Die Deutzer Brücke ist für den kompletten Verkehr gesperrt. Weder Fußgänger, Fahrradfahrer, KVB oder Autos kommen durch. Auch die Zufahrten sind weiträumig abgesperrt. Am Köln Triangle in Deutz ist schon kein Durchkommen mehr, im linksrheinischen ist schon ab dem Weltstadthaus alles dicht. Vor dem Maritim Hotel zweireihig Polizei und auf der Siegburger Straße rasen Panzerwagen und Wasserwerfer durch die Nacht. Auf der anderen Rheinseite tanzt Köln auf einem KD-Schiff, man sieht die bunten Lichter leuchten.

In der Altstadt haben bayerische Polizisten nur einen schmalen Spalt gelassen, durch den Passaten, Menschen mit Koffern durchkommen. Für einen Freitag Abend wirkt die Kölner Altstadt wie an einem Montag Morgen und das um 23 Uhr. Am Döner Kebap Haus am Neumarkt ist man traurig über einen leeren Laden und stellt fest dass es so ruhig noch nie war. Kein Geschäft an einem Freitag Abend, bitter. In Wellen kommen immer wieder fröhliche und gut gelaunte Gruppen aus der Salzgasse die vom Tag und seinen Abläufen kaum etwas mitbekommen haben sich aber alle abfällig über „Pro Köln“ äußern.

Der Heumarkt selbst liegt in gleißendem Licht, jemand hat mit Kreide Parolen gegen „Pro Köln“ auf das Kopfsteinpflaster gemalt. Eine unwirtliche Atmosphäre und für Köln völlig untypisch. Rund um die Absperrungen rasen immer wieder größere Konvois mit Blaulicht durch die Kölner Nacht und eine halbleere Stadt.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung