Köln, 13.9.2007, 6:00 Uhr > Die Kölner Sportvereine haben die Sorge und Befürchtung, dass durch die Einführung der Offenen Ganztagesschule immer weniger Kinder zu ihnen kommen und an den Aktivitäten der Sportvereine teilnehmen. Schlicht und einfach auch aus Zeitmangel. Als ein Lösungsansatz wird nun eine verstärkte Kooperation zwischen Schulen mit Offenem Ganztagsangebot und Sportvereinen gesehen.

"Die berechtigte Forderung insbesondere kleinerer Vereine nach mehr Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit Schulen haben uns veranlasst, schnell zu handeln", so Wolfgang Bosbach, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Gesellschaftliche Änderungen, insbesondere auch die Einführung der Offenen Ganztagsschule, haben gravierende Auswirkungen auf die Sportvereine vor Ort. Während sich einige große Vereine mit Hilfe ihrer hauptamtlichen Strukturen bereits auf die neue Situation eingestellt haben und eng mit Schulen zusammenarbeiten, haben gerade die kleineren Clubs ohne entsprechende Hauptamtlichkeit Schwierigkeiten, Zugang zu Schulen zu finden. Hierbei hat bereits in der Vergangenheit die Sportjugend des Stadtsportbundes Köln geholfen. Sie betreut als Koordinierungsstelle im Raum Köln derzeit über 150 Schulen im Bereich der Bewegungserziehung sowohl konzeptionell, pädagogisch als auch personell.

Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in der Information, Beratung und Betreuung der Vereine. Die Sportjugend kümmert sich auch um die erforderlichen Fortbildungen (Basis- und Spezialisierungsqualifikationen für Betreuer/innen) Aufgrund des erhöhten Koordinierungsbedarfs sah sich der Dachverband jedoch immer weniger in der Lage, der Aufgabe angemessen gerecht zu werden. Elisabeth Thelen, sportpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion, erklärt: "Uns ist besonders die Qualität der Angebote für Kinder wichtig. Mit dem weiteren Ausbau der Kooperationen zwischen Vereinen und Schulen werden gerade im Sportbereich zunehmend hohe Anforderungen gestellt."

Den bestehenden Missstand haben SPD und die Grünen erkannt und einen gemeinsamen Dringlichkeitsantrag in den Sportausschuss eingebracht, der nun beschlossen wurde. Danach wird dem Stadtsportbund für 2007 ein Personalkostenzuschuss in Höhe von maximal 6.000 Euro gewährt. Die Verwaltung wurde ferner beauftragt, die Finanzierung im Haushaltsjahr 2008 vorzusehen. Bis spätestens Ende 2008 ist ein Statusbericht vorzulegen, aus dem hervorgeht, wie sich die Zahl der durch die Sportjugend zu betreuenden Schulen entwickelt hat, und welche Tendenz sich mittelfristig abzeichnet. Neben der rein quantitativen Betrachtung ist auch eine qualitative Bewertung der Arbeit der Sportjugend vorzunehmen.

[ag; Quelle: SPD, Bündnis 90/ Die Grünen]