Vorstand entlastet
Klassisch mit der Entlastung des Vorstandes begann die Hauptversammlung, die ebenfalls einstimmig gelang. Der gemeinnützige Verein schloss das Geschäftsjahr vom 1.7.2010 bis 30.6.2011 mit einem Gewinn von knapp mehr als 4.000 Euro. Für die gemeinnützige Gmbh meldete der ehrenamtliche Finanzgeschäftsführer Palm frohgelaunt schwarze Zahlen. Wenn man die derzeitige Finanzstrategie beibehalte, dann sei man in 2014 schuldenfrei, so Palm. Helmut Haumann, der dem Aufsichtsrat vorsteht, präzisierte den Bilanzgewinn mit 94.000 Euro. Als besonders erfreulich nennt Haumann die weitere Erhöhung der Eigenkapitalquote, die jetzt bei 76,8 Prozent liege. Zum Vergleich hatte man noch 2003 eine Eigenkapitalqoute von unter 40 Prozent. „Die gemeinnützige Gesellschaft habe ein planstabiles Betriebsergebnis erreicht, das im Ergebnis zufrieden stellend ist“, so Haumann in seinem Fazit. Der auch ergänzte, dass die Geschäftsführung das uneingeschränkte Vertrauen des Aufsichtsrates habe und dieser empfehle das Präsidium wiederzuwählen.

Ritterbach zeigt Visionen auf
Launig begrüßte Markus Ritterbach die „Fans des FK“ und mahnte dass, sollte er wiedergewählt werden, er dann Brauchtum sei und das Komitee und die angeschlossenen Gesellschaften zur Brauchtumspflege qua Satzung verpflichtet seien. Nehmen wir es vorweg, Markus Ritterbach und sein Vorstandsteam, wie er es nennt, wurde einstimmig bestätigt. Ritterbach erinnerte an den Papstbesuch in Rom mit dem Dreigestirn 2011 und welch bleibenden Eindruck dieser hinterlassen habe. Vor allem dass Geheimsekretär, Kardinal und Papst, ihn aufforderten den Orden des Festkomitees nicht nur zu überreichen, sondern umzuhängen.

Ritterbach bezog sich in seiner Rede auf die Studie, die die Boston Consulting Group (BCG) erstellt hatte. Die Brauchtumspflege habe vor allen Modernisierungsversuchen Vorrang. Im Mittelpunkt aller Werke die den Karneval ausmachen stehen neben Tradition und Brauchtum auch Qualität und Inhalt. Der Karneval dürfe nicht in den Ballermann abrutschen, so der FK-Präsident und es müsse weiter gelten „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“. Ritterbach wurde ganz konkret: „Es ist ganz einfach zu feiern. Man braucht einen Raum, etwas Alkohol und „komm hol das Lasso raus“. Aber das hat mit Karneval rein gar nichts zu tun.“ Man müsse auf traditionelle Elemente setzen und den Nachwuchs suchen, finden und weiterentwickeln. Ritterbach mahnte die vielen Präsidenten: „Eine Sitzung ohne Tanzgruppen und Traditionskorps ist keine Original kölsche Sitzung“. Dafür bekam er viel Applaus.

Die soziale Funktion, die der Karneval in Köln einnehme, müsse der Öffentlichkeit stärker bekannt gemacht werden. Das soziale Engagement, dass die ehrenamtlichen Karnevalisten an den Tag legten, sei für die Stadt Köln unbezahlbar. Ritterbach nannte die Integration der Menschen mit Handicap in den Rosenmontagszug als ein Beispiel. In Zukunft will man sich auch in der Verminderung von Jugendarbeitslosigkeit engagieren. Ritterbach: „Unser Kölner Karneval ist bunt, aber er soll noch bunter werden – jeder kann seinen Platz finden und ist herzlich willkommen.“

Leicht verschnupft reagierte der Festkomiteepräsident auf die Kürzung der Mittel durch die Stadt Köln. Der Zuschuss wurde um 15 Prozent, also um 25.000 Euro verringert. Der Kölner Karneval sei von BCG als markenbildendes Element für Köln eingestuft worden. Ritterbach fragte ob die stark bezuschusste Oper oder das Schauspielhaus auch Markenbildend seien. Die Kürzung der Mittel sei ein Schlag ins Gesicht aller ehrenamtlich Tätigen im Kölner Karneval.

Der hauptamtliche Geschäftsführer der bei der gemeinnützigen GmbH nun seine Tätigkeit aufgenommen habe, sei ein richtiger Schritt in die Zukunftssicherung des Kölner Karnevals, meint Ritterbach, aber auch der Aufsichtsrat. Dazu gehöre aber auch, dass man sich schwierige Fragen stelle, etwa wie wie viel Kommerz vertrage der Kölner Karneval, wie geht man mit denen um, die nur profitieren wollen und wie sichert man die Qualität. Das Festkomitee wird statt des Ehrenrates jetzt einen strategischen Beirat gründen der sich mit diesen Fragen beschäftigen wird.

Viel Geld für die Jugendarbeit
Das Festkomitee gibt viel Geld an die Gesellschaften zurück, allerdings zweckgebunden für die Jugendarbeit. Beiträge, die die Gesellschaften als Veranstaltungsabgabe angewiesen haben, bekommen diese nun zurück.

Neben Markus Ritterbach als Präsident, wurden auch Dr. Joachim Wüst und Christoph Kuckelkorn in ihren Ämtern als Stellvertreter bestätigt. Dem geschäftsführenden Vorstand gehören Sigrid Krebs, Uwe Brüggemann und Bernd Höft an. Der erweiterte Vorstand wird von Elisabeth Conin, Wilfried Wolters, Alfred Kröll, Karl Becker, Alexander Dieper und Markus Pohl gebildet. Alle wurden einstimmig gewählt. In den Aufsichtsrat der gemeinnützigen GmbH wurden Heinz-Günter Hunold und Michael Kamphausen wiedergewählt.

Neue Mitglieder im Festkomitee
Die Schlenderhaner Lumpe sind jetzt ordentliche Mitglieder, wie auch die Pänz von d´r Päädsbahn. Für beide verbürgen sich die Bürgergarde „blau-gold“ und die Löstigen Paulaner. Das Gardekorps Köln und die Lövenicher Neustädter werden hospitierende Mitglieder.

[ag]