Der 1. FC Köln hat im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga einen "Big Point" gemacht. Die Elf von Trainer Christoph Daum besiegte im Spizenspiel den ambitionierten Dorfklub 1899 Hoffenheim 3:1 (1:1), blieb damit zum siebten Mal in Folge ungeschlagen und rückte mit 54 Punkten auf den so wichtigen dritten Platz. Hoffenheim, beste Mannschaft der Rückrunde, folgt einen Zähler dahinter auf Platz vier.

Vor 50.000 Zuschauer in der ausverkauften Kölner WM-Arena machten Torjäger Milivoje Novakovic mit seinem 19. Saisontreffer (10.), Roda Antar (66.) und Youssef Mohamad (69.) den FC-Sieg perfekt. Für Hoffenheim hatte zwischenzeitlich Sejad Salihovic per Foulelfmeter ausgeglichen (26.).

Als "Spiel der Ehre" hatte Daum die Partie hochstilisiert, die FC-Profis müssten kämpfen bis zum Umfallen. Was der frühere Meistercoach dann allerdings in der ersten Hälfte sah, dürfte ihm nur bedingt gefallen haben. Zwar agierte der FC in der Tat rund 20 Minuten aggressiv und druckvoll und wurden durch das Tor von Novakovic, das Nationalspieler Patrick Helmes mustergültig vorbereitete, auch belohnt.

Doch nach dem Tor machten die Kölner, wie so oft in dieser Saison, den gleichen Fehler. Die Geißböcke überließen Hoffenheim das Spiel und gerieten immer mehr in die Bredouille. Verfehlte Salihovic in der 22. und 24. Minute noch zweimal das Ziel, war der Bosnier vom Elfmeterpunkt zur Stelle. Vorausgegangen war ein Foul von Youssef Mohamed an Carlos Eduardo.

Dass die Nerven auf beiden Seiten angespannt waren, zeigten nicht nur die zahlreichen Fouls, sondern auch die tumultartigen Szenen Mitte der ersten Halbzeit. Nach einem harmlosen Zweikampf waren Trainer, Spieler und Betreuer beider Mannschaften aneinander geraten.

Im zweiten Durchgang nahmen die Kölner das Spiel wieder in die Hand, Hoffenheim lauerte mit seinen schnellen Stürmern auf Konter. Die große Chance hatte aber der FC. Nach einer Flanke von Thomas Broich, der vor einer Woche mit einem Lungenkollaps noch im Krankenhaus lag, setzte Helmes einen Volleyschuss an die Latte (53. ). Mehr Glück hatte wenig später Antar, als er zum 2:1 abstaubte. Mohamad beruhigt kurz danach ein wenig die Kölner Nerven.

[sid]