54.145 Arbeitslose
Im zweiten Monat in Folge sank die Arbeitslosigkeit in Köln gegenüber dem Vormonat, und zwar um 1.432 oder 2,6 Prozent auf 54.145. Gegenüber dem Vorjahr stieg sie allerdings weiter an. Sie übertraf den Vorjahreswert um 973 oder 1,8 Prozent, nach 1,2 Prozent im August. „Dass dieser Anstieg in Köln relativ moderat ausfällt, liegt vor allem daran, dass wir im September etwa 2.700 Menschen mehr gefördert haben als vor einem Jahr. Entsprechend niedriger fällt auch die Arbeitslosigkeit aus. Diese Entwicklung ist zwar erfreulich, man sollte den saisonalen Rückgang aber nicht überbewerten“, beschreibt Peter Welters, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln die aktuelle Kölner Arbeitsmarktsituation.

Kein Anlass zur Schwarzmalerei
„Nach wie vor sichert Kurzarbeit Beschäftigung und stabilisiert somit den Arbeitsmarkt. Arbeitsagentur und ARGE haben ihr Förderangebot erhöht, in dem Arbeitslose qualifiziert, an den Arbeitsmarkt herangeführt und eingegliedert werden“, so Welters. „Die wichtigsten Arbeitsmarktindikatoren senden jedoch auch im September negative Signale: Die Zahl der Arbeitslosmeldungen nach Jobverlust übertrifft deutlich die der Arbeitsaufnahmen aus Arbeitslosigkeit. Die Kölner Wirtschaft fragt insgesamt weniger Kräfte nach als im Vorjahr. Allerdings besteht laut Welters kein Anlass zur Schwarzmalerei: „6.000 Stellen sind der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldet. Weiterhin werden Fachkräfte gesucht. Und im Bereich der Arbeitslosenversicherung, also im Kundenzentrum der Arbeitsagentur, macht sich dies auch bemerkbar. Über 17.000 Kölner haben dort ihre Arbeitslosigkeit im Verlauf des Jahres durch die Aufnahme einer Arbeit beenden können, fast vier Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum des letzten Jahres.“

Arbeitslosigkeit wird weiter steigen
„Trotz dieser positiven Elemente wird die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten voraussichtlich wieder steigen“, so Welters. „Ohne die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, einschließlich der Förderung der Selbstständigkeit, läge die Arbeitslosigkeit in Köln um etwa 12.700 Personen höher. Insgesamt kommt man so auf etwa 66.900 Unterbeschäftigte. Kämen noch etwa 3.000 anzurechnende Personen aus Kurzarbeit dazu, die Unterbeschäftigung einschließlich Kurzarbeit läge in Köln bei etwa 70.000. Insgesamt meldeten sich 2009 bislang unmittelbar nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes 37.793 Kölner arbeitslos, 5.262 oder 16,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Kurzarbeit stagniert
Nach ersten Erkenntnissen stagnieren die neu erfassten Anzeigen für Kurzarbeit im September 2009. Im September haben etwa 70 Betriebe Kurzarbeit für rund 600 Personen angezeigt. Insgesamt hatten Ende September etwa 840 Betriebe Kurzarbeit für gut 16.000 Beschäftigte angezeigt.

[cs]