Seniorin im Heim misshandelt
Bereits am Mittwoch (28. Januar) hat die Polizei Köln ein Seniorenwohnheim in der Kölner Innenstadt auf richterlichen Beschluss hin durchsucht. Der Tatvorwurf – Misshandlung einer damals 86-jährigen Heimbewohnerin. Angehörige hatten die Ermittlungen mit einer Anzeige gegen die Heimleiterin (41) sowie die gleichaltrige Wohnbereichsleiterin ins Rollen gebracht. Die sichergestellte "Bewohnerdokumentation" sowie nun vorliegende Aussagen bestätigen die Vorwürfe. Die beiden Beschuldigten sind unmittelbar nach Einsicht in die staatsanwaltschaftliche Ermittlungsakte durch die Heimaufsicht der Stadt Köln freigestellt worden.

Die ersten Schilderungen der Enkelin der 86-Jährigen im Oktober 2008 belasteten die Wohnbereichsleiterin sowie die zuletzt in der Funktion der Heimleiterin tätige Frau schwer. "Die Wohnbereichsleiterin hat meiner Oma aus nichtigem Anlass mehrfach mit den Fäusten vor die Brust geschlagen, weil sie das Fenster nicht schließen wollte. Meine Oma ist auf ihr Bett zurückgefallen ist", so die Zeugin. Die misshandelte alte Dame offenbarte sich ihrer Enkelin, die sofort eine Anzeige erstattete. Erste Ermittlungen bestätigten die Aussage der Geschlagenen. Auch mehrere Seiten, die in ihrem Notizbuch fehlten, konnte die Seniorin erklären. In dem kleinen Buch hatte sie nämlich den Vorfall ordentlich dokumentiert. Im Wissen darum sollen die Beschuldigten die entsprechenden Seiten während einer Abwesenheit der 86-Jährigen aus dem im Nachttisch liegenden Buch herausgerissen haben.

Eine weitere Heimbewohnerin (81), die den Angriff auf die 86-Jährige mitbekommen haben soll, will sich nicht mehr an den Vorfall erinnern können. Dazu die Aussage mehrerer Pflegerinnen und Pfleger: "Der Vorfall ist "vertuscht" worden". Die Erklärung, warum die Seniorin sich nicht mehr "erinnert" liefern die Zeugen gleich mit. Die "verschwiegene" 81-Jährige wohnt seit dem Vorfall nämlich in einem deutlich besseren und teureren Zimmer, zahlt aber nur den geringeren Preis ihres ursprünglichen Zimmers. Wie sich nun durch die Vernehmungen des gesamten Personals herausstellte, sollen die beiden Beschuldigten auch massiven Druck auf die Pflegerinnen und Pfleger ausgeübt haben, um die Zustände im Heim nicht nach außen dringen zu lassen.

Nach vorliegenden Aussagen soll der nicht in Köln ansässige Träger des Heimes über die Vorwürfe gegen die Leitung des Seniorenheims informiert gewesen sein, der Angelegenheit aber keine weitere Beachtung geschenkt haben. Stellungnahme der Stadt Köln: Die städtische Heimaufsicht hat unmittelbar nach Einsicht in die staatsanwaltschaftliche Ermittlungsakte die Freistellung der beiden Beschuldigten Mitarbeiterinnen angeordnet. Das sehen die Regelungen zum Schutz der Heimbewohner generell vor. Außerdem wurde dem Heimträger aufgegeben, mindestens eine zusätzliche Pflegekraft kurzfristig einzustellen. Das Heim hatte grundsätzlich einen guten Ruf. Im Jahr 2008 hat es allerdings einen Wechsel in der Trägerschaft und der Heimaufsicht gegeben. Die städtische Heimaufsicht kontrolliert in regelmäßigen Abständen die Kölner Heime, seit Jahresbeginn ausschließlich unangemeldet. Bei diesen Kontrollen setzt das Sozialamt ausschließlich erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein.


Anwohnerin ertappt Einbrecher
In der Nacht zu Freitag hat die Polizei zwei Männer (23, 34) in der nördlichen Kölner Innenstadt festgenommen. Beide stehen im Verdacht, mehrere Einbrüche in Bürogebäude begangen zu haben. Einer aufmerksamen Zeugin (72) ist es zu verdanken, dass der letzte Einbruch im Versuch stecken blieb. Gegen 2 Uhr informierte die Seniorin die Polizei, nachdem sie verdächtige Geräusche im Hausflur des Gebäudes auf der Breite Straße wahrgenommen hatte. Mit Polizeihunden wurde das Haus durchsucht. Im Hausflur wurden die vermeintlichen Einbrecher angetroffen. Auf mehreren Etagen hatten die Täter ihr Unwesen getrieben und ihre "Spuren" an den Türen hinterlassen. Zu einem vollendeten Einbruch in diese Büros ist es nicht gekommen.

Der 23-Jährige gab in seiner Vernehmung den versuchten Einbruch sowie weitere Taten vom vergangenen Wochenende zu. Er ist bei der Polizei als Einbrecher bekannt. Auch der 34-Jährige ist bereits einschlägig in Erscheinung getreten. Er ist nicht geständig und lässt sich anwaltlich vertreten. Es ist beabsichtigt, das Duo dem Haftrichter vorzuführen.

[ots]