Report-k.de: Was sollte man zum Saunieren in eine der KölnBäder-Saunaanlagen mitbringen?

Karl Bretz, Saunabetriebsleiter der KölnBäder GmbH:
Sie benötigen mindestens zwei Stunden Zeit, aber nur wenige Badeutensilien: zwei Liegetücher, zwei Handtücher, Badesandalen, Seife, Shampoo, Bademantel und eine Körperlotion. In den Saunaeinrichtungen Agrippabad und Höhenbergbad  können Bademäntel und Handtücher käuflich erworben werden, ein Verleih ist leider noch nicht möglich


Wie sauniert man „richtig“?

Wichtig ist, dass man genügend Zeit mitbringt und weder hungrig noch mit vollem Magen in die Sauna kommt. Vor dem Saunieren sollte man sich unter der Dusche säubern und trocknen, denn dann schwitzt die Haut schneller. Ein warmes Fußbad fördert das Schwitzen zusätzlich. Ein Saunagang sollte zwischen acht und 12 Minuten dauern. Danach sollte man nicht sofort unter die Dusche oder in das Tauchbecken, sondern sich zunächst an der frischen Luft abkühlen. Hiernach folgt eine Ruhephase, die mindestens so lange dauern sollte wie der Saunagang inklusive Abkühlung.

Wo ist für wen in der Sauna der richtige Platz? Sollte man sich setzen oder hinlegen?

Um die gewünschte Überwärmung herbeizuführen, ist die mittlere Bank die beste Wahl. Der Sauna-Anfänger sollte hier ca. 8 Minuten verweilen und entscheiden, ob er die Hitze gut verträgt oder beim nächsten Mal vielleicht eine Bank höher oder tiefer steigt. Je höher man liegt oder sitzt, desto wärmer wird es. Ein Wechseln der Saunabank während des Saunierens sollte nach Möglichkeit nur einmal geschehen, um die Ruhe der „Mitsaunierer“ in der Kabine nicht unnötig zu stören. Wenn beim Betreten der Saunakabine ausreichend Platz vorhanden ist, empfiehlt es sich im Liegen  (ca. 5 Minuten ) den Saunagang zu beginnen. Danach zur Kreislaufstabilisierung noch ca 3 Minuten im Sitzen weiter schwitzen.   

Welche Abkühlungs-Methoden nach der Sauna gibt es? Worauf muss man dabei achten?

In der Abkühlphase sollen die Körpertemperaturen wieder auf die Ausgangswerte absinken. Nach einem Saunagang sollte Sinnvollerweise zuerst ein Gang an die frische Luft erfolgen, auch um damit die Atemwege anzufeuchten. Danach, spätestens bei beginnendem Frösteln, folgen weitere Abkühlmaßnahmen, wie z.B. Schwallduschen, Kneippanlage oder Kaltwassertauchbecken ( vorheriges Duschen nicht vergessen ) durchführen. Durch das unmittelbar auf die Kaltwasseranwendung folgende warme Fußbad werden die Blutgefäße auf nervlichem Weg schnell wieder erweitert. Die Wirkungen der Abkühlung beruhen in erster Linie auf einer Normalisierung der Haut- und Körperkerntemperatur, Übung der peripheren Blutgefäße und der psychischen Anregung.

Wie viele Saunagänge sollte man machen?

Nach jedem Saunagang und der darauf folgenden Abkühlphase folgt eine Ruhephase, um den Körper zu entspannen. Diese sollte mindestens genauso lang sein wie der Saunagang. Sehr wichtig ist es darauf zu achten, dass der Körper nicht auskühlt. Das Anziehen von Strümpfen, ein Bademantel oder eine Decke leisten hier gute Dienste. Auch eine entspannende Massage ist angebracht. Nach der Ruhephase beginnt der nächste Saunagang: schwitzen, abkühlen und ruhen. Zum Erreichen der gewünschten gesundheitlichen Ziele reichen drei Saunagänge aus. Weitere Saunagänge führen nicht mehr zu einer Steigerung der Saunawirkungen,

Wie verhält man sich in der Sauna richtig?

In den Saunen und Ruhebereichen sollten andere Gäste nicht gestört werden. Hier sollte man möglichst leise sein und vor allem sein Mobiltelefon nicht benutzen. Während des Aufgusses eines Saunameisters sollte das Reden ganz eingestellt werden. Aus hygienischen Gründen sollte man sowohl auf den Liegen als auch auf den Saunabänken immer ein Handtuch unter den ganzen Körper legen. Bevor man eines der Schwimmbäder oder das Tauchbecken nutzt, sollte man sich unter der Dusche säubern. Dabei werden im Saunabereich selbst keine Seifen oder Shampoos verwendet. Natürlich sollte man weder unter der Dusche noch sonst irgendwo Pediküre betrieben oder sich rasieren. Speisen und Getränke dürfen Gäste nur im Gastronomiebereich verzehren. Hier gilt allerdings Handtuch- und/ oder Bademantel-Pflicht. Auch die Bereiche an der frischen Luft sollten rauchfrei bleiben.

Es heißt, Saunieren stärkt das Immunsystem. Gilt das auch, wenn man erkältet ist?

Bei den ersten Anzeichen eines Infektes, wie einem leichten Frösteln oder Kribbeln im Hals, kann ein Saunagang durchaus wohltuend sein. Vergleichbar mit einem heißen Bad wärmt die Sauna den Körper und vermittelt so ein wohliges Gefühl. Anstelle der gewohnten Abkühlung sollte man sich eher zur Ruhe begeben und den Körper von selbst abkühlen lassen. Absolut tabu ist die Sauna bei Fieber, die hohen Temperaturen sind dann eine zu große Belastung für den ohnehin geschwächten Organismus. Nach dem Abklingen einer Erkältung kann vorsichtig wieder mit dem Saunieren begonnen werden. Dabei ist ein Dampfbad oder feuchtwarmes Bad ( Sanarium ) für die Atemwege angenehmer als trockene Hitze. Auf einen Saunabesuch verzichten sollte man bei akuten fieberhaften Erkrankungen, Gefäßerkrankungen, Epilepsie, nach einem Herzinfarkt, bei Anzeichen eines Asthma-Anfalls und bei einer Schilddrüsen-Überfunktion. Grundsätzlich gilt: Im Zweifelsfall immer den Arzt fragen!

Stimmt es, dass Saunieren beim Abnehmen hilft?

Die Gewichtsabnahme von etwa ein bis zwei Kilogramm resultiert aus dem Wasserverlust des Körpers beim Schwitzen. Spätestens jedoch nach der nächsten Flasche Wasser sind diese wieder ausgeglichen. Ein Saunabesuch hat jedoch den Vorteil, dass der Stoffwechsel und die Entschlackung angeregt werden.

Wie viel Wasser verliert man beim Saunieren zu sich nehmen? Welche Getränke sind dabei empfehlenswert?

Hierzu gibt es verschiedene Theorien, wovon eine sagt, man solle während des Saunabesuchs nichts trinken. Eine andere These lautet: „Viel trinken, damit er Körper optimal entschlackt wird“. Wie bei vielen Dingen liegt die Wahrheit dazwischen. Wenn das Bedürfnis besteht, trinkt man – am besten Mineralwasser- so viel, wie Bedarf besteht. Alkoholartige Getränke sind nicht geeignet! Nach dem Saunabaden sollten dem Körper in jedem Fall ein bis zwei Liter Flüssigkeit, auch hier Mineralwasser, zugeführt werden.

Manchmal brennt die heiße Saunaluft in den Atemwegen. Ist sie für diese schädlich?

Nein! Der Körper ist so anpassungsfähig, dass keine Gefahr besteht – auch nicht bei dem Wechsel von der Saunaluft zur Abkühlungsphase. Wichtig ist es allerdings den Atemwegen nach der Erwärmung in der Sauna an der frischen Luft einen Ausgleich zu verschaffen.

Können auch Kleinkinder und Kinder mit in die Sauna kommen? Was gilt es dabei zu beachten?

Natürlich können auch Kinder mit in die Saunas kommen. Auch für sie bietet das Saunieren eine Entspannung von ihrem Alltag und beugt Krankheiten vor. Besonders geeignet ist dabei der Besuch eines Aufgusses. Er lenkt ab und lässt in der Sauna erst gar keine Langeweile aufkommen. Aus hygienischen Gründen sollten Kinder „trocken“ sein, das heißt etwa ab dem zweiten oder dritten Lebensjahr. Jeder Erwachsene sollte außerdem nur ein Kind mitbringen. Bezüglich der Saunalänge sollte man sich immer nach dem Bedürfnis des Kindes richten. Am besten fängt man mit kurzen Saunazeiten an und steigert sich allmählich. Ganz besonders wichtig ist eine schonende Abkühlung nach dem Saunagang.

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Herr Bretz, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Das Interview führte Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
Foto: Claudia Schrader-Wingens