Die Kölnerin Sabrina Mockenhaupt hat die erhoffte EM-Medaille über 10.000 m verpasst. Die 29-Jährige lief im Olympiastadion von Barcelona in 32:06,02 Minuten auf den sechsten Platz und verfehlte das erste Edelmetall für den DLV seit 20 Jahren auf dieser Strecke damit deutlich. "Das Rennen war wirklich hart, der Wind war extrem. Aber ich bin trotzdem zufrieden, denn es war immerhin mein bestes internationales Ergebnis auf dieser Strecke", sagte die gebürtige Siegerländerin, die auf einen Start über 5000 m am Sonntag verzichtet. Den Titel holte die für die Türkei startende gebürtige Äthiopierin Elvan Abeylegesse in 31:10,24 Minuten. Platz zwei ging an die Russin Inga Abitowa in 31:22,83 Minuten vor der Portugisin Jessica Augusto in 31:25,77 Minuten. Mockenhaupt war die drittbeste gebürtige Europäerin – neben Abeylegesse stammen auch die viertplatzierte Niederländerin Hilda Kibet und die Fünfte Meryem Erdogan (Türkei) aus afrikanischen Ländern. "Damit muss ich leben, aber für mich ist dieser sechste Platz deshalb durchaus ein Erfolg", erklärte Mockenhaupt.

Fokus liegt jetzt auf Berlin-Marathon
Nach ihrem respektablen sechsten Platz im 10.000-m-Rennen der Leichtathletik-EM in Barcelona legt Sabrina Mockenhaupt den Fokus für die zweite Saisonhälfte auf den Marathon. "Jetzt mache ich erstmal zwei Tage Pause und dann arbeite ich optimistisch auf den Berlin-Marathon hin. Das ist mein zweiter großer Saison-Höhepunkt", sagte die 29-jährige Kölnerin am Donnerstag. Am 26. September steigt in der Hauptstadt die 37. Auflage der größten deutschen Lauf-Spektakels. "Mocki" jagt dabei den Familienrekord, den ihr Vater in 2:24:59 hält. Die 29-Jährige selbst hat seit 2008 eine Bestmarke von 2:26:22.

Absage des 5000-m-Laufs
Ihre Teilnahme am 5000-m-Lauf bei der EM hat Mockenhaupt indes abgesagt. "Ich bin einfach keine Hitze-Läuferin. Die 10.000m waren super hart. Mehr würde keinen Sinn machen", sagte die im Siegerland geborene Sportsoldatin. Mit ihrem Rennen gegen die übermächtige Konkurrenz mit drei eingebürgerten Afrikanerinnen zeigte sich der 1,56m große deutsche Lauf-Floh auch am Tag danach voll zufrieden. "Ich habe das ganze in der Nacht nochmal resümiert und muss sagen: Das war für mich voll in Ordnung." Die gebürtige Äthiopierin Elvan Abeylegesse hatte mit ihrem souveränen Gold-Lauf die erste Medaille der EM-Geschichte für die Türkei geholt. Dahinter hatten mit der viertplatzierten Niederländerin Hilda Kibet und der Fünften Meryem Erdogan (Türkei) zwei weitere gebürtige Afrikanerinnen vor Mockenhaupt gelegen.

[sid]