57 Ausstellungsstücke zu sehen
Knoblauch   angetrieben von seiner Begeisterung für das Zwiebelgemüse gründete Wolf Vostell gar einen Knoblauchclub. Als Erinnerung für diese Vorliebe des Künstlers, der zwischen 1959 bis 1971 in Köln lebte, hängt nun ein Bund Knoblauch im Ausstellungsbereich des Kölnischen Stadtmuseums, dass anlässlich seines zehnten Todesjahres eine Auswahl seiner Grafiken, Skulpturen, Malereien und Fotografien. Unterstützt wird das Museum aus Leihgaben privater Kölner Sammler, dem Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels und das Museo Vostell Malpartida in Spanien. 35 seiner Werke stammen aus dem eigenen Archiv des Kölnischen Stadtmuseums, das 1992 begann, seine Kunst zu sammeln.

Vostell entwickelte Happeningkunst in den 60ern
Unter den 57 Ausstellungsstücken sind beispielsweise das Objekt „Radaralarm“: Ein Rennrad, auf dessen Gepäckträger ein kleiner Fernseher angebracht ist. Zu sehen ist auf dem Bildschirm nur ein Flimmern. Am Lenker hängt ein Einkaufsnetz  mit Elektrogeräten. „Damit spricht Vostell mehrere Sinne an. „Zum einen die Augen, aber auch die Ohren“, sagt Kurator Dr. Michael Euler-Schmidt. So lange der Fernseher läuft, ist nämlich ein Summen zu hören. Bekannt wurde Vostell in den 60ern, als mit Joseph Beuys, Nam June Paik und weiteren Künstlern Happenings als neue Form der Kunst entwickelte. Fotografien, die solche Aktionen darstellen wie etwa den Zusammenstoß zwei aneinander gekoppelter Lokomotiven mit einem auf den Bahngleisen geparkten Wagen im Jahr 1963 in Wuppertal. „Vostell hat Stellung genommen zu brisanten Themen in den 60er Jahren“, sagt Euler-Schmidt. So zeigt das Kölnische Stadtmuseum auch eine Grafik aus dem Jahr 1967, in dem er einen Gestaltungsvorschlag für die Umgebung um den Dom herum gezeichnet hat. Seine Ideen eines Rheinufertunnels, Tiefgaragen oder S-Bahnstrecken wurden inzwischen weitgehend realisiert. Begleitend zur Ausstellung ist das Buch „Sediment“ mit Texten zu „VostellKöln“ im Kölnischen Stadtmuseum erschienen.

Infobox:
“VostellKöln“
vom 27. September bis zum 9. November 2008

Kölnisches Stadtmuseum
Zeughausstraße 1-3
Haltestelle: Appellhofplatz; Dom/ HBF
Parken: Börsenplatz, DuMont-Carrée, Dom

 

Öffnungszeiten
Mi-So 10-17
Di 10-20

 

Eintritt: 3 Euro, ermäßigt  1,50 Euro
Kombiticket (Sonderausstellung sowie Ständige Sammlung) 
5 Euro, ermäßigt 3 Euro

 

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung