Die Galerie Karsten Greve zeigt bis Ende Mai Arbeiten von Jean-Michel Othoniel, der vor allem durch seine Glas-Objekte und Installationen bekannt wurde. In einem Interview verriet der französische Künstler, wie er das Glas für sich entdeckte, warum er immer mit einer Zeichnung für ein Projekt beginnt und warum manche Betrachter sein Werk zu schön finden.

Das französische Original des Interviews finden Sie unten

Zum ersten Mal haben Sie in Deutschland 1992 auf der documenta IX in Kassel  ausgestellt – im Alter von 28 Jahren. Welche Bedeutung hatte diese documenta-Teilnahme für Sie und Ihre Karriere?
Jean-Michel Othoniel: Das erste Mal in Deutschland habe ich bereits 1988 in Berlin ausgestellt, nachdem ich ein Jahr dort gelebt und gearbeitet hatte. Es war meine erste Einzelausstellung. Das war die Zeit, als die Mauer fiel und wir jeden Abend Party machten. Einige Jahre später habe ich dann auf der documenta ausgestellt, eingelanden von Jan Hoet. Diese documenta hatte den Körper zum Leitthema, was es mir ermöglichte, dieses Thema meiner Arbeit herauszustellen. Diese documenta-Teilnahme hat dann auch dazu geführt, dass ich im Folgejahr in sehr vielen Galerien weltweit ausgestellt habe, darunter in New York bei Nicole Klagsbrun und in Los Angeles bei Michael Kohn. Das hat meine Karriere beschleunigt, aber paradoxerweise auch die Sicht auf meine Arbeit eingeschränkt, weil man den Eindruck hatte, ich machte immer nur einen Typ von künstlerischer Arbeit, eben die Schwefelskulpturen. Aber ich habe immer in verschiedenen Ausdrucksformen gearbeitet (Skulpturen, Zeichnungen, Film, Performance etc.). Das gilt im Übrigen bis heute: Demnächst werde ich auf dem Printemps des arts de Monte Carlo eine Performance machen.

Kurz nach Ihrer documenta-Teilnahme entdeckten Sie Glas, insbesondere auch das bunte Murano-Glas, das für viele eher eine Konnotation mit Kunstgewerbe und Kitsch hat, als künstlerisches Ausdrucksmittel. Was macht für Sie den Reiz von (Murano-)Glas aus?
Meine ersten Glasarbeiten sind die Folge einer Reise zu den Äolischen Inseln nördlich von Sizilien. Dort suchte ich eigentlich Naturschwefel für meine Arbeit, und ich fand das Glas, das die Natur selbst produziert: Obsidian, vulkanisches Gesteinsglas. Ich habe dann zwei Jahre lang mit dem Centre international de recherche sur le verre et les arts plastiques (CIRVA), dem Glasforschungszentrum in Marseille, zusammen gearbeitet, um schwarzes Glas zu produzieren. Und hier bin ich zum ersten Mal der Welt des Glases und der Glasmacher begegnet. Auf der Biennale von Istanbul im Jahr 1993 habe ich dann meine erste Obsidian-Arbeit ausgestellt. 1997 habe ich meine ersten Glasarbeiten im Guggenheim von Venedig gezeigt; für diese Ausstellung habe ich zum ersten Mal in Murano gearbeitet. Glasmacher zu finden, die sich für zeitgenössische Kunst interessieren, war ziemlich schwierig, man musste etwas weiter suchen als bei den Andenkenhändlern.

Sie bearbeiten das Glas nicht selbst. Wie muss man sich den künstlerischen Schaffensprozess vorstellen? Ist das ein Prozess ähnlich dem eines Modeschöpfers, der seine Ideen in Zeichnungen ausdrückt, die dann vom Atelier ausgeführt werden? Oder um ein Beispiel aus der Kunst zu nehmen: Ähnlich wie bei dem „Verpackungskünstler“ Christo, dessen Zeichnungen dann ja auch verkauft werden?
Zeichnungen sind tatsächlich der Ausgangspunkt meiner Arbeit; Notizhefte und Aquarelle helfen mir am Anfang bei der Konzeption. Danach stelle ich ein Team zusammen, das es mir erlaubt, ein Projekt zu realisieren. Ganz gleich, ob es ein Skulpturenprojekt ist oder ein Architekturprojekt für den öffentlichen Raum, ich arbeite immer im Team – mit einem Mitarbeiter, der das Projekt in 3D umsetzt, einem Ingenieur, der die Machbarkeit des Projekts überprüft, dann mit einem Metallarbeiter für die tragenden Elemente und schließlich mit einem Glasmacher und einem Aluminiumgießer für die sichtbaren Teile. Manche Projekte brauchen mehr als 50 Personen, und ich suche immer solche Handwerker aus, die in der Lage sind, der Originalzeichnung am nächsten zu kommen. Und anders als ein Designer bin ich immer anwesend, wenn der Glasmacher das Glas bläst, um die Realisierung einer Arbeit zu verfolgen. Ich bin ein bisschen wie ein Komponist zeitgenössischer Musik, der die Partitur schreibt, die Musiker aussucht, die sein Werk spielen werden und dann auch noch selbst das Orchester dirigiert.

Ihre Zeichnungen werden auch über den Kunsthandel verkauft. Sehen Sie diese als eigenständige künstlerische Arbeiten oder als Projektskizzen?
Die Zeichnungen sind der erste Atem eines Projekts, das ich im Kopf habe. In diesem Sinne sind sie für mich sehr wichtig.

Ihre ohne Zweifel bekannteste Arbeit, auch die sichtbarste/öffentlichste, ist der Ausgang der Pariser Métro-Station Palais Royal aus dem Jahr 2000. Welche Bedeutung hat diese Arbeit heute für Sie?
Der „Kiosque des Noctambules“ (Kiosk der Nachtschwärmer) ist die Arbeit, die mein Leben verändert hat. Sie hat mich bei einer breiten Öffentlichkeit, bei Leuten, die nie in’s Museum gehen, bekannt gemacht. Noch heute, wo ein solches Projekt zeitgenössischer Kunst im Paris des Jahres 2012 nicht mehr möglich wäre, ist diese Arbeit meine Visitenkarte in der ganzen Welt. Es ist auch die erste Architekturarbeit, die ich realisiert habe, und dies hat den Weg zu sehr vielen solcher Arbeiten seit zehn Jahren geebnet.

Sie selbst haben längere Zeit in New York gelebt, man sagt, Ihnen sei die französische Kunstszene eher fremd. Fühlen Sie sich als „französischer“ Künstler oder hat das keine Bedeutung mehr für Sie?
Es stimmt: Ich bin in den ersten fünfzehn Jahre meiner Karriere sehr viel gereist. Dann habe ich mich entschieden, mich in Paris niederzulassen, weil meine Freunde dort wohnten und auch weil ich die Lebensqualität schätze, die die Stadt bietet. Paris hatte sich in den 15 Jahren, in denen ich weg war, auch sehr verändert: die Stadt ist wieder ein Ort geworden, in der die zeitgenössische Kunst ihren Platz hat. Ich habe meine künstlerische Arbeit, aber auch mein Leben dank der Einflüsse vieler Länder aufgebaut – bevor die Globalisierung alles nivelliert. Ich habe die Stärken und die Fehler jedes Landes gesehen, und das hat mir eine sehr internationale Vision des Lebens gegeben und eine gewisse Distanz. Trotzdem glaube ich, dass sich meine Arbeit auf sehr literarische Weise konstruiert, und letztlich europäisch ist.

Sie stellen an sehr vielen Orten in aller Welt aus, nicht nur in Europa, sondern auch in Amerika, China, Japan und Indien und sind damit der international am meisten gezeigte lebende französische Künstler Gibt es Unterschiede der Reaktionen auf Ihre Arbeit von Land zu Land?
Mir gefällt der sehr unterschiedliche Blick auf meine Arbeit, den die kulturelle Brille jedes Landes bewirkt, in dem ich ausstelle. Das ist oft überraschend für mich.

Wir haben den Eindruck, dass Deutschland, das deutsche Publikum, egal ob Kritiker, Kuratoren oder Sammler, mit ihren Arbeiten nicht so viel anfangen können, weil man hierzulande  Ihre Objekte als „zu schön“ empfindet.
Es stimmt, dass in vielen Ländern Schönheit tabu ist, weil sie für Manche einen Mangel an Radikalität darstellt. Für mich ist das eine nostalgische Vision der 60er Jahre. Trotzdem haben sich Teile der Kunstgeschichte immer auf das Schöne bezogen, und das gilt auch für deutsche Künstler. Ich bewundere beispielsweise das Werk des deutschen Malers Michael Buthe. Für mich gibt es eine Verbindung zwischen dem Schönen und dem Heiligen.

Manche Kritiker halten es auch für Kitsch…
Kitsch ist heute ein sehr amerikanischer Begriff für schlechten Geschmack. Beim Kitsch gibt es einen Aspekt des Als-ob, der Distanzierung. Das gibt es in meinen Arbeiten überhaupt nicht. Ich bewege mich im Realen, nicht in einer Welt der Phantasie. Was mich interessiert, ist, dass in einer sehr realen Skulptur das Reale märchenhaft wird.

Sie lassen sich von dem Kölner Galeristen Karsten Greve vertreten. Wie würden Sie den Kontakt zu Ihrer Galerie/Ihrem Galeristen beschreiben?
Mit der Galerie Karsten Greve ist die Arbeit sehr tiefgründig. Die Dinge entwickeln sich langsam, aber sicher. Karsten Greve versteht es, meine Arbeiten mit denen anderer Künstler in Dialog zu setzen, und das wirft ein anderes Licht auf meine Arbeit. Und er versteht es, die Tiefe und Ernsthaftigkeit meiner Arbeiten zu zeigen.

Wie wichtig war/ist die Galerie Karsten Greve für Ihre Karriere?
Dank der Galerie habe ich in Deutschland, in der Schweiz und auf vielen internationalen Kunstmessen ausstellen können. In diesem Jahr sind meine Arbeiten zum Beispiel auf der Art Basel, der Art Cologne und der Tefaf Maastricht zu sehen.

Sie haben 2008 zum ersten Mal in Köln ausgestellt. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Ausstellung und die Reaktionen?
Ich hatte das Glück, zahlreiche wichtige Sammler kennenzulernen und mit meinen Arbeiten dann in ihre Sammlungen zu gelangen. Ich bedauere es nur, dass ich nicht mehr Künstler, Kritiker und Museumsleute kennen lernen konnte.

Und welche Erinnerung haben Sie an Köln?
Ich war wirklich erstaunt von den großartigen Museen der Stadt, aber ich bin leider nicht lange genug in Köln geblieben, um die Kölner zu entdecken.

Mit Gerhard Richter, dem Kölner Starkünstler, gibt es in Köln einen anderen Künstler, der mit Glas gearbeitet hat und mit seinem Kirchenfenster im Kölner Dom ein bedeutendes Kunstwerk geschaffen hat. Eine Arbeit, die Sie interessiert?
Sein Glasfenster ist ein Welterfolg, und es lohnt wirklich die Reise nach Köln. Es bleibt für mich aber eine sehr klassische Arbeit. Sie ist die Umsetzung einer Malerei als Glasfenster. Die Frage des Materials wie sie Josef Albers und das Bauhaus gestellt haben, fehlt hier.

Hat für Sie die jahrhundertelange Tradition der Glasfenster in Kirchen eine Bedeutung?
In meiner Arbeit ist die Frage nach dem Heiligen immer gegenwärtig. Ich arbeite gegenwärtig an einem Installationsprojekt für die Schatzkammer der Kathedrale von Angoulême. Das ist überhaupt das erste Mal, das man einem zeitgenössischen Künstler in Frankreich ein Gesamtprojekt überantwortet, die Architektur und die Glasfenster eines Ortes, der Reliquien und die Kultgegenstände aufnehmen wird.

Eine Nachricht an Ihr Kölner Publikum…
In der Ausstellung in der Galerie Karsten Greve werden völlig neue Arbeiten gezeigt, abstrakter als ich sie in der Vergangenheit gemacht habe und von sehr großer Schönheit. Die Gegenwart des Körperlichen ist noch evidenter, obwohl sublimiert. Mit dem Kunstkritiker Bernard Marcadé hat die Galerie ein großartiges Buch realisiert, das die die Werke begleitet und das, glaube ich, dem Publikum die Komplexität meiner Arbeit verständlich machen wird.

Das Interview im französischen Original

En Allemagne, vous avez exposé pour la première fois à la documenta IX en 1992, à l’âge de 28 ans. Quelle importance cette participation à la documenta a-t-elle eu pour vous et votre carrière?
C’est à Berlin que j’ai exposé pour la première fois en 1988, après avoir vécu et travaillé pendant une année dans cette ville. J’y ai fait ma première exposition personnelle, au Lapidarium. J’en garde un très bon souvenir. C’était l’époque où le mur tombait et où l’on fêtait chaque soir la fin du grand Berlin underground. Quelques années plus tard, j’ai été invité par Jan Hoet à exposer à la documenta. Cette documenta qui avait pour thème le corps a permis de mettre en avant ce thème récurrent dans mon travail. Elle m’a aussi permis d’exposer l’année suivante dans de nombreuses galeries à l’étranger, notamment à New York chez Nicole Klagsbrun ou à Los Angeles chez Michael Kohne. Elle a précipité ma carrière mais aussi, paradoxalement, a réduit la vision sur mon travail, en donnant l’impression que je ne faisais qu’un seul type d’œuvres (des sculptures en soufre), alors que mon travail a toujours fait intervenir de multiples formes d’œuvres (sculptures, dessins, film, performance, etc.) Cette diversité est toujours d’actualité, puisque je vais présenter une performance sonore au printemps des arts de Monaco du 16 mars au 8 avril.

Quelque temps plus tard, le verre, plus précisément le verre de Murano, est devenu votre moyen d’expression artistique préféré. Ce choix surprend, et cela d’autant plus que le verre de Murano est souvent associé à l’artisanat, pour ne pas dire à des souvenirs touristiques bon marché. D’où vient votre fascination pour le verre (de Murano)?
Mes premières œuvres en verre sont nées suite à un voyage dans les îles Eoliennes où, en cherchant du soufre natif, j’ai découvert le verre naturel des volcans: l’obsidienne. J’ai ensuite travaillé pendant deux ans avec un centre de recherche sur le verre, le Cirva à Marseille, dans le but de recréer ce verre noir. C’est à ce moment-là que j’ai rencontré le monde du verre et des verriers. J’ai exposé cette première œuvre en obsidienne à la biennale d’Istanbul en 1993. En 1997, j’ai exposé mes premières œuvres en verre au Guggenheim de Venise. C’est pour cette exposition que j’ai commencé à travailler à Murano. Trouver des verriers intéressés par l’art contemporain a été difficile. Il a fallu chercher plus loin que les boutiques de souvenirs.

Vous ne travaillez pas le verre directement. En quoi consiste le processus créatif de votre travail? Est-il comparable à celui d’un couturier, qui exprime ses idées par le biais de dessins qui sont ensuite exécutés par l’atelier? Ou, pour prendre un exemple du monde des arts, est-il comparable au travail de Christo, l’artiste des emballages qui, lui aussi, exprime ses idées à l’aide de dessins?
Le dessin est, en effet, le point de départ de mon travail. J’utilise des carnets de notes et des aquarelles pour commencer la conception de mes œuvres. Ensuite, je monte une équipe qui va me permettre de réaliser le projet, que ce soit pour un projet de sculpture en galerie ou pour un projet d’architecture en espace public. Je travaille toujours en équipe avec un collaborateur qui réalise le projet en 3D ; un ingénieur qui vérifie la faisabilité du projet ; un métallier pour la partie structurelle de l’œuvre ; et enfin un verrier ou un fondeur d’aluminium qui vient souffler ou fondre la partie visible de l’œuvre. Certains projets nécessitent plus de 50 personnes. Pour la fonte ou le verre, je choisis toujours d’excellents artisans, capables de se rapprocher le plus du dessin original. Contrairement à un designer, je suis toujours présent lorsque le verrier souffle les parties en verre, afin de suivre la réalisation. Je suis un peu comme un compositeur de musique contemporaine qui écrit une partition, choisit les interprètes qui vont jouer son œuvre et dirige lui-même l’orchestre.

Vos dessins sont aussi en vente à la galerie Karsten Greve à Cologne. Considérez-vous vos dessins comme des œuvres artistiques ou plutôt comme une ébauche de projet?
Les dessins sont le premier souffle du projet. Ils représentent ce que j’ai en tête. En ce sens, ils sont pour moi très importants.

Votre travail le plus connu, le plus public aussi, est sans doute la sortie de la station de métro parisienne Palais Royal-Louvre. Quelle importance cette œuvre de l’année 2000 a-t-elle pour vous aujourd’hui?
„Le kiosque des Noctambules“, place Colette, a changé ma vie. Cette œuvre a fait connaître mon travail après du grand public qui ne va pas au musée. Aujourd’hui encore, c’est ma carte de visite dans le monde entier. Implanter un projet d’art contemporain comme celui-là dans Paris serait impossible en 2012. C’est aussi la première œuvre d’architecture que j’ai réalisée. Elle a ouvert la voie à de nombreux monumentaux depuis dix ans.

Vous avez vécu quelques années (en exil?) à New York et on dit que vous êtes plutôt étranger à la vie artistique française. Vous considérez-vous comme un artiste « français » (et si oui, qu’est-ce que cela signifie?) ? Ou la nationalité d’un artiste ne veut-elle plus rien dire pour vous?
C’est vrai que j’ai beaucoup voyagé durant les quinze premières années de ma carrière. Puis j’ai décidé de m’installer à Paris, car mes amis y habitaient. J’aime aussi la qualité de vie qu’offre la ville. Paris a changé en quinze ans. Le monde de l’art contemporain y a enfin trouvé sa place. J’ai construit mon travail mais aussi ma vie à partir d’influences d’une multitude de pays, avant que la mondialisation ne vienne tout niveler. J’ai donc vu les erreurs et les forces de chacun. Cela m’a donné une vision très internationale de la vie et un certain recul. Ceci dit, je pense que mon travail qui se construit selon un mode très littéraire est vraiment européen.

Vous exposez dans le monde entier, pas seulement en Europe, mais aussi en Amérique, en Chine, au Japon et en Inde et vous êtes probablement l’artiste français qui expose le plus à l’échelle internationale. Les réactions à vos œuvres sont-elles différentes d’un pays à l’autre?
J’aime la vision toujours différente qu’offre la lecture de mes œuvres à travers la culture du pays qui reçoit l’exposition. Cela me surprend souvent et, surtout, me nourrit de nouvelles histoires.

Il semblerait qu’en Allemagne les réactions soient plutôt hésitantes. On trouverait vos œuvres souvent « trop belles ».
C’est vrai que, dans de nombreux pays, la beauté reste un tabou. Elle implique, pour certains, un manque de radicalité. C’est pour moi une vision nostalgique des années soixante-dix. Il y a pourtant une histoire de l’art qui fait appel au beau et les artistes allemands en font aussi partie. J’adore le travail de Michael Buthe, par exemple. Pour moi, la beauté fait appel au sacré.

Certains critiques d’art qualifient vos œuvres de kitsch…
Le kitsch est une notion aujourd’hui très américaine du mauvais goût. Dans le kitsch, il y a l’idée de second degré, de distanciation, et ces deux notions sont totalement absentes de mon travail. Je suis dans le réel, je ne propose pas un monde de fantaisie. Ce qui m’intéresse, c’est de proposer une sculpture bien réelle et qu’à travers elle, le réel soit merveilleux.

En Allemagne, vous êtes représenté par la galerie Karsten Greve. Quel rapport entretenez-vous avec votre galeriste?
Avec la galerie Karsten Greve, c’est un travail de fond, les choses se mettent en place doucement mais sûrement. KG sait mettre mon œuvre en dialogue avec l’œuvre d’autres artistes et, de ce fait, éclaire différemment mon travail. Il sait comment en montrer la profondeur et le sérieux.

Quelle importance a-t-elle eu pour votre carrière internationale?
Grâce à la galerie, j’ai pu exposer en Allemagne et en Suisse, ainsi que dans de nombreuses foires internationales. Cette année, des œuvres seront présentes à la foire de Bâle, à celle de Maastricht et à celle de Cologne.

Votre première exposition à Cologne date de 2008. Quel souvenir en gardez-vous?
J’ai eu la chance de rencontrer de nombreux collectionneurs importants et de rentrer dans leur collection. Je regrette juste de ne pas avoir rencontré davantage d’artistes, de critiques et de gens de musée.

Et quel souvenir gardez-vous de la ville?
J’ai été vraiment stupéfait par ses musées magnifiques. Mais je ne suis malheureusement pas resté assez longtemps pour découvrir les gens.

Avec Gerhard Richter, grand artiste allemand vivant à Cologne, il y a dans la ville un autre grand artiste qui a travaillé le verre et a créé une superbe œuvre d’art avec le vitrail de la cathédrale. Une œuvre qui vous intéresse?
Je pense effectivement que ces vitraux sont une réussite mondiale et qu’ils valent absolument le déplacement à Cologne. Cela dit, cette œuvre reste pour moi très classique. C’est la mise en vitrail d’une peinture. La question de la matière telle qu’ont pu la poser Albers et le Bauhaus est très peu présente.

Cette tradition centenaire du vitrail d’église a-t-elle une importance dans votre travail artistique?
La question du sacré est présente dans mon œuvre. Je travaille actuellement sur un projet d’installation pour le trésor de la cathédrale d’Angoulême. C’est la première fois en France que l’on confie à un artiste contemporain la mise en scène globale, l’architecture et les vitraux qui vont accueillir les reliques et les objets du culte.

Un dernier message pour votre public à Cologne…
L’exposition à la galerie Karsten Greve présente de nouvelles œuvres, totalement inédites, plus abstraites et d’une très grande beauté. Bien que sublimée, la présence du corps y est encore plus évidente. La galerie a réalisé, en collaboration avec le critique d’art Bernard Marcadé, un magnifique livre pour accompagner les œuvres. Je pense qu’il éclairera le public sur la complexité de mon travail.

Autor: Christoph Mohr