Köln, den 29.März  2007, 23:00 Uhr > Kölner Wissenschaftler koordiniert europäisches Stammzellenprojekt und erforscht neue Einfrier- und Auftauverfahren die die Heilung verbessern sollen. Unter Leitung des Kölner Neurophysiologen Prof. Dr. Jürgen Hescheler arbeiten 10 Wissenschaftler aus vier europäischen Ländern daran, die Einfrier- und Auftauverfahren für die verschiedenen Formen von Stammzellen (embryo¬nale, fetale und adulte Stamm¬zellen) zu optimieren. Damit soll die Aufbewahrung dieser therapeutisch interessanten Zellen über längere Zeiträume ermöglicht werden. Das Projekt mit dem Namen CRYSTAL (CRYo-banking of Stem cells for human Therapeutic AppLication) ist eines der letzten, das die EU im Rahmen des auslaufenden 6. Rahmenprogramms fördert. Das Programm soll voraussichtlich bis zum Jahre 2010 andauern. Bisher wurden Stammzellen nach Standardmethoden eingefroren. Da aber jeder Zelltyp anders reagiert, ist zu erwarten, dass optimierte Einfrierverfahren eine signifikant verbesserte Ausbeute für Stammzellen erbringen werden. Die Ergebnisse des CRYSTAL-Konsortiums lassen sich vermutlich direkt in die Praxis umsetzen. So betreibt ein Partner eine europäisch agierende Nabelschnurbank, die die neuen Verfahren gerne anwenden möchte. Auch werden optimale Einfrier-Auftauverfahren wichtig sein, wenn aus embryonalen Stammzellen gezüchtete Organzellen zur Regeneration erkrankter Organe eingesetzt werden sollen. Die Kölner Arbeitsgruppe arbeitet hier z.B. an der Behandlung des Herzinfarktes. Die Zukunftsvision ist, dass Herzzellen in vitro aus humanen embryonalen Stammzellen gezüchtet werden, die dann bis zum Einsatz beim Patienten eingefroren und in diesem Zustand der entsprechenden Transplantationseinheit zugesandt werden können. Vor Ort können dann die Zellen aufgetaut und dem Patienten appliziert werden.

[ag; Quelle: Universität zu Köln]