Köln | Die KSK-Immobilien (Kreissparkasse Köln) legte heute ihren „Marktbericht 2012“ vor. Dieser bietet einen Überblick zur Entwicklung des Immobilien- und Wohnungsmarktes der Kölner Region in den letzten 10 Jahren. Hier die wichtigsten Keyfacts für Köln.

71.000 Neubauten in neun Jahren

Die KSK-Immobilien hat 2011 ingesamt 1.519 Immobilienobjekte in Raum Köln, Bonn, den Rhein-Erft-Kreis, den Rhein-Sieg-Kreis, den Rheinisch-Bergischen Kreis sowie den Oberbergischen Kreis vermarktet. Das sind 178 mehr als noch im Jahr 2007. Insgesamt befinden sich im Marktgebiet der KSK-Immobilien, also dem Großraum Köln-Bonn 1,243 Millionen Immobilienobjekte, deren Bestand, so eine Analyse der ITNRW zwischen 2000 und 2010 insgesamt um 6,3 Prozent gewachsen ist. Neu gebaut wurden zwischen 2001 und 2010 rund 40.000 Einfamilien- und Zweifamilienhäuser und 31.000 Mehrfamilienhäuser. In einer Großstadt wie Köln lag der Schwerpunkt der Bautätigkeit dabei im Mehrfamilienhausbereich. Der „Marktbericht 2012“ der KSK-Immobilien fußt auf den Quellen ITNRW und „immobilienscout24“ und KSK-Recherchen.

Wo lohnt sich Bauen langfristig?

Den Immobilienmarkt darf man nicht getrennt von der Bevölkerungsentwicklung betrachten. Die Prognose für die Region geht von einem Bevölkerungswachstum von 4,1 Prozent aus. Demgegenüber steht ein prognostizierter Rückgang der Bevölkerung im Gesamtgebiet NRW von 3,7 Prozent. Somit wachsen laut der KSK-Immobilien in naher Zukunft Köln und sein direktes Umland, während in weiter entfernteren Regionen von einem Schrumpfen der Bevölkerungszahlen auszugehen ist. Diese Fakten sollten Häuslebauer bei Ihren langfristigen Planungen und Finanzierungen berücksichtigen und Angebot und Nachfrage nicht ausser Acht lassen. Die KSK-Immobilien prognostiziert einen besonderen Zuwachs vor allem im Kölner Westen und den angrenzenden Nachbargemeinden Hürth, Frechen und Pulheim.

Wie viel kosten Immobilien derzeit?

Die durchschnittlichen Anschaffungskosten für Bestandsimmobilien liegen laut des vorgestellten Berichts sowohl für Ein- und Zweifamilienhäuser als auch für Doppelhaushälften in Köln bei rund 360.000 Euro. Im Vergleich dazu kostet eine vergleichbare Immobilie im Oberbergischen Kreis 200.000 Euro. Der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen im Kölner Stadtgebiet liegt im Durchschnitt bei 2.000 Euro, im Oberbergischen Kreis hingegen bei 1.100 Euro.

Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass sich die Preise für Bestandsimmobilien sowohl in der Stadt als auch auf dem Land seit 2006 auf einem gleichbleibenden Niveau gehalten haben, wohingegen die Preise für Neubauten stark angestiegen sind. Als Grund dafür führt die KSK-Immobilien gestiegene Grundstückspreise sowie höhere Umweltauflagen an, die beim Neubau berücksichtigt werden müssen.

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis einer Kaufimmobilie im Kölner Stadtgebiet liege, laut Dr. Guido Stracke, Geschäftsführer der KSK-Immobilien, bei etwa 3.000 Euro. Dabei reiche die Bandbreite dieses Preises von ca. 2.400 Euro pro Quadratmeter als unterer Grenze bis hin zu Spitzenwerten von rund 10.000 Euro pro Quadratmeter in Wohngegenden wie Lindenthal oder auch am Rheinauhafen. In den nächsten Jahren sei mit einem generellen Anstieg der Grundstückspreise in Köln zu rechnen, wobei sich ein immer stärker werdendes Gefälle zwischen teurer Stadt und günstigeren ländlichen Bezirken abzeichnen werde.

Was den durchschnittlichen Quadratmeterpreis für Mietobjekte in den stark nachgefragten linksrheinischen Stadtgebieten Kölns  sowie Deutz anbelangt, so sind laut KSK-Immobilien Kaltmieten ab 9,70 Euro pro Quadratmeter keine Seltenheit.

Faktoren der soziodemographischen Entwicklung beeinflussen den Immobilienmarkt

Auch zu den soziodemographischen Entwicklungen ihres Geschäftsgebietes ließ die KSK-Immobilien eine Expertise erstellen. Hierbei wurde festgestellt, dass eine starke Wanderung der Altersgruppe der 19- bis 35jährigen in die Stadt sowie eine Abwanderung der Altersgruppe der 35- bis 69jährigen an die Randbezirke, den sogenannten „Speckgürtel“ zu beobachten sei. Bei den Altersgruppen der über 69jährigen sei dabei eine gegenläufige Tendenz festzustellen. Viele Rentner ziehen laut der Studie von den Randbezirken zurück in urbane Quartiere. Dies habe zwei entscheidende Gründe, so Stracke: Einerseits sind Senioren auf der Suche nach barrierefreien Lebensräumen und kurzen Wegen zu sozialen und medizinischen Einrichtungen. Andererseits verkauften viele Ruheständler ihre Immobilie am Stadtrand, weil diese etwa nach dem Auszug der Kinder oder Tod des Partners auf längere Sicht unwirtschaftlich oder finanziell nicht tragbar sind.

Allgemein richte sich die Kaufentscheidung für eine Immobilie künftig stärker als bisher an Faktoren wie die Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr oder auch die Energieeffizienz und Wärmedämmung. Der „Marktbericht 2012“ der KSK Immobilien bietet für jeden der Kreise im Großraum Köln, also auch Bonn, den Rhein-Erft-Kreis, den Rhein-Sieg-Kreis, den Rheinisch-Bergischen Kreis sowie den Oberbergischen Kreis detaillierte Informationen und Fakten, die bei der KSK Immobilien abgefragt werden können.

https://www.ksk-koeln.de

Autor: Daniel Deininger