Köln | Das „Manager Magazin“ („MM“) berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über die DuMont-Mediengruppe, stellt die Frage wie das Verlagshaus in seiner jetzigen Form überleben will und fragt ob neben der „Mitteldeutschen Zeitung“ womöglich auch der „Kölner Stadtanzeiger“ verkauft werden könnte. Das „MM“ spricht davon, dass das Kölner Traditions-Zeitungshaus um seine Zukunft kämpfe.

Das „Manager Magazin“ („MM“) spricht von Fehlinvestitionen in den letzten Jahren des neuen Jahrtausends, etwa durch den Zukauf der „Frankfurter Rundschau“, aber auch des PMB Presse- und Medienhauses in Berlin, just zu dem Zeitpunkt, als schon die „Frankfurter Rundschau“ beim Insolvenzrichter war. Alleine dieses Experiment „Frankfurter Rundschau“ könnte das Kölner Verlagshaus mehr als 100 Millionen Euro gekostet haben. Dazu, so das „MM“ kämen ein schrumpfender Umsatz, fallende Auflagen der Blätter unter eine Million und sinkende Anzeigenerlöse des Kölner Verlagshauses. Besonders der Online-Umsatz des Kölner Verlagshauses liege nur bei 2,7 Prozent und das sei wenig, so das „MM“. In Zweifel zieht das Hamburger Wirtschaftsmagazin auch, ob die aktuelle Führungsmannschaft aus der Familie im Aufsichtsrat zum einen und die operativ tätigen Vorstände das Ruder herumreißen können, vor allem weil deren Aktivitäten derzeit als rein defensiv eingeschätzt werden, auch weil das Geld für verlegerische Offensiven fehle.

Der Konzern, so das „MM“ habe im Jahresabschluss 2014 rund 290 Millionen Euro Schulden ausgewiesen und die Eigenkapitalquote sei von 15 auf 10 Prozent gefallen, habe sich aber wieder ein wenig – aber nicht stark erholt. Das Neven-DuMont-Haus wurde Anfang des Jahres, so das „MM“ an den Fondsanbieter Blue Rock mit Sitz in Gibraltar verkauft, aber dieses sei bereits per Sale-and-Lease-Back an eine „konzernfremde Schwesterfirma“ veräußert gewesen. Damit seien die Gewinne aus dem Deal nicht dem Verlagshaus zu Gute gekommen. Das „MM“ folgert aus seinen Recherchen für die DuMont-Mediengruppe: „Kaum Gewinne, karges Eigenkapitalpolster, schrumpfendes Geschäft: Die Lage scheint brisant“. Zudem soll es ein Gutachten der KPMG aus dem Jahr 2013 geben, dass den Gesamtwert der Mediengruppe auf weniger als 100 Millionen Euro einschätzte. So stellt das „MM“ die Frage wie es weitergehen könne an der Amsterdamer Straße und ob etwa andere Medienhäuser wie die Essener Funke-Gruppe Interesse an der „Mitteldeutschen Zeitung“ und die „WAZ“ an Kölner Zeitungen, wie dem „Kölner Stadtanzeiger“ haben. Fest macht man das daran, dass Manager der Funke-Gruppe im Kölner Verlagshaus gesichtet worden sein sollen.

Autor: ag
Foto: Zeitungsausschnitt des Titelkopfes des „Kölner Stadt-Anzeiger“