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Foto: So schön feierten die Katzendamen unterm rot-weißen Festzelthimmel

3.500 Gäste im Zelt ließen auf dem Fest kölschen Fasteleer hochleben
„Sobald ich davon gehört hatte, habe ich meine Freunde zusammengetrommelt, damit sie mit mir mitkommen. Ich finde die Idee nämlich einfach super“, freute sich Claudia. Die junge Frau feierte mit 20 Freunden ausgelassen auf dem Kölschfest, das heute Premiere feierte. Und die rund 3.500 Gäste im Zelt am Südstadion feierten gleich mal ausgelassen himmlisch jeck.

Die Jecken sangen kräftig zu Helmut Blödgens Kapelle mit, die neben der Kölschfest-Hymne „Ein lecker Kölsch“ natürlich auch viele andere Stimmungsmacher spielte. Mit „Und wenn et Trömmelje spielt“ oder „Schön ist das Leben“ sprangen viele Gäste auf die Bänke oder tanzten einfach zwischen den Bankreihen im 5.000 Quadratmeter großen Zelt. Und auch Kölschfest-Chef Konstantin Brovot war erleichtert, dass der Start geglückt ist: „Nach so viel Organisationsarbeit bin ich froh, dass es endlich losgeht.“

Kölschfest sei ein neuer Versuch und ein gutes Angebot
Oberbürgermeister Fritz Schramma wertete das Kölschfest bei der Eröffnung positiv: Den Karneval mit einer karnevalistisch-unternehmerischen Idee zu verbinden, sei ein neuer Versuch und ein gutes Angebot. Er hoffe, dass hier richtig Fastlovend gefeiert werde und wünschte sich, dass beim Kölschfest kein Ballermann-Karneval gefeiert werde. Dennoch sehe er aber auch, dass aufgrund der vielen Sicherheitsleute vor Ort und des Konzepts hier richtig kölsches Fastelovend werden könne. Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach fand es gut, dass Konstantin Brovot mit seiner Kölschfest-Idee frühzeitig auf das Festkomitee zugekommen sei. Es sei ein fantastisches Zelt und ein neuer Ort für den Kölner Karneval. Ritterbach hob auch den innovativen Charakter der Veranstaltung hervor: 90 Prozent seien im Karneval Tradition, die anderen zehn Prozent seien eine Spielwiese, wo Neues ausprobiert werde. Er hoffe, das Kölschfest werde Karneval, wie wir es lieben würden.

Das Fest startete um 17 Uhr, für manche zu früh. Denn viele Gäste kamen nach 19 Uhr. Doch die Macher wollten unbedingt mit dem OB beginnen und hatten den Start des Kölschfests deshalb um diese Uhrzeit angesetzt.

„Hier können Jung und Alt Spaß haben“
Das Kölschfest nutzte indes Sabine um einfach ihren Geburtstag nachzufeiern. „Ich habe überlegt, wie ich meinen 40. karnevalistisch feiern könnte. Da bin ich aufs Kölschfest gekommen. Ich denke, das hat sich hier wirklich gelohnt“, war sich das Geburtstagskind sicher, das sich mit über 100 Freunden feiern ließ, der Jüngste dabei 16 Jahre alt, die Älteste 83. „Hier können Jung und Alt Spaß haben“, war sich Sabine sicher.

Und Paul hatte ebenfalls 30 Männer von seinen Mallorca-Erdmännchen davon überzeugt, mit aufs Kölschfest zu kommen. „Diese neue Idee Karneval zu feiern, ist inspirierend. Vielleicht feiern wir Weiberfastnacht auch hier.“  Dass man auch mit seinem Chef feiern kann, weiß Claudia. Als Rose verkleidet war sie mit ihrem Vorgesetzten Ernst unterwegs auf dem Kölschfest. „Das ist gar kein Problem, wir können uns ja benehmen“, meinten beide Jecken.

„Endlich mal ein normales Karnevalsfest und keine überteuerten Sitzungen“
Derweil sammelten Pierre und Basti Erfahrungen der ganz anderen Art im Festzelt. Die Jungs hatten sich als Frauen im weiß-lilafarbigen Pünktchenkleid verkleidet und erfuhren so ein wenig, wie man sich in der Haut des anderen Geschlechts fühlt. „Man wird auf jeden Fall von den anderen beobachtet. Das ist ungewohnt, aber auch Sinn der Sache.“ Blicke zog auch Vera mit ihrem Hut auf sich: „Mein Karnevalshut war so langweilig. Deshalb habe ich Weihnachtskugeln daraufgesteckt. So kann man die nämlich auch verwenden“, lachte die Brühlerin. Für sie war das Kölschfest eine tolle Abwechslung: „Endlich mal ein normales Karnevalsfest und keine überteuerten Sitzungen.“ Die Jecken, die sich nach dem ausgelassenen Feiern mit dem kostenlosen Shuttlebus zu nächstgelegenen Bahnhaltestellen der Linien 12 und 16 fahren ließen, hatten vielleicht auch die Kölschfest-Hymne auf den Lippen und sangen einfach weiter: „Ein lecker Kölsch…“

Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann gleich morgen hin zum Kölschfest. Dort versuchen 5.000 Jecken einen Bützrekord zum Valentinstag zu schaffen. Das Kölschfest findet sich nebem dem Kölner Südstadion.

Alle Kölschfest-Termine und Infos finden sich im Netz unter: www.koelschfest.de


Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung