Köln | Die Wände frisch gestrichen, Kunstwerke aus dem Depot geholt und neue hinzugekauft: Unter dem Titel „Not yet titled“ präsentiert das Museum Ludwig ab dem 11. Oktober seine Sammlung neu. Parallel dazu gibt es eine Ausstellung der amerikanischen Künstlerin Louise Lawler.

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Fünf Wochen lang war das Kölner Museum Ludwig vollständig geschlossen. Nach Umbauarbeiten öffnet es am kommenden Freitag seine Türen wieder für Besucher. Dann präsentiert sich die neu sortierte Sammlung des Museums mit einem „frischen Blick“ wieder, so Kurator und Direktor Philipp Kaiser. Es sei hauptsächlich darum gegangen, den Bestand des Museums zu durchforsten und all die Leichen im Keller noch einmal zu exhumieren. Viele Kunstwerke seien wieder aus dem Depot geholt wurden, andere seien verschwunden oder fänden sich nun in neuer Nachbarschaft wieder.

Einer der eindrucksvollsten Neuzugänge der Museumssammlung ist eine großformatige Installation der amerikanischen Konzeptkünstlerin Barbara Kruger. Das Werk zeigt stark vergrößerte Zeitungsfotos und -schlagzeilen. Die titellose Installation habe das Museum bereits 1995 angekauft, seit dem sei es aber nicht mehr zu sehen gewesen, so Kaiser. Die Besucher können sich zudem unter anderem auf neue Werke von Kai Althoff, Nairy Baghhramian, Mark Boulos und Hans Haacke freuen. Neu ist auch eine Großprojektion von Michael Heizer. Das Werk mit dem Titel „Actual Size (Elsinore)“ wurde kürzlich erworben, um die zwei bereits vorhandenen Skulpturen des Künstlers zu ergänzen.

Im Wechselausstellungstrakt stellt das Museums parallel zur ständigen Sammlung erstmals in Deutschland die Werke der New Yorker Konzeptkünstlerin Louise Lawler aus. Die Ausstellung umfasst rund 80 Werke aus den späten 70er Jahren bis heute. Neben einer Serie von „tracings“, an Malbücher erinnernden Umrisszeichnungen, hat die Künstlerin eigens für das Museum zwei großformatige „stretches“ angefertigt. Dies sind Fotos, auf die Lawler selbstklebende Vinylfolien aufgetragen hat. Deren Proportionen wurden dann der jeweiligen Räumlichkeit angepasst, auch wenn die Motive dadurch verformt wurden.

Das Museum Ludwig ist eines der wichtigsten Museen für moderne Kunst. Neben Werken international bekannter Künstler wie Andy Warhol, Cy Twombly oder Rene Magritte umfasst die Sammlung auch Werke Kölner Künstler. Die Schwerpunkte der Sammlung sind Pop Art, russischer Konstruktivismus und Werke des deutschen Expressionismus.

Autor: Xenia Kuczera
Foto: Im Vordergrund Andy Warhols „Cow Wallpaper“ (1966), im Hintergrund „Doppel-Elvis“ (1963)