Zwei Auszeichnungen innerhalb eines Jahres
Zwei Auszeichnungen konnte das NS-Dokumentationszentrum im Jahre 2006 verbuchen:  Im Februar 2006 durfte es sich auf dem in Köln tagenden internationalen Kongress "The Best in Heritage – Excellence Club" präsentieren. Eine solche Auszeichnung hat außerdem im Bereich der NS-Gedenkstätten nur das Anne-Frank-Haus in Amsterdam zu verzeichnen. Im Herbst 2006 erfolgte dann die zweite Auszeichnung: Das NS-Dokumentationszentrum erhielt für das Projekt "Navajos und Edelweißpiraten – Unangepasstes Jugendverhalten in Köln 1933-1945" den History Award 2006 vom populärwissenschaftlichen Geschichtssender History Channel und setzte sich hier gegen Bewerbungen aus rund 100 Städten aus elf Bundesländern durch.

Besucherzahlen gestiegen
Die Besucherzahlen seien im Jahr 2006 kontinuierlich gestiegen. Schulklassen stellen den größten Teil der Besucher dar. Wie Dr. Jung berichtete, sei das NS-Dokumentationszentrum ein Lern- bzw. ein Bildungsort und solle dies auch in Zukunft sein. Geplant ist für 2007, die Öffnungszeiten zu verlängern. Das bedeutet, das NS-Dokumentationszentrum würde eine Stunde früher, um neun, aufmachen. Dies würde vor allem Schulklassen zugute kommen, da bisher aus Zeitmangel einigen Gruppen abgesagt werden musste.

Verstärkte Internationalität
Verstärkt wird in diesem Jahr auf Internationalität geachtet, sei es bei den Audio Guides oder bei der Homepage. In der Vergangenheit wurde verstärkt die Abwesenheit dieser Dinge beklagt. Das Jahr 2006 sei dazu genutzt worden, unter anderem die Texte für die Audio Guides zu entwerfen, die nun in sechs Sprachen zu haben sind. Seit Anfang des Jahres werden diese Audio-Guides eingesetzt.

Homepage
Auch die Homepage soll verbessert werden und eine englische Version erhalten. Trotzdem konnte das NS-Dokumentationszentrum im letzten Jahr über drei Millionen Zugriffe verzeichnen, dreimal mehr als im Jahr zuvor. Damit ist das NS-Dokumentationszentrum auf Platz 2 nach dem Museum Ludwig.

Sonderausstellungen
Im Jahr 2006 zeigte das NS-Dokumentationszentrum insgesamt fünf Sonderausstellungen, wie "Navajos und Edelweißpiraten – Unangepasstes Jugendverhalten in Köln 1933-1945" und "Zeugen Jehova unter dem NS-Regime". In diesem Jahr soll es weitere Sonderausstellungen geben. Unter anderem soll die Gedenkstätte Gestapogefängnis erweitert werden, um, wie Dr. Jung es formulierte "die Wahrnehmung des Opfers zu verschärfen".  Ab April wird es eine multi-mediale Ausstellung zu Anne Frank geben.
August wird die Sonderausstellung "Opfer der NS-Militärjustiz" eröffnet und ab Oktober kann man sich "Stolpersteine" ansehen, die bereits ab April in Budapest zu sehen sein wird und dann im Herbst nach Köln zieht.

Claudia Drenske für report-k.de / Kölns Internetzeitung