Zum 37sten Mal wohnt ein Kölner Dreigestirn in der Helenenstraße in den Zeiten seiner Regentschaft, aber in diesem Jahr gibt es besonders viele Neuerungen. Die Hofburg heißt nicht mehr Dorint Hotel, sondern "pullman-Hotel", der Direktor des Hotels Rolf Slickers ist zum ersten Mal Herbergsvater und für das designierte Dreigestirn ist es der erste Tag im Interims-Zuhause. Und was für einen Empfang bereitete der Herbergsvater dem designierten Trifolium. Er griff zur Gitarre und Mikro und sang zur Melodie von "Marmor, Stein und Eisen bricht" den Refrain "Nimm den goldenen Schlüssel hier von mir, bringt ihn aber zurück zu mir…". Der Ballsaal tobte und sang begeistert mit und am Ende gab es Zugabe-Rufe. So wurde noch nie ein designiertes Dreigestirn in der kölschen Hofburg empfangen. Die Idee hatte Slickers gestern, wie er report-k.de verriet und geprobt hat er heute um fünf Minuten vor Elf. Gitarre spielt Slickers seit 35 Jahren, seit er bei den Pfadfindern mitmachte. Und dann verkündete er sehr zur Freude aller Anwesenden, dass die Bar wieder für die Jecken offen ist. "Die Bar ist eine Kultstätte des Kölner Karnevals" und eigentlich war sie nur geschlossen, weil sie in der letzten Session baurechtlich noch nicht abgenommen war, so der Herbergsvater. Auf die Session freut sich Slickers und hat sich in den letzten drei Monaten durch intesives Bücher- und Videostudium vorbereitet. "Aber ich bleibe offen und flexibel für alles", freut sich Slickers, der glaubt dass man zwar viel vorplanen kann, aber manche Dinge auch eine Eigendynamik entwickeln.  Immerhin erwartet das "pullman"-Hotel, neben der Verpflichtung als kölsche Hofburg auch 28 Veranstaltungen im Ballsaal an 33 jecken Tagen.

Markus Ritterbach, der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, freute sich über das Meer an Blau-Weiß, dass die KG Sr. Tollität Luftflotte zum Einzug des designierten Dreigestirns aufgeboten hat und stellte die designierten Tollitäten vor. Prinz Rainer I. (Herschel), Bauer Harald (Kloiber) und Jungfrau Albertina (Thomas Albert Heinen). Die bedankten sich mit einem fröhlichen Auftritt bei den Gästen und riefen als sie den goldenen Schlüssel in Händen hielten: "Endlich haben wir ihn". "Wir scharen schon mit den Hufen und freuen uns, wenn wir endlich richtig Gas geben können und mit unserer Do-Jeck in die Session starten können", erklärte Prinz Rainer I. Ein wenig Geduld müssen die zukünftigen Tollitäten aber noch mitbringen, denn erst am Freitag werden sie so richtig loslegen können, wenn sie im Gürzenich vom Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma proklamiert worden sind. Der designierte Prinz verriet, dass man noch bis Freitag am Feinschliff für die Prinzenproklamation üben wolle. Für den Rosenmontagszug wünscht sich das designierte Trifolium so ein Wetter wie heute. Für die zukünftigen Tollitäten ging es schon früh los, um 8:30 Uhr traf man sich bereits in der Malzmühle zum Frühstück und zog dann von der Gürzenichstraße aus Richtung "pullman"-Hotel. Ein jecker Triumphzug mit Polizeibegleitung.

Luftflotte-Präsident Eric Bock zeichnete Hoteldirektor Rolf Slickers aus und ernannte ihn zum Ehrenleutnant der Reserve. Dann wurde es offiziell, die Standarte für den Prinzen des Kölner Karneval wurde übergeben. Bereits in der fünften Generation spendet das Kölner Traditionsunternehmen Fahnenadler GmbH den "Plaggen" (Standarte) des Prinzen. Es ist die 61. Standarte, übergeben von Birgit Pferrer. Und es ist wieder ein besonders schönes Stück geworden. Drei Monate arbeitet man an der Prinzenstandarte. Zunächst werden Entwürfe mit dem Dreigestirn entwickelt, verfeinert und weiterentwickelt, dann geht es in die Stickerei. Dort benötigt man noch einmal sechs Wochen bis das prächtige Stück endgültig fertig ist. Auf der Vorderseite ist in diesem Jahr eine "Do-Jeck" zu sehen, das Logo der Stadt Köln, des Festkomitees Kölner Karneval und der Stiftung Fahnen Adler. Auf der Rückseite über der Stadtsilhouette von Köln das Motto des Dreigestirns für die Session 2008: "Wir heben ab – met üch för Kölle – un besöke uns Kulturkamelle". Dazu die Hobbys des designierten Dreigestirns, ein Segelboot für den leidenschaftlichen Segler Prinz Rainer I, das Logo des 1. FC Köln für den Fußballfan und Bauern Harald Kloiber und die Banane von Bananensprayer Thomas Baumgärtel für Kunstliebhaber und zukünftige Kölner Jungfrau Thomas Albert Heinen. Dazu das Logo der Heimatgesellschaft Sr. Tollität Luftflotte. Für die Standartenmacher um Birgit Pferrer eine besondere Herausforderung, das Tanzkorps der Luftflotte unter der Stadtsilhouette, jedes einzelne wurde individuell und künstlerisch nach Fotos hergestellt. Um die Genehmigungen für die Nutzungsrechte, wie zum Beispiel der Banane und des FC-Logos haben sich die designierten Tollitäten persönlich gekümmert.

Der Einzug in die Hofburg zu einer der kürzest möglichen Sessionen traumhaft gelungen, Spaß und Freude standen im Mittelpunkt. Die designierten Tollitäten präsentierten sich frisch, locker und ungezwungen, Köln kann sich auf eine kurze aber tolle Session freuen. Und die beginnt ja quasi schon heute Abend, wenn im Sartory die Willi-Ostermann-Gesellschaft die erste Sitzung, die "Aape-Sitzung" startet. Und damit im "pullman"-Hotel alles in geordneten Bahnen abläuft kündigte Slickers an: "Herbergsvater is watching you". Der Hofburg-Einzug des designierten Kölner Dreigestirns perfekt gelaufen.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung