Ausstellung wird verlängert
Bilderzyklus über das KZ Buchenwald

Wegen der großen Besuchernachfrage verlängert das NS-Dokumentationszentrum die Sonderausstellung „Standhaft trotz Verfolgung“ – Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime bis zum 15. April geöffnet sein.
Parallel zeigt das EL-De-Haus die Aquarell-Ausstellung „Buchenwald-Zyklus“ von Johannes Steyer.

Der eindrucksvolle Bilderzyklus über das KZ Buchenwald wurde vom Zeugen Jehovas Johannes Steyer nach seiner Befreiung angefertigt. Der Zeitzeuge und Überlebende Johannes Steyer gibt mit seinen 27 Aquarellen einen erschütternden Einblick in die Zeit seiner Gefangenschaft im KZ Buchenwald sowie seiner Befreiung.

Johannes Steyer wurde am 5. März 1935 verhaftet und in das KZ Sachsenburg gebracht. Wegen seiner Weigerung die Hakenkreuzfahne zu grüßen, wurde er mit 25 Stockhieben bestraft und musste 70 Tage in Dunkelarrest verbringen. 1937 wurde er in das KZ Buchenwald gebracht. Er leistete alle Arbeiten, die für den Aufbau des KZ’s notwendig waren. Nach einer erneuten Kriegsdienstverweigerung wurde Steyer am 8.5.1940 in das KZ Sachsenhausen verlegt. Für seine Weigerung, den Militärausweis zu unterschreiben, wurde er zum Tode durch Erhängen verurteilt. Diesem Schicksal entging er durch einen versehentlichen Arbeitseinsatz in Düsseldorf, um dort Schutt und Trümmer nach Bombenangriffen zu beseitigen. Zuletzt wurde er in das Lager Mauthausen in Steyr (Österreich) transportiert.

Nach seinem Ruhestand widmete sich Steyer der Malerei. Mit den Aquarellen versuchte er eine klare Aufzeichnung seiner Erlebnisse in der Nazizeit. Der Künstler wollte durch die Verwendung heller Farben die Hoffnung und die Sehnsucht in seinem christlichen Glauben verdeutlichen. Er starb im Alter von 90 Jahren am 1. März 1998.

[ag]