VFL geht schon mit Rückstand in die Pause
Den besseren Start gegen den VfL Gummersbach erwischten die Rhein-Neckar Löwen. Nach Toren von Michael Müller und Karol Bielecki lag der VfL schnell 0:2 zurück. Für den ersten „Wachmacher“ auf Seiten des VfL sorgte Torhüter Goran Stojanovic, der einen Siebenmeter gegen Uwe Gensheimer parierte. Nach vier Minuten nahm Adrian Pfahl sein Herz in die Hand und erzielte aus dem Rückraum das erste VfL-Tor – Spielstand 1:2. Den zweiten Treffer von Löwe Bielecki beantwortete Vedran Zrnic mit einem schönen Heber ins lange Eck. Der VfL spielte engagiert und ließ die Löwen nicht davon ziehen. Robert Gunnarsson und Adrian Pfahl ließen Polens Nationaltorhüter Slawomir Szmal keine Chance. Beim Spielstand von 4:5 bekamen die Löwen den nächsten Siebenmeter zugesprochen, doch Stojanovic meisterte den Wurf von Olafur Stefansson – der 31. gehaltene Siebenmeter von Stojanovic in der Saison. Den nächsten Siebenmeter bekamen die Oberbergischen, doch Vedran Zrnic scheitert am eingewechselten Henning Fritz. Der VfL spielte weiter mit Einsatz und Willen, aber die Gummersbacher konnten den Spielstand nicht ausgleichen. Nach 17 Minuten lag der VfL mit 7:9 zurück. Viktor Szilagyi konnte auf 8:9 und Pfahl auf 9:10 verkürzen. Die Partie blieb spannend und umkämpft. Jörg Lützelberger, der den fehlenden Adrian Wagner ersetzte, lief sich am Kreis frei und traf spektakulär zum 11:12. Nach einem Löwen-Tor durch Snorri Gudjonsson war der VfL wieder am Zug und zwar absolut sehenswert. Szilagyi spielte mit einem Weltklasse-Pass hinter dem Rücken Robert Gunnarsson frei, der Szmal keine Chance ließ. In der Folge wurden die Löwen stärker, der VfL mit Schwächen im Abschluss, somit ging es mit einem 13:16-Rückstand in die Pause.

Beide Torhüter extraklasse
In der zweiten Hälfte hatte sich die Mannschaft von Trainer Sead Hasanefendic viel vorgenommen, doch wieder fanden die Rhein-Neckar Löwen zunächst besser in die Partie. Besonders Karol Bielecki stellte die VfL-Defensive vor enorme Probleme. Der Pole sorgte mit drei Toren dafür, dass der VfL mit 14:19 nach 33 Minuten zurücklag. Ole Rahmel hatte für den VfL getroffen, Szilagyi steuerte das 15:19 bei. Wenig später jagte Adrian Pfahl den Ball mit einem starken Rückraum-Wurf ins Netz von Torhüter Szmal. Goran Stojanovic hatte wie so oft einen fantastischen Tag, aber auch sein Gegenüber Slawomir Szmal sorgte dafür, dass der VfL den Spielstand nicht verkürzen konnte. Mittlerweile war auch Robin Teppich im Spiel, der Akzente über Außen setzen sollte. Auch Steffen Fäth bekam die Gelegenheit sich auszuzeichnen, doch zunächst sorgte wieder Viktor Szilagyi für einen Höhepunkt. Der Österreicher setzte sich mit spielerischer Klasse gegen die Deckung der Löwen durch und erzielte das 18:22. Als Uwe Gensheimer in der 44. Minute das 25:20 für die Löwen erzielte, ahnten die VfL-Fans bereits, sich mit leeren Händen auf die Rückreise nach Gummersbach machen zu müssen, aber der VfL gab sich nicht auf. Mit einer Energie-Leistung kamen die Oberbergischen Tor um Tor wieder an die Löwen heran. Den Anfang machte Steffen Fäth mit dem 21:25. Gunnarsson versenkte den Ball nach einem Tempogegenstoß im rechten unteren Eck und Jörg Lützelberger erzielte anschließend das 23:25. Die gute Phase des VfL wollte Löwen-Coach Ola Lindgren mit einer Auszeit unterbrechen, aber die Gummersbacher gaben weiter Gas. Fäth wurfgewaltig aus dem Rückraum und Gunnarsson mit einer schönen Aktion am Kreis erzielten den lang ersehnten Ausgleich zum 25:25 nach 49 Minuten. Als die Hoffnung des VfL auf „Zählbares“ wuchs, schlugen die Löwen jedoch zurück. Der VfL hatte Pech im Abschluss, hatte jedoch nach dem Siebenmeter-Treffer von Viktor Szilagyi zum 28:29 vier Minuten vor Spielende noch die Chance auf den Überraschungssieg. Doch letztendlich mussten sich die Oberbergischen trotz einer furiosen Aufholjagd mit 28:31 geschlagen geben. Am 10.April trifft der VfL das nächste Mal auf die Rhein Neckar Löwen – im DHB-Pokal-Halbfinale beim Final Four in Hamburg (13.15 Uhr). 

Torhüter Goran Stojanovic: „Natürlich sind wir enttäuscht. Aber wir haben gegen eine starke Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen verloren. Jetzt konzentrieren wir uns auf unsere nächste Aufgabe, das Europapokal-Spiel zuhause gegen Holstebro am Samstag. Wir werden wieder alles geben und haben danach auch im Pokal gegen die Löwen in Hamburg eine Chance auf einen Sieg.“

Sead Hasanefendic (Trainer VfL Gummersbach): „Wir sind enttäuscht über die Niederlage, aber es ist eine Niederlage mit der man leben muss. Die Rhein-Neckar Löwen sind eine europäische Top-Mannschaft. Ich bin mit der kämpferischen Einstellung meiner Mannschaft zufrieden, wir waren in der Anfangsphase allerdings zu unkonzentriert. In der zweiten Hälfte haben wir uns wieder herangekämpft, letztlich aber leider doch verloren Wir sind im Pokal-Halbfinale am 10. April gegen die Löwen wieder Außenseiter, aber wir haben gezeigt, dass wir gut genug für eine Überraschung sind.“

Axel Geerken (VfL-Geschäftsführer): „Das Ergebnis ist erträglich, wir haben ein ordentliches Spiel gezeigt und müssen nicht niedergeschlagen sein. Wenn man gegen eine Weltklassemannschaft auswärts fünf Tore zurückliegt und doch wieder herankommt, zeugt das für eine sehr gute kämpferische Einstellung. In meinen Augen war entscheidend, dass wir in der Anfangs- und in der Endphase zu viele gute Torchancen frei vergeben haben. Trotzdem haben wir uns hier sehr gut präsentiert und erneut unser Kämpferherz und mannschaftliche Geschlossenheit gezeigt. Die Rhein-Neckar-Löwen haben die deutlich „längere“ Bank, das hat heute auch mit den Ausschlag gegeben.“

Tore VfL: Krantz 1, Vukovic 1, Fäth 2, Lützelberger 2, Gunnarsson 5, Szilagyi 7/4, Pfahl 6/2, Rahmel 2, Zrnic 2
Paraden: Stojanovic 19/2
Zeitstrafen: Löwen 4/4
Zuschauer: 10.189

[ag; Quelle: VFL]