Symbolbild Bus

Düsseldorf | dts | Angesichts der Pläne der künftigen Ampelkoalitionäre, 3G in Bussen und Bahnen einzuführen, hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) auf eine Einheitlichkeit gepocht. Der Fahrgastverband hält 3G-Kontrolle in Zügen für nicht umsetzbar.  Die aktuelle Debatte um 3G im ÖPNV.

Maskenpflicht ausreichend

„Grundsätzlich ist der Verkehr durch eine flächendeckende Maskenpflicht bereits gut abgesichert“, sagte Laumann der „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Der Verkehr macht aber vor Bundesländergrenzen keinen Halt.

Alle Bundesländer müssten an einem Strang ziehen

Deswegen ist 3G in diesem Bereich dann wirklich effektiv, wenn alle Bundesländer an einem Strang ziehen und bundesweit einheitlich agieren.“ Laumann stellte die Frage, wie im Fernverkehr denn andernfalls 3G kontrolliert werden solle, wenn teilweise innerhalb von wenigen Minuten Bundesländergrenzen überquert werden, in denen im Zweifel unterschiedliche Regelungen gelten. „Das wäre nicht praxistauglich.“

Fahrgastverband hält 3G-Kontrolle in Zügen für nicht umsetzbar   

Der Fahrgastverband Pro Bahn hält die Kontrolle von Corona-Impfungen und Tests in Bahnen für unmöglich. „3G-Regelungen in Bahnen klingen zwar vernünftig, sind in der Praxis aber nicht kontrolliert umsetzbar“, sagte der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben).

„Eine Kontrolle funktioniert vielleicht in Nachtzügen, weil die Fahrgäste sich dort vor der Fahrt einchecken. Doch in S-Bahnen oder Regionalbahnen ist die Fahrgastfrequenz zu hoch und die Fahrtzeiten zu kurz für eine nachhaltige Kontrolle. Hier halte ich die bisherige Praxis des Maskentragens und Abstandhaltens für angemessen.“ Selbst in Fernzügen sei eine Kontrolle schwierig, „da die Fahrtzeiten zum Beispiel in NRW teilweise sehr kurz sind und zwischen Hamburg und Berlin es keinen Zwischenhalt gibt, um Nichtgeimpfte aussteigen zu lassen.“

Naumann warnte zudem: „Passagier-Kontrollen vor Betreten der Bahnhöfe oder Züge würde nicht nur im Berufsverkehr zu langen Warteschlangen führen.“ Eine mögliche Kontrolle von Corona-Impfungen und Tests dürfte nach Ansicht von Naumann nicht den Zugbegleitern aufgetragen werden. „Diese sind bereits heute mit einer zunehmenden Aggressivität der Fahrgäste konfrontiert, was sich durch die Kontrolle vermutlich noch verstärken würde und das Personal in Gefahr bringen könnte. Dies müsste bei Bedarf die Bundespolizei übernehmen.“

Grundsätzlich sollte man wissen, sagte Naumann, dass laut Studien der Charité „Bahnen und Busse nicht zu den Superspreader-Events für Corona-Infektionen zählen, sofern die Maskenpflicht eingehalten wird“. Die Ampel-Parteien planen die Einführung von 3G-Regeln im Öffentlichen Nahverkehr wie auch im Fernverkehr.