Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten in der privaten Abfallwirtschaft zu bundesweiten Warnstreiks in dieser Woche aufgerufen, um vor der vierten Verhandlungsrunde Druck auf die Arbeitgeber zu machen, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen. „Das bisherige Angebot der Arbeitgeber und ihre pauschale Forderung nach Einführung einer dauerhaften zweiten Lohnebene sind völlig inakzeptabel und in keiner Weise verhandlungsfähig“, betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott.

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) hatte ver.di in der dritten Verhandlungsrunde ein Angebot unterbreitet, das eine Einmalzahlung in Höhe von 170 Euro für die Zeit vom 1. Mai bis 31. Dezember 2010 und eine Lohnerhöhung von einem Prozent für das Jahr 2011 vorsieht. Daneben fordern die Arbeitgeber von ver.di die Einführung einer dauerhaften zweiten Lohnebene für neueingestellte Beschäftigte mit Stundenlöhnen auf dem Niveau von 1995. Angesichts der positiven Branchenbilanzen sagt Markus Sterzl, Gewerkschaftssekretär im Fachbereich Ver- und Entsorgung in Köln: „Das Arbeitgeberangebot ist vor dem Hintergrund der anziehenden Konjunktur und der guten Zahlen der Entsorgungswirtschaft eine Unverschämtheit. Beschäftigte zweiter Klasse wird es mit ver.di nicht geben.“ Der Entgelttarifvertrag für die private Abfallwirtschaft wurde durch den BDE bereits im Oktober 2009 gekündigt und ist zum 30. April 2010 ausgelaufen. ver.di fordert für die rund 20.000 Beschäftigten eine Erhöhung der Entgelttabellen um drei Prozent.

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