätze büßten die Hamburg Freezers (38) im Nordderby beim Aufsteiger EHC Wolfsburg mit 3:5 (1:0, 1:2, 1:3) wichtige Punkte ein.

Doppelpack von Steve Walker
Im erneut ausverkauften Berliner Wellblechpalast sahen 4695 Zuschauer zwar eine frühe Führung für die Gäste durch Josef Lehner (5.). Doch der DEL-Topscorer Steve Walker (14. und 16.) schoss die Eisbären mit einem Doppelschlag auf die Siegerstraße. Nach dem 2:2 durch Andy Canzanello (26.) besiegelten Dennis Pederson (35.) und Ex-Nationalspieler Stefan Ustorf (50.) die erste Niederlage für Straubing unter dem neuen Trainer Bob Manno.

Die Haie hatten vor 11.083 Fans trotz des frühen 1:0 durch das 22. Saisontor von Ivan Ciernik nach 104 Sekunden enorme Probleme mit Nürnberg. Nach dem Ausgleich durch Shane Peacock (33.) schoss Nationalspieler Petr Fical (56.) die Franken in Führung, doch Bryan Adams erzwang die Verlängerung (59.). Den entscheidenden Penalty verwandelte Scott King.

DEG nach Führung von der Rolle
In Frankfurt mussten die 5500 Zuschauer bis zur 22. Minute auf das erste Tor warten. Sebastian Osterloh legte den Grundstein zum Sieg, Jay Henderson (26.) und Ilja Worobjew (35.) erzielten die weiteren Treffer für die Lions. Boris Blank (27.) und Jan Alinc (57.) trafen für Krefeld.

Die DEG führte vor nur noch 5319 Besuchern durch Klaus Kathan (7.) zwar mit 1:0, kassierte dann aber doch noch die dritte Niederlage nacheinander. Chris Herperger (26.), Martin Hlinka (31.), Eric Nickulas (35.) und Tino Boos (55.) trafen für das Gästeteam des früheren DEG-Trainers Hans Zach. In Wolfsburg fiel die Entscheidung in den letzten sieben Minuten, als Tony Voce (54.) und Robby Sandrock (57.) für die Gastgeber trafen.

Den ausführlichen Spielbericht zum Spiel der Kölner Haie unserer Redakteurin Johanna Tybussek finden Sie morgen hier.

SID / Fotos: ag

Kommentar:
Köln, 3.12.2007, 10:00 > Die Kölner Haie mussten nach nur drei Niederlagen aus 15 Spielen vor heimischem Publikum eine vierte Niederlage gegen die Sinupret IceTigers hinnehmen. Nach einem eher durchschnittlichen Spiel verließ die Mannschaft nach dem zweiten Drittel Kraft und Elan, um den Sieg nach Hause zu bringen. Nach den wichtigen Siegen gegen den Tabellen siebten Hannover und den Achten die DEG Metro Stars, konnten die Haie die entscheide Kraft zum Sieg über den Vizemeister nicht mehr aufbringen.

Verständlich ist, dass eine so qualifizierte Mannschaft wie Köln nicht durchgehend die gleiche Leistung bringen kann. Ähnlich sah das auch Haie-Trainer Doug Mason nach der Niederlage gegen Nürnberg: Er war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden und freut sich, dass sie wenigstens einen Punkt geholt haben. Es hätte auch keiner sein können. Obwohl die Haie-Fans in dieser Saison noch nicht all zu kritisch waren, sollten sie Niederlagen nicht zu streng sehen. Vom sechsten September bis zum neunten März spielt jede der 15 DEL-Mannschaften 60 Ligaspiele ohne Playoffs – für acht Mannschaften folgen diese noch obenauf. Also je mehr Mannschaft, desto mehr Spiele – das da nicht jedes Spiel ein Kracher sein kann, sollte verständlich sein. Aber auch die durchschnittlichen Spiele sollten die Fans nicht abschrecken zu den Spielen zu kommen, denn da braucht eine Mannschaft ihre Fans häufig am meisten. Also am Besten ab zum Spiel und selber ein super Partie machen!

[jot]