Alexander Wüerst, Vorsitzender des Vorstandes der Kreissparkasse Köln, Prof. Dr. Wolfgang Schmitz, Leitender Direktor der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln und Ernst Fey, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region mit der Figur eines lesenden Mönches. (v.l.n.r.)

Wer jetzt aber denkt es handelt sich um Handschriften der täuscht sich. Die Reformation wäre niemals so schnell vorangekommen ohne den Buchdruck und so präsentiert die Ausstellung Werke der Druckkunst und anders als heute waren dies handwerkliche Meisterleistungen. Neben schlichten Gebrauchsbänden zeigt die Ausstellung aber auch wunderschöne Kupferstiche evangelischer Theologen und Gelehrter und Bibelausgaben Luthers. Inhaltlich ist die Bibliothek wichtige Quelle zur Theologie, aber auch ein Zeugnis der Zeit und gewährt Einblick in den Geist und das Selbstverständnis der evangelischen Gemeinden zur Kaiserzeit und Weimarer Republik. Daneben finden sich unter anderem die "Calwer Hefte" zur Förderung des christlichen Glaubens und Lebens, aber auch Quellen zur niederreihnischen Reformationsgeschichte, Ausgaben pietistischer Denker und Reformatoren in der Bibliothek.

Seit 2003 wird die evangelische Bibliothek als Bestandsgruppe innerhalb der Universitäts- und Stadtbibliothek geführt und steht Lehrenden und Lernenden des Studiengangs "Evangelische Theorie" zur Verfügung. Mit der kleinen Ausstellung bedankt sich die Universität zu Köln beim Evangelischen Stadtkirchenverband und der Evangelischen Kirche und will einen Beitrag zum 31. Evangelischen Kirchentag leisten, der nächste Woche in Köln beginnt. Die Kreissparkasse Köln hat ein umfangreiches und reich bebildertes Buch zur Bibliothek finanziell gefördert, das für 20 Euro erworben werden kann.

Ernst Fey, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln, sprach von einem Glücksfall der Integration der Bibliothek in eine der großen deutschen Universitätsbibliothek, bedauerte aber dass der Gleichmut der Menschen in ihrem Verhältnis zur Kirche, diese zu solch drastischen Schritten zwinge.  Trotzdem sieht Fey den Ausbau des Bestandes und die Pflege des Altbestandes als für beide Seiten von großem Nutzen und beruhigend für die Kirche. Professor Dr. Wolfgang Schmitz, Leitender Direktor der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln konnte am Ende seines Vortrages noch mehr zur Beruhigung beitragen, indem er Superintendent Fey versicherte, die Bücher der Evangelischen Bibliothek würden gelesen.


Melbra Rai brachte die Gäste der Ausstellungseröffnung mit Gospels zum Swingen

Musikalisch umrahmte die Ausstellungseröffnung die amerikanische Gospelsingerin Melbra Rai aus Washington DC. Unter den Gästen auch Kölns Bürgermeisterin Elfie Scho-Antwerpes, Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland und Dr. Werner Schäfke, Leiter des Kölnischen Stadtmuseums.

Die Ausstellung ist in der Kassenhalle der Kreissparkasse Köln, am Neumarkt 18-24 zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung