Das LKA hat heute den Ort an dem der 42-jährige Kölner erschossen wurde mit Lasertechnik vermessen.

Es ist ein ruhiges Wohnviertel zwischen der KVB Linie 1 und der Autobahn A4. Die Straßen klein und verwinkelt, viele Einbahnstraßen und auch extrem unübersichtlich. Dazu gibt es viele Querverbindungen durch Rad und Fußwege. Wer sich hier nicht auskennt, verläuft oder verfährt sich. Auf den Straßen Rüdiger Straße und Fußfallstraße haben die Beamten weiße Kreis aufgemalt mit einem "M", oder eine Linie gezogen an der "First" steht. Dann gibt es ganz viele Markierungen und an einer Wand unzählige rote Pfeile. Sie deuten auf Einschusslöcher hin oder Streifschüsse?.  Eines gibt die Polizei Köln, die gegen ihre eigenen Beamten mit dem KK 11 derzeit ermittelt, bekannt. Der erschossene Räuber ist ein 42 Jahre alter Kölner der im Tatortumfeld wohnte. Also einer aus dem Veedel, daher auch seine guten Ortskenntnisse und seine schnelle Flucht. Zudem bestätigt die Kölner Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit, dass der Mann fünf Mal getroffen wurde, davon einmal in den Hals, dieser Schuss war tödlich. Die vier anderen Schüsse trafen alle das linke Bein im Oberschenkel, Knie- und Unterschenkelbereich, so Staatsanwalt Willwacher, der auf Anfrage von report-k.de bestätigte, dass der Täter nur von vorne getroffen wurde. Kein einziger Schuss habe den Täter von hinten getroffen. Ob einer, zwei oder mehrere Beamte geschossen haben, wird weder von Polizei noch Staatsanwaltschaft bekannt gegeben. Wie oft die Beamten insgesamt geschossen haben, auch hier keine Auskunft. Ob der Täter mit der Gaspistole geschossen hat, keine Auskunft. Die Polizei verweist auf die laufenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen, die Zahl der eingesetzten Beamten verschweigt man mit dem Hinweis auf Einsatztaktik.


Die Grafik zeigt den Einsatzort von oben. Die Beamten der Kölner Polizei schlossen den Mann in dem kleinen Rad- und Gehweg ein. Aufgrund der hohen Mauern zu beiden Seiten des Fuß- und Radweges konnte er eigentlich nicht mehr entfliehen.


Diese Gaspistole trug der Täter nach Auskunft der Kölner Polizei bei sich.

Heute Nachmittag hat die Polizei ein Foto der Gaspistole veröffentlicht, die der Täter bei sich trug, ob aus dieser geschossen wurde ist bis jetzt unklar. Heute morgen vermaßen Techniker des LKA den Tatort mit Lasertechnik. Dort wo der Räuber starb ist der Blutfleck noch zu erkennen, ein weißer Kreis darum gemalt und ein Pfeil. Der kleine Weg ist auf den ersten Blick für den Mann eigentlich eine Falle aus der er nicht mehr herauskam. Vorne Polizeibeamte, hinten Polizeibeamte. Laut Staatsanwalt Willwacher sollen mehrere Warnschüsse abgegeben worden sein. Staatsanwaltschaft und Polizei geben derzeit keine Auskunft darüber, wie viele Schüsse insgesamt von den Beamten abgegeben wurden.



An der Fußfallstraße gehen die Kölner i-Dötzchen nun gerade mit ihren Eltern nach Hause. Vorbei an Polizeibeamten und Markierungen auf der Straße. Ihre Schultüten mit all den Süßigkeiten leuchten. Staatsanwalt Willwacher geht, wie er auch schon gegenüber anderen Medien betont hat, davon aus, dass der Einsatz der Schusswaffe der Beamten berechtigt gewesen sein dürfte,. Zu diesem Schluss komme er auf Grund der Auskunft der Beamten und der Aussagen weiterer Zeugen. Aufgrund der Vorläufigkeit der Ergebnisse der Ermittlungen benutze er noch den Konjunktiv, so Willwacher.


Beamte des LKA vermessen den Ort des Geschehens.

Im Moment wünscht man sich allerdings auch eines. Dass nicht die Kölner Polizei gegen sich selbst ermittelt und aufklärt, vor allem in den ersten Stunden, sondern ein externes Präsidium. Dies ist übrigens keine Kritik an der Arbeit der Kölner Beamten. Weder der, die den Täter gestellt haben, noch die, die jetzt ermitteln, sondern der Wunsch nach mehr Distanz und Transparenz im Verfahren. Dies gilt im Übrigen genauso für die Kölner Staatsanwaltschaft, auch wenn es am Ende nur um gefühlt glaubwürdigere Ergebnisse geht. Denn der tote Räuber hat keinen Anwalt und auch keine PR-Abteilung mehr. Das wird auch deutlich, wer nicht nur im Netz nach Kommentaren sucht, sondern auch vor Ort in Köln-Merheim. Es wäre doch richtig dass dieser Räuber zur Strecke gebracht worden sei, ist nicht nur aus einem Mund in der Siedlung zu hören. Dies soll den Täter nicht in Schutz nehmen, dessen Raubtat mit vorgehaltener Waffe mehr als verwerflich ist und der auch von der Polizei gestellt werden muss. Dennoch muss es gerade im Sinne der Glaubwürdigkeit von Polizei und Staatsanwaltschaft darum gehen, möglichst zweifelsfrei aufzuklären. Auch im Sinne  einer zukünftigen Ausrichtung von Polizeieinsätzen dieser Art und um einen Massstab für richtiges Handeln in solchen extremen Einsatzsekunden wirklich nachhaltig zu entwickeln.

Hier lesen Sie den ersten Bericht zur Tat bei report-k.de >


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