Amsterdam | Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat den Termin für eine Entscheidung über die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Hersteller Pfizer und Biontech um acht Tage vorgezogen. Für den 21. Dezember sei eine außerordentliche Sitzung des zuständigen Gremiums geplant, teilte die EMA am Dienstagnachmittag mit. Nach Möglichkeit wolle man dann eine Entscheidung treffen.

Das für den 29. Dezember geplante Treffen werde bei Bedarf beibehalten. Man werde die Bewertung des Mittels erst dann abschließen, wenn die notwendigen Daten zu Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen, fügte die Behörde hinzu. Im Anschluss an die Genehmigung durch die EMA wäre die EU-Kommission für die weiteren Schritte zuständig.

Ärztepräsident: Bei Impfstoff gilt Gründlichkeit vor Schnelligkeit

In der Debatte über die schnellere Zulassung eines Corona-Impfstoffs hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegen Kritik verteidigt. „Bei der Zulassung des Corona-Impfstoffs geht es nicht nur um Schnelligkeit, sondern natürlich auch um Gründlichkeit“, sagte Reinhardt der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe).

„Diesen beiden Herausforderungen wird die Europäische Arzneimittelagentur gerecht, wenn sie wirklich noch vor Weihnachten eine europaweite Zulassung im regulären Verfahren ermöglichen kann“, so der Präsident der Bundesärztekammer.

Das wäre eine gute Nachricht für die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen in Deutschland, für die Beschäftigten im Gesundheitswesen und für die Gesellschaft als Ganzes, sagte Reinhardt. „Jeden Tag, den wir früher mit den Impfungen beginnen können, hilft dabei unser Gesundheitswesen zu entlasten und Menschenleben zu retten“, so der Mediziner.

Autor: dts