Kultur auch für Hörgeschädigte und Gehörlose zugänglich machen, will das Museum Ludwig mit einem neuen Angebot: Dort führen Gebärdendolmetscherinnen mit speziellen Hörgeräten und Kopfhörern durch das Museum. Zusätzlich verfügt das Museum über einen speziellen Klangregler, der die Kommunikation zwischen dem Kassenpersonal und dem Behinderten mit seinem Hörgerät erleichtern soll. „Für mich ist so ein Angebot eine Premiere. Das ist sehr vorbildlich, was Köln unternimmt, Behinderte mit einzubeziehen“, sagte heute NRW-Landesbehindertenbeauftragte Angelika Gemkow. Sie bereist zurzeit nordrhein-westfälische Städte und will dabei Beispiele für barrierefreie Einrichtungen zeigen.

Kulturdezernent Georg Quander sieht trotz Fortschritten bei Neubauten wie dem künftigen Kulturquartier am Neumarkt noch viel Nachholbedarf bei der barrierefreien Gestaltung kultureller Einrichtungen in Köln, besonders bei denkmalgeschützten Gebäuden oder etwa dem Wallraf-Richartz-Museum. Vorschläge von der Behindertenbeauftragten der Stadt Köln Marita Reinecke darüber, welche Maßnahmen dafür ergriffen werden sollen, sollen auch in die Haushaltsüberlegungen für 2010 mit berücksichtigt werden.

Außerdem gibt es ein weiteres Angebot für Gehörlose oder Hörgeschädigte: 12 gehörlose Stadtführer wurden ausgebildet, um ebenfalls gehörlosen oder hörgeschädigten Touristen die Domstadt zu zeigen. Die Tour erfolgt in Gebärdensprache.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung