Wenn sich Tilda und Lotti in ihre „Atelier“ zurückziehen, geht es hoch her. Dann wird mit Händen und Füßen gewischt, gepinselt und gekleckst bis das Kunstwerk fertig ist. Wofür mancher Künstler Jahre braucht, das schaffen die beiden Damen in wenigen Minuten. Innerhalb 20 Minuten stellen sie ihr Kunstwerk fertig. „Tilda hat eine ganz außergewöhnliche Wischtechnik“, schwärmt Zoodirektor Theo Pagel. Rund 50 Exponate haben die beiden Orang-Utan-Damen inzwischen hergestellt. Zu sehen sind diese ab heute im Südamerikahaus der Kölner Zoos.


Foto: Zu sehen sind die Bilder im Südamerikahaus


Tilda qualmt – ganz Künstlerin
Das Malen hat Tilda im Krefelder Zoo gelernt. Doch Tilda kann nicht nur malen. Ihre ersten Lebensjahre verbrachte die Orang-Utan-Dame in einem Cabaret. Dort lernte sie unter anderem zu rauchen und Bier zu trinken. Das darf sie in Köln jedoch nicht mehr. Im Krefelder Zoo brachte man ihr schließlich 2007 das Malen als Beschäftigung bei. Im letzten Jahr kam sie dann nach Köln und wurde mit Lotti, dem ersten Menschenaffenjungtier des Zoos, vergesellschaftet. Seitdem bilden die beiden die „Alten-Wohngemeinschaft“ des Zoos. Lotti war von Tildas Künsten so angetan, dass sie deren Maltechnik nachahmte und inzwischen schon ganz selbstständig eigene Kunstwerke produziert.

Ab morgen sind die Bilder „Farbkleckse“ im Zoo käuflich erhältlich. Kleinere Bilder kosten ab 150 Euro, größere ab 250 Euro. Sollten sich zwei Interessenten für ein Bild melden, wird es dem Höchstbietenden verkauft. Die lebensmittelechten Farben wurden von Jochen Mey, Apotheke im Zoo, zur Verfügung gestellt. Der Erlös aller knapp 50 Exponate kommt dem Südamerikahaus zugute. Das 1899 gebaute Vogelhaus wurde 1985 in das Südamerikahaus verwandelt. Nun ist es baufällig geworden und braucht dringend einen Umbau. Nach diesem sollen Affen, Faultiere und ein paar Vögel darin ihre neue Heimat finden. Für den Umbau werden rund ein bis 1,5 Millionen Euro benötigt, schätzt der Zoodirektor.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung