Blick auf den Hans Böckler Platz

Von zwei Punkten aus starteten die Demonstrationszüge. Ecke Innere Kanalstr und in der Komödienstraße und trafen sich am Friesenplatz, von wo aus man gemeinsam in Richtung Rudolfplatz zog.


Vor dem Stadtgarten Andreas Wolter (Mitte), Bezirksvertreter Köln Innenstadt von Bündnis90/Die Grünen.

Busse aus ganz Deutschland standen vor der Moschee in Ehrenfeld. Der Demonstrationszug von Ehrenfeld aus wurde angeführt von Kölns Oberbürgermeister Schramma, dem Vorsitzenden des DITIB Herrn Ridvan Cakir ,der Vorsitzenden von Bündnis90/Die Grünen Claudia Roth, Kölns Regierungspräsident Jürgen Roters,  Marieluise Beck der Beauftragten der Bundesregierung für Ausländerfragen, Lale Akgün, MdB.


Prominenz in der ersten Reihe


Jürgen Roters (Mitte) Regierungspräsident von Köln, Dr. Lale Akgün, MdB und Ridvan Cakir, Vorsitzender der DITIB


Auch ein Medienstar, der Polizeihund der den Demonstrationszug anführte


Der zweite Teil der Demo, der in der Komödienstr. gestartet ist nähert sich dem Friesenplatz




Auch sehr viele Musliminen standen in der ersten Reihe des Demonstrationszuges







Zum Beginn der Kundgebung lies man Ballons steigen


Ridvan Cakir, Vorsitzender der DITIB


Am Rudolfplatz fand die zentrale Kundgebung statt. Ein Zeichen für Demokratie. Ridvan Cakir, der Vorsitzende des DITIB drückte in seiner Rede den Teilnehmern der Demonstration seine Hochachtung aus. Für den gemeinsamen Willen, „Herz an Herz“ und „Hand in Hand, eine offensichtliche Position gegen Terror und für Frieden zum Ausdruck zu bringen“. Mit dem Zitat Atatürks, brachte Cakir seine Mission auf den Punkt: “ Frieden im Lande, Frieden auf der Welt.“  Und er führte weiter aus, „Terror hat weder eine Religion noch eine Nationalität“. Und der derzeit herrschende Terror ist die größte Verleumndung gegenüber der Religion des Islam als auch den Muslimen gegenüber. Cakir verurteilte ausdrücklich die Ermordung des Niederländers Theo van Gogh und unterstrich, daß die Tötung von Menschen keine religiöse Begründung haben kann. Am Schluss seiner Rede wurde Cakir ganz deutlich „Ich verurteile alle Terrorereignisse, ausnahmslos alle Terrorakte noch einmal; ich verurteile ebenfalls alle Terroristen, ausnahmslos alle Terroristen noch einmal.“ Cakir schloß mit dem Wunsch, daß sich alle Teilnehmer dieser Demosntration noch einmal an einem anderen Ort zu einem friedlichen Anlaß treffen mögen.


 


Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma, betonte, daß er als OB das multikulturelle Köln erhalten und fördern will. Schramma betonte, stolz darauf zu sein der Oberbürgermeister einer Stadt zu sein, die Bürger aus 181 verschiedenen Nationen versammelt. Schramma erzählte auch von seinem Besuch in der Partnerstadt Kölns, Istanbul. Dort habe er gespürt daß Europa zusammenkommt und hier etwas großartiges erwächst. Und er wisse, daß die überwiegende Mehrzahl der Muslime in Köln den friedliebenden Islam bevorzugen. Aber er betonte auch, daß alle Bürger für den Frieden verantwortlich sind und sich dafür einsetzen müssen. Schramma begrüßte und schloß seine Rede in Türkisch.






Fritz Behrens, der Inneminister des Landes Nordrhein-Westfalen betonte vor allen Dingen das aufeinanderzu gehen der Kulturen, sich gegenseitig besser kennenlernen, nur so könne man gegenseitiges Misstrauen abbauen und das tägliche Miteinander besser gestalten. Und in Bezug auf alle Religionen hat er vielleicht den Besten Satz des Tages geprägt: „Es kommt nicht darauf an in welcher Sprache gebetet wird, sondern was gepredigt wird“.


Auch Alice Schwarzer (rechts), EMMA Herausgeberin kam aufs Podium. Neben Ihr links Dr. Lale Akgün


Claudia Roth,  Marieluise Beck und Bayerns Innenminister Günther Beckstein



 


Die Beauftragte der Bundesregierung für Ausländerfragen Marieluise Beck unterstrich in Ihrer Rede daß Deutschland Platz für alle die habe, die in Frieden und Demokratie leben wollen. Aber keinen Platz für die dieses nicht wollen. Frau Beck stellte auch noch einmal die Grundsätze der Demokratie klar: „Demokratie fragt nicht woher kommst Du, fragt nicht wie siehst Du aus oder welche Religion hast Du“. Sondern in der Demokratie sind alle Menschen gleich viel wert. Aufs Schärfste verurteilte Marieluise Beck Terror und Gewalt.


 


Ahmet Terli, Mitglied der Kölner Sektion des DITIB trug ein Gedicht über wahre Freundschaft vor. Und traf damit die Herzen der Demonstrierenden.


 


Mit „Grüß Gott“ verband der Bayerische Innenminister Günther Beckstein die herzliche, warme Aufnahme friedliebender Gäste. Nicht willkommen sind ihm aber alle die diesen Frieden stören. Beckstein selbst wurde zumindest zu Anfang seiner Rede von einem gellenden Pfeifkonzert empfangen, daß nicht so richtig zu einer Friedenskundgebung paßte. Vor allem die vielen türkischen Fahnen hatten es Beckstein besonders angetan. Er wünschte sich allerdings auch noch ein paar mehr deutsche Fahnen. Erstaunlich ist natürlich die Geschlossenheit der Parteien, da steht Claudia Roth neben Günther Beckstein, fast Hand in Hand, ein eindrucksvolles Bild.


Claudia Roth, Bündnis 90/Die Grünen, MdB und Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt

Claudia Roth betonte in Ihrer Rede die Einhaltung des menschlichen Grundkonsenses, Demokratie, Grundrechte, Grundgesetz, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte müssen von allen Mitgliedern der Gesellschaft gemeinsam getragen werden.



Guido Westerwelle, der Parteivorsitzende der FDP forderte Respekt vor dem anderen von einer toleranten Gesellschaft und eine stärkere Würdigung des türkischen Unternehmertums in Deutschland durch die deutsche Gesellschaft.





Inwiefern die Demonstration, die ja allein nur vom DITIB getragen wurde, für die Gesamtheit aller Muslime in Deutschland steht, bleibt abzuwarten. Es war ein gutes Signal für Integration, der Kurs stimmt, das mag auch die positive Stimmung unter den Politikern jeder Coloeur erklären, nur das Schiff, um im Bild zu bleiben, ist von beiden Seiten noch nicht ganz im Hafen angekommen.