Sportlich war es eine harte Zeit – dennoch blickt Lukas Podolski nicht im Zorn zurück. "Ich habe in München viele Freunde gefunden. Es waren drei schöne Jahre. Ich freue mich auf ein Wiedersehen", sagte der 24 Jahre alte Nationalstürmer vor seiner Rückkehr mit dem 1. FC Köln zum Rekordmeister Bayern München am Samstag. In 71 von 102 Bundesliga-Spielen zwischen 2006 und 2009 wurde "Prinz Poldi" bei den Bayern eingesetzt, häufig nur kurz, weil er die dritte Geige hinter Luca Toni und Miroslav Klose spielte. Unter seinem einstigen Förderer Jürgen Klinsmann wurde ihm sogar zwischenzeitlich Landon Donovan vorgezogen. Dazu kamen ein paar Spiele in der Champions League.

"Die Freude auf das Spiel ist da"
Alles vergessen. Nun zählt nur das Duell am Samstag. "Wenn wir so diszipliniert spielen wie in Stuttgart und gegen Wolfsburg, können wir auch in München bestehen", sagte der Sunnyboy und betont immer wieder: "Die Freude auf das Spiel ist da." Irgendwie kauft man einem Lukas Podolski eine solche Aussage ab. Der Stürmer ist eine ehrliche Haut. Und er kann mit Kritik offensichtlich gut umgehen. Einem Uli Hoeneß ist er alles andere als böse für die klaren Aussagen, die er zuweilen vom Bayern-Manager in den schwierigen Phasen hatte einstecken müssen. "Er hat mir angeboten, dass ich ihn jederzeit anrufen kann, wenn ich ein Problem habe oder einen Rat brauche. Ich habe immer schon sehr viel Wert auf seinen Rat gelegt. Wenn ich irgendwann etwas brauche oder Probleme habe, greife ich darauf zurück, was er mir versprochen hat, und rufe ihn an", sagte Poldi unlängst in einem Interview. Nach der WM 2006 wagte der Shootingstar den Schritt in die große Fußball-Welt, zehn Millionen Euro bezahlten die Bayern seinerzeit.

Rückkehr nach Köln war "niemals der falsche Schritt"
Vier Trainer hat Podolski erlebt, doch weder unter Felix Magath noch unter Ottmar Hitzfeld und Jürgen Klinsmann konnte er sich einen Stammplatz erkämpfen. Lediglich in den letzten Spielen unter Jupp Heynckes kam er wieder richtig zum Zug. Da stand seine Rückkehr in die Heimat allerdings schon seit Monaten fest. "Mein Weggang hatte damals Gründe. Der FC war leider abgestiegen. Sonst hätte ich den Verein nie verlassen", sagte Podolski im aktuellen Bundesliga-Magazin. Nun ist er wieder in der geliebten Domstadt, der FC sportlich aber derzeit angeschlagen und nur Tabellenvorletzter. Auf die Frage, ob er aus diesem Grund die Rückkehr bereut: "Ich werde niemals sagen, dass es der falsche Schritt war. Ich wusste, dass es eine schwere Saison wird. Ich liebe diesen Klub genau wie Wolfgang Overath (Kölns Präsident/Anm. d. Red.) oder viele andere Leute, die für den Klub alles geben – egal ob wir als Letzter mit nur einem Punkt dastehen, Zehnter oder Fünfter sind. Ich bereue die Rückkehr keinesfalls."

[sid]