Köln, 17.7.2006, 18:16 Uhr > In einem Brief an die Töchter hat Oberbürgermeister Fritz Schramma sein "tief empfundenes Beileid" zum Tod von Dr. Gerhard Jussenhoven aussprechen lassen. In der Nacht zu Freitag, 14. Juli 2005 verstarb der beliebte Komponist im Alter von 95 Jahren. Oberbürgermeister Schramma befindet sich derzeit im Urlaub. Stellvertretend kondolierte Bürgermeisterin Elfie Scho-Antwerpes für die Stadt Köln: "Ein erfülltes Leben ist zu Ende gegangen – seine Lieder werden uns immer an Gerhard Jussenhoven erinnern. Auch die Stadt Köln wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren."

Dr. Gerhard Jussenhoven, promovierter Jurist, ist der deutschen Musikwelt bekannt als Komponist von unvergessenen Melodien wie "Kornblumenblau und "Man müsste noch mal zwanzig sein", die zu den erfolgreichsten Titeln der deutschen Unterhaltungsmusik gehören.

Am 29. Januar dieses Jahres gratulierte Köln mit einem großen Musik- Abend in der Philharmonie dem gebürtigen Kölner zu seinem 95. Geburtstag. Für sein außerordentliches Lebenswerk erhielt Dr. Gerhard Jussenhoven im November 2002 im Kölner Rathaus das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Die Stadt Köln ehrte den Komponisten mit einer Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Köln.

Gerhard Jussenhoven wurde 1911 im Kölner Fringsveedel als Sohn eines Süßwarenherstelles geboren. Schon früh bekam er Kontakt zur Musik, nahm Klavierunterricht bei Georg von Bratzki, dem Kapellmeister des Reichshallen-Theaters. Mit 14 Jahren begleitete er bereits am Klavier die Kölner Musiklegende Willi Ostermann. Jurastudium und Promotion mit 26 Jahren waren die nächsten Stationen seines Lebensweges, der nach eigenen Worten mindestens 100 Jahre dauern sollte. Dr. Gerhard Jussenhoven bereicherte in unvergleichlicherweise den Kölner Liedschatz, z.B. mit "Ein Gruß, ein Kuss, ein Blumenstrauß", "Die Hüsche bunt om Aldermaat", "Dat Glockespill vum Rothusturm", "Es gibt noch Liebe auf den ersten Blick".

[ag]