Köln | „Wir haben eine gute Lage, aber doch mit gewissen Einschränkungen“, so fasst Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der Kölner IHK, die Ergebnis der heute vorgestellten Konjuktur-Umfrage für den Winter 2014/15 für ihren Kammerbezirk.

Demnach melden 41 Prozent der 812 Unternehmen, die an der Umfrage teilnahmen eine gute Geschäftslage. Rund 51 Prozent bezeichnen demnach ihre Lage als „befriedigend“, knapp 8 Prozent sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage unzufrieden. Somit zeichnen die Unternehmen unter dem Strich ein etwas optimistischeres Bild als bei der Vorjahresbefragung. In der Winterbefragung 2013/14 sprachen noch über 10 Prozent von einer schlechten Geschäftslage.

Was die Geschäftserwartungen anbelangt, so ist die Stimmung unter den Befragten gedämpft. War es im Vorjahr noch beinahe ein Drittel aller Befragten, das angab, mit einer positiven Geschäftserwartung zu rechnen, waren es in der aktuellen Befragung nur noch 22,5 Prozent. Als Grund hierfür nennt Hauptgeschäftsführer Reichardt die weiter andauernden geopolitischen Krisen, allen Voran der Ukraine-Konflikt und damit verbundenen Exportbeschränkungen. Auch die aktuelle Tarifrunde mit „überzogenen Forderungen“ seitens der Gewerkschaften, so Reichardt, führe bei den Unternehmen zu Unsicherheit in Hinblick auf die Entwicklung.

Als besorgniserregend empfindet die Kammer die  „nur wenig expansive Investitionsbereitschaft“, die sich aus der aktuellen Umfrage ableite. So gaben die Unternehmen an,  im Moment vor allem in die Ersatzbeschaffung (66,7 Prozent) und weniger in Produktinnovation oder Kapazitätsausweitung zu investieren. Dies sei für die stark innovationsgetriebene Industrie in der Region „keine gute Botschaft“, so Reichardt.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Das Gebäude der Kölner IHK Unter Sachsenhausen.