Nie ohne Handschuhe. Sie sind zusammen mit Helm und Sicherheitsschuhen das A und O auf Baustellen. Aber auch „versteckte Gefahren“ lauern auf dem Bau: Die Gewerkschaft warnt vor krebserregenden Asbestfasern. | Foto: IG BAU / Tobias Seifert

Köln | Arbeit sollte nicht krankmachen. Schutzkleidung, wie etwa im Handwerk oder auf dem Bau, ist wichtig, um doch auf Nummer sicher zu gehen und die Gesundheit nicht zu gefährden. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) startet am 28. April, am Workers‘ Memorial Day, also der Gedenktag an die Menschen, die der Job krank gemacht hat oder die bei der Arbeit sogar getötet wurden, den „Sicherheits-Weckruf“. Der Workers‘ Memorial Day steht nach Angaben der IG BAU in diesem Jahr unter dem Motto: „Unsichtbare Gefahren sichtbar machen“.

„Die Arbeit darf nicht krank machen.“, sagt Mehmet Perisan, Bezirksvorsitzende der IG BAU Köln-Bonn. Er warnt davor, die Risiken im Job auf die leichte Schulter zu nehmen und herunterzuspielen: „Die Routine im Job darf nicht blind machen. Jeder muss wissen, wo Gefahren am Arbeitsplatz lauern und wie man sich schützen kann. Das müssen sich 784.700 Menschen in Köln streng genommen jeden Morgen aufs Neue klarmachen.“ Laut dem Statistischen Bundesamt ist das die Anzahl der Erwerbstätigen in Köln. Im Rahmen des Workers‘ Memorial Day sollten Beschäftigte am Freitag „um Punkt 12 Uhr eine Gedenkminute einlegen“, so Perisan weiter. Dabei sei es egal, ob diese im Betrieb, im Homeoffice oder auf der Baustelle stattfinde.

Unter dem Motto „Unsichtbare Gefahren sichtbar machen“ möchte die IG Köln am Workers‘ Memorial Day auf gesundheitliche Risiken im Job-Alltag hinweisen. Im Job lauere es vor einer Fülle von versteckten Gefahren, so Perisan. Gerade auf dem Bau seien unsichtbare Gefahren, wie gesundheitsgefährdende Stäube bei Sanierungsarbeiten oder beim Abriss von Gebäuden, vorhanden. Dabei sei gerade Asbest ein Problem: „Vor allem in den 60er- und 70er-Jahren ist im großen Stil mit asbesthaltigen Baustoffen – vor allem mit Asbestzement – gebaut worden. Beim Umbau und Abriss der alten Gebäude sind die Asbestfasern, die mit dem Baustaub in die Luft kommen, heute eine tödliche Gefahr“, so der Bezirksvorsitzende der IG BAU Köln-Bonn. Die Fasern seien winzig, aber krebserregend: „Sie werden leicht eingeatmet und lagern sich in der Lunge ab. Dort verursachen sie bleibende Schäden, die sich meistens erst nach vielen Jahren oder Jahrzehnten bemerkbar machen“.

rs