Bei den Vorbereitungen für die Errichtung eines Sicherungsbauwerks an der Einsturzstelle des Historischen Archivs sind in den vergangenen Tagen zahlreiche Personenstandsregister (Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden) sowie Häuserlisten geborgen worden. Obwohl die Dokumente unterhalb des Grundwasserspiegels lagen, seien sie teilweise vollkommen trocken oder nur am Rande nass. Weil sie innerhalb des Bruchtrichters stark verdichtet in den Trümmerteilen lagen, hätte die Feuchtigkeit laut der Stadt Köln nur geringe Schäden anrichten können. Die bereits abgeschlossenen Bergungsarbeiten in einer Tiefe zwischen 35 und 38 Meter über Normalnull hätten gezeigt, so die Stadt, dass Archivgut auch über Monate unterhalb des Grundwasserspiegels in bergungsfähigem und wieder herstellbarem Zustand bleibt. Sind in einigen Fällen die Schäden durch Feuchtigkeit oder Auflösung des Trägermaterials größer, so sei andererseits kaum Schimmelbildung feststellbar. Der Luftabschluss unter Wasser verhindere den Mikrobenbefall. Die Personenstandsregister hatte das Standesamt dem Historischen Archiv erst wenige Wochen vor dem Einsturz am 3. März 2009 übergeben. Die Entwurfs- und Ausführungsplanungen für das Sicherungsbauwerk, das die weitere Bergung von Archivalien ermöglichen soll, gehen planmäßig voran.

[cs; Foto: Stadt Köln]