Dreist bieten die Männer an, zu einem angeblich günstigen Preis die Hauseinfahrt ihrer Opfer neu zu teeren. Dies endet mit einer äußerst schlampigen Ausführung und im Nachgang völlig überhöhte Geldforderungen.

Dellbrücker Ehepaar betrogen
Ein älteres Ehepaar (60, 60) in Köln Dellbrück wurde kürzlich Opfer: "Am Montag (18. Oktober) hat ein stämmiger, rotblonder Kerl an unserer Haustür geklingelt", so die Anwohner des Dellbrücker Mauspfads am Wochenende auf der zuständigen Polizeiwache Mülheim. "Der Mann in Bauarbeiterkleidung und Warnweste sprach uns mit starkem – vermutlich irischem – Akzent an: Unsere Hauseinfahrt sei offenbar renovierungsbedürftig. Zusammen mit einigen Kollegen von der nahen Baustelle könne er das mit Restteer kurzfristig renovieren".

Täter argumentierte sehr wortgewandt
Sehr wortgewandt redete der cirka 185 – 190cm große Betrüger auf die Senioren ein, bis diese sich auf den "Deal" einließen. Der angebliche Straßenarbeiter vereinbarte eine Gegenleistung von maximal 2000 Euro. "Genau kann ich den Endpreis nicht angeben – ich muss die Einfahrt nochmal nachmessen", log der Betrüger. Zusammen mit seinen Mittätern legte er dann scheinbar große Betriebsamkeit an den Tag.

Ehepaar unter Druck gesetzt
Kurz vor der Fertigstellung verlangte der Haupttäter dann plötzlich 6.000 Euro von den überraschten Hauseigentümern. Seine Nachmessung habe wider Erwarten doch eine größere Fläche ergeben. Auf den nächsten Tag vertrösten ließ der Mann sich nicht. "Er sagte, wir müssten nun sofort zur Bank fahren, bevor diese schließt", so der Geschädigte gegenüber den aufnehmenden Beamten. "Intensiv redeten die Männer letzten Endes gemeinsam in unserer Wohnung auf uns ein", so der 60-Jährige weiter. "Wir kamen gar nicht dazu, nachzudenken und die Sache zu hinterfragen". Solchermaßen unter Druck gesetzt, fuhr das Ehepaar zusammen mit mehreren Arbeitern zu dem Kreditinstitut und händigte diesen dort den geforderten Geldbetrag aus. Wieder nach Hause zurückgekehrt, bemerkten die Übertölpelten, dass die zwischenzeitlich verschwundenen Arbeiter übel gehaust hatten: Den angefallenen Schutt hatten die Betrüger einfach hinters Haus gekippt. Die Teerarbeiten waren äußerst oberflächlich durchgeführt worden. Und einige Stellen hatte die Kolonne gar nicht erst asphaltiert. Die Polizei Köln warnt ausdrücklich davor, sich auf Haustürgeschäfte – auch solche wie dem oben beschriebenen – einzulassen.  

[as; ots]