Ian Rankin ist authentisch und wenn er liest glaubt man er hat alle Geschichten selbst erlebt.


Lesung einmal anders, aber gut. Ian Rankin las Textpassagen aus seinem neuen Werk auf Englisch und Udo Wachtveitl daran anschliessend weiter auf Deutsch. Ohne direkte Übersetzung der jeweiligen Lesestücke. Das macht Spaß und im Gegensatz zum Hannoveranschen Publikum forderte das zahlreich erschienene Kölner Publikum keine direkte Übersetzung.


Der neue Roman spielt in der beschaulichen Küstenstadt: South Queensferry. Ein Elitesoldat erschießt zwei Jungs und dann sich selbst. Kult-Detektiv Rebus ist fast außer Gefecht gesetzt. Er hat verbrühte Hände und kann sich nicht einmal eine Zigarette selbst anzünden. Dazu benötigt er, eine Figur die Rankin persönlich kennt, die Hilfe einer jungen Dame die im Gothic-Look gekleidet ist. An dieser Passage fällt auf wie genau Ian Rankin beobachtet. Minutiös beschreibt er die junge Dame bis hin zu Details wie Ihren Fingernägeln. Hier entfernt er sich schon fast vom Genre des Krimis, hin zu einem Sittengemälde unserer Zeit.


Ian Rankin lebt mitten unter uns, zumindest versucht er das. Beim Presse-Fotoshooting will ihm seine PR-Frau, die Bierflasche abnehmen, das läßt er nicht mit sich machen. Hat Detectiv Rebus die Hände verbrannt und dick verbunden, dann startet Rankin den Versuch des Live Acting. Ebenso wie es Kultschauspieler ala Robert De Niro immer schon getan haben. Rankin schlüpft in die Rolle, verbindet sich selbst die Hände und erlebt so, was er damit tun kann und was nicht.


Ian Rankin ist einer der meistgelesenen Krimiautoren in Großbritannien. Auch wurden schon vier seiner Krimis für das Fernsehen verfilmt. Mit der Besetzung der Rolle von Detectiv Rebus ist er aber gar nicht zufrieden bisher. Zu glatt und zu wenig vom Leben mitbekommen bescheinigt er dem derzeitigen Hauptdarsteller. Und vor allem zu jung. Hier offenbart sich auch ein Dilemma. Detectiv Rebus altert und ist mittlerweile 56 Jahre alt. Und in Schottland wird man mit 60 Jahren pensioniert. Ian Rankin will sich Gedanken machen, ob er nicht einfach die Zeit anhält, rechnete dem Publikum aber vor daß es bereits mehrere Komissare im Greisenalter gibt. Also hoffen wir auf noch viele Jahre mit Detectiv Rebus. Wie die Story ausgeht ist nicht verraten worden an diesem sehr gelungenen Abend in der neuen Mayerschen Buchhandlung in der Schildergasse.


Mehr zu Ian Rankin gibts im Netz unter:
>www.ianrankin.net und das aktuelle Programm der Mayerschen Buchhandlung finden Sie unter:
>www.mayersche.de